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Technik 15. April 2024

Polyurethan fürs Recycling

BASF präsentiert auf der Utech 2024 Recycling-Lösungen für Polyurethane. Zu sehen sind ein recyclingfähiger PUR-Weichschaum sowie chemisches Recycling von PUR-Hartschaum.

Neuer, mechanisch recycelbarer Polyurethan-Weichschaum von BASF. Der Schaum sich zu thermoplastisch aufschmelzen und zu 100 % als Rohstoff für neue Schäume verwenden.
Neuer, mechanisch recycelbarer Polyurethan-Weichschaum von BASF. Der Schaum sich zu thermoplastisch aufschmelzen und zu 100 % als Rohstoff für neue Schäume verwenden.

BASF präsentiert auf der Utech in Maastricht neue Recycling-Methoden für Polyurethane (PUR). Die Messe und Konferenz für die globale Polyurethan-Industrie findet vom 23. bis 25. April 2024 in Maastricht, Niederlande, statt. Recycling eines der großen Themen in allen PUR-Bereichen – insbesondere bei Hart- und Weichschäumen in Massenanwendungen.

PUR-Weichschaum im mechanischen Recycling

BASF stellt eine neue Generation von PUR-Weichschäumen vor, die am Ende ihres Lebenszyklus thermoplastisch recycelt werden können. Diese neuen, schmelzbaren PUR-Schäume verbinden die Vorteile der Recycelbarkeit mit den Komfort-Eigenschaften konventioneller PUR-Weichschäume.

Die Schäume lassen sich zu 100 % rezyklieren und als Rohstoff für neue Schäume verwenden. Dies ist über ein von BASF entwickeltes Recyclingverfahren möglich, in dem der Altschaum in einem energieeffizienten Prozess zu einem neuen Polyol verarbeitet wird.

„Mit dieser Entwicklung haben wir ein neuartiges Produkt, das es ermöglicht, Polyurethan-Abfall als Rohstoff für neue Schäume einzusetzen“, so Dr. Lukas Wilm, R&D PUR Flexible Foams, BASF Polyurethanes. Der Schaum kann am Ende eines Produktlebens in den Materialkreislauf zurückgebracht und für neue Produkte in der Automobil-, Schuh- oder Möbelindustrie zum Einsatz kommen.

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Vitra setzt erstmals recycelbares Polyurethan ein

Im Einsatz ist dieser recycelbare PUR-Schaum bereits beim Schweizer Möbelhersteller Vitra. „Wir streben für unsere Produktlinien einen geschlossenen Materialkreislauf an. Mit den neuen PUR-Schäumen können wir endlich recycelbare Polster für unsere Bürostühle, Sessel und Sofas herstellen“, erläutert Harald Gerwig, Global Head of Technics, Vitra.

Der Schweizer Möbelherstellers Vitra verwendet für die Armlehne des Eames Lounge Chair bereits einen recycelbaren Polyurethan-Weichschaum von BASF
Der Schweizer Möbelherstellers Vitra verwendet für die Armlehne des Eames Lounge Chair bereits einen recycelbaren Polyurethan-Weichschaum von BASF

Der recycelbare PUR-Schaum hat auch in der Automobilindustrie Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Bis zu 25 kg Polyurethan sind durchschnittlich in einem Auto zu finden – in Sitzen, Türen, Instrumententafeln oder Lenkrädern. Der Zulieferer ZF Lifetec und hat mit BASF einen ersten Lenkrad-Prototypen entwickelt, welcher Produktionsabfälle von ZF Lifetec beinhaltet.

„Unser neuartiges Polyurethan ermöglicht eine abfallfreie Produktion und eine Reduzierung der CO2-Emissionen“, so Dr. Mark Staniford, Marketing Transportation, BASF Polyurethanes. „Für unsere Kunden in der Automobilindustrie wird es immer wichtiger, Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu erhalten, die wir nun mit dem neuen PUR bieten können.“

PUR-Hartschaum im Kühlschrank recycelbar machen

BASF stellt in auf der Utech auch neue Kreislaufwirtschaftskonzepte vor, um das Recycling von PUR-Hartschäumen in Kühlschränken zu ermöglichen. Der Einsatz des PUR-Hartschaums Balindur in Vakuumpaneelen (VIP) in Kombination mit Elastocool F verringert die Materialvielfalt auf nur ein Material und bietet erstklassige Dämmung für Kühlgeräte. Durch die Vermeidung anorganischer VIP-Kernmaterialien kann das Recyclingverfahren von gebrauchten Kühlschränken deutlich vereinfacht werden.

Für die Rückführung von Polyurethan in denselben Stoffkreislauf setzt BASF auf ein chemisches Recycling-Verfahren, das mit den Partnern Krauss Maffei, Rampf und Remondis entwickelt wird. In einem industriellen Verfahren der Depolymerisation werden qualitativ hochwertige Rezyklat-Polyole hergestellt, die wiederum für neue PUR-Hartschäume eingesetzt werden können. „Wir entwickeln einen effizienten Prozess, der es ermöglicht, den Einsatz neuer fossiler Rohstoffe für die Dämmung von Kühlschränken zu verringern“, erläutert Dr. Martin Baumert, Head of Technical Development Insulation Solutions, BASF Polyurethanes. mg

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