Vor 90 Jahren begann der weltweite Siegeszug von Plexiglas. Hier eine Broschüre aus dem Jahr 1938.
Foto: Röhm
Vor 90 Jahren begann der weltweite Siegeszug von Plexiglas. Hier eine Broschüre aus dem Jahr 1938.

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Plexiglas feiert 90. Geburtstag

Zum 90-sten Geburtstag von Plexiglas hat die K-ZEITUNG wichtige Fakten und interessante Bilder aus der Vergangenheit zusammengetragen.

Mit der Eintragung in das Markenregister setzte Dr. Otto Röhm, Chemiker und Firmengründer, am 9. August 1933 den Grundstein für seine Flaggschiffmarke Plexiglas und den großen Erfolg der Röhm GmbH.

Der Markeneintragung vorausgegangen waren intensive Jahre der Forschung: Otto Röhm und sein Team hatten sich Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Entwicklung von Kunststoffen befasst. Bei ihren Forschungen gelang ihnen erstmals die Polymerisation von Methylmethacrylat. Das Resultat war ein glasklarer, harter und bruchfester Kunststoff, Polymethylmethacrylat oder kurz PMMA, für den sich eine ganze Welt von Anwendungen eröffnete. Röhm meldete ihn unter dem Namen Plexiglas als Marke an.

Siegeszug rund um die ganze Welt

Seitdem ist der Siegeszug von Plexiglas nicht mehr aufzuhalten, denn Produkte der Marke Plexiglas sind Multitalente: Sie lassen sich sehr gut verarbeiten, einfach formen und nahezu beliebig einfärben, sie sind brillant, schlagfest und außerordentlich witterungsbeständig. Mittlerweile ist Plexiglas in mehr als 100 Ländern unter anderem in Europa, Asien und Afrika als Marke geschützt. „Plexiglas ist das Original. Wir haben es erfunden und sehen uns als Partner für Industriekunden, die etwas Neues entwickeln wollen“, sagt Michael Pack, Geschäftsführer der Röhm GmbH.

Bei der Überdachung von Terrassen hat sich Plexiglas seit vielen Jahren bestens bewährt.
Audi A6 Heckleuchte aus Plexiglas. Die Einzelteile hat Odelo mit dem simultane Branson-Laserschweißverfahren zusammengefügt.
Im Automobilbau eignet sich das erst vor kurzem vorgestellte Plexiglas Optical HT besonders gut für glasklare Optiken in LED-Scheinwerfern.
Die Gestaltungsfreiheiten sind fast grenzenlos: hier ein Mini-Rücklicht im Union-Jack-Design.
Starker Partner im Kleinseriengeschäft: Seit 2020 kooperiert Röhm bei Einfärbung und Vertrieb für von kleineren Mengen der Plexiglas-Formmassen mit Grafe Polymer Solutions.
Aquarien auf der ganzen Welt nutzen heute Plexiglas.
Bis zu 12 m Länge können heute solche gewölbte Plexiglasplatten für Aquarien  erreichen. 
Mit solchen Kuppeln aus Plexiglas bieten Forschungs-U-Boote auch ein großer Tiefe einen perfekten Blick auf die Unterwasserwelt.
Bei der Fassadengestaltung bietet Plexiglas den Architekten einzigartige Möglichkeiten.
Während der Corona-Pandemie dienten Plexiglasscheiben in vielen Bereichen als transparenter Spuckschutz.
Ein neues Plexiglas hält ohne Einbußen im Transmissionsgrad einer um 15 °C höheren Dauergebrauchstemperatur stand – ideal für den Einsatz von Hochleistungs-LED.s.

Von Anfang an gab es Plexiglas in zwei Varianten. Zum einen sind es Halbzeuge wie Platten, Rohre, Stäbe und Folien, aus denen mit formgebenden Verfahren wie Sägen, Schleifen oder Umformen unterschiedlichste Produkte gefertigt werden. Zum anderen gibt es ein Granulat, das als Plexiglas Formmasse in Spritzgieß- und Extrusionsverfahren eingesetzt wird.

In zahlreichen Industrien im Einsatz

Plexiglas findet heute in zahlreichen Industrien Anwendung: von der Automobil- und Leuchtenindustrie über die Haushaltsgeräte-, Möbel- und Ladenbaubranche bis hin zu Architektur, Gewächshausbau und spektakulären Großaquarien und U-Booten für die Tiefsee. „In vielen Anwendungsbereichen war Plexiglas von Röhm von Anfang an dabei und hat seitdem unzählige Innovationen mitgestaltet“, sagt Siamak Djafarian, Senior Vice President des Geschäftsbereichs Molding Compounds bei Röhm. Und mit der Vielseitigkeit und Robustheit von Plexiglas entstehen heute bereits die Anwendungen von morgen. „Unsere Experten erfinden Plexiglas immer wieder neu und erweitern mit jeder neuen Generation seine Leistungsfähigkeit“, sagt Falk Majert, Leiter des Geschäftsbereichs Acrylic Products bei Röhm.

Weichen für eine weitere, erfolgreiche Zukunft gestellt

Damit dies auch in Zukunft so bleibt, hat das Traditionsunternehmen Röhm nach der Eröffnung der neuen Firmenzentrale 2020 jetzt im Jahr des 90. Geburtstages der Marke am Standort Worms ein neues Forschungszentrum in Betrieb genommen. Und auch international baut Röhm seine Forschungsaktivitäten mit Innovationszentren in den USA und China stetig aus. Wie es Firmengründer Otto Röhm mit der Eintragung von Plexiglas getan hat, stellt das Unternehmen Röhm auch heute die Weichen für die Zukunft.

Herstellung von Plexiglas bis 2050 klimaneutral

Fest im Blick hat Röhm daher auch die nachhaltige Transformation. Bis zum Jahr 2050 will das Unternehmen klimaneutral produzieren. Ein Hebel auf diesem Weg ist die Einführung einer Kreislaufwirtschaft. Denn Plexiglas kann mehrmals recycelt werden. Erfolgreich auf dem Markt eingeführt sind bereits nachhaltige Plexiglas „Proterra“ Platten und Formmassen mit reduziertem CO₂-Fußabdruck.

So schreibt Röhm mit Innovationen und führenden Technologien die Erfolgsgeschichte auch in Zukunft fort. „Otto Röhm war mit der Entwicklung von Plexiglas ein Pionier seiner Zeit, hat Mut, Hartnäckigkeit und Erfindergeist bewiesen“, sagt Michael Pack. „Diese Tradition und diesen Spirit führen wir bis heute fort.“