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Technik 9. Juli 2018

Oranges PBT fürs Elektroauto

BASF entwickelt sein Portfolio hydrolyse-beständiger PBT weiter. Es gibt neue Typen mit besserer Verarbeitung und höherer Fließfähigkeit sowie erstmals PBT in Orange.
Für die Automobilelektronik bietet BASF jetzt rund ein Dutzend hydrolyse-beständiger PTB-Typen der Marke Ultradur HR an.
Für die Automobilelektronik bietet BASF jetzt rund ein Dutzend hydrolyse-beständiger PTB-Typen der Marke Ultradur HR an.

BASF entwickelt sein Portfolio hydrolyse-beständiger PBT weiter. Es gibt neue Typen mit besserer Verarbeitung und höherer Fließfähigkeit sowie erstmals PBT in Orange.

Angesichts des steigenden Bedarfs der Automobilindustrie an hoch-beanspruchbaren Sensoren für den Ausbau der Elektromobilität und des autonomen Fahrens hat die BASF ihr Portfolio hydrolyse-beständiger PBT-Typen (PBT=Polybutylenterephthalat) weiterentwickelt. Die Sortimentserweiterung von Ultradur HR (HR = hydrolysis resistant) umfasst Ultradur B4330 G6 HR High Speed, eine besonders fließfähige und laserbeschriftbare Type mit 30 % Glasfaserverstärkung, Ultradur B4330 G10 HR, eine hochsteife Type mit 50 % Glasfaserverstärkung, sowie Ultradur B4331 G6 HR, welches besonders gut zu verarbeiten ist. Letzteres ist in ungefärbt, schwarz-laserbeschriftbar sowie in orange für Bauteile in Elektroautos verfügbar.

Widerstandsfähige PBT-Werkstoffe

Mit ihren Ultradur HR-Typen bietet die BASF sehr widerstandsfähige PBT-Werkstoffe an, die eine lange Lebensdauer und Funktionstüchtigkeit von Auto-Bauteilen ermöglichen. Die HR-Produkte besitzen außerdem eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber spannungsriss-auslösenden alkalischen Medien. Dies gilt auch für die neue Type Ultradur B4331 G6 HR mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich Schmelzestabilität und Fließfähigkeit. In Tests zeigt der Werkstoff auch bei langen Verweilzeiten und hohen Temperaturen keinen Anstieg der Viskosität – beste Voraussetzungen für eine stabile und problemlose Verarbeitung.

Erstmals PBT in orange

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Außerdem kann das Material orange (RAL 2003) eingefärbt werden, um damit Hochvoltsteckverbinder für Elektroautos herzustellen. Aufgrund der für PBT ungewöhnlich hohen Kriechstromfestigkeit können Steckverbinder kleiner ausgelegt werden und halten trotzdem den höheren Spannungen in Elektrofahrzeugen stand. So lassen sich Kosten und Bauteilgewicht einsparen.

Die schon verfügbare Typen-Reihe Ultradur B4330 G6 HR mit 30 % Glasfaserverstärkung wurde um die besonders fließfähige und laserbeschriftbare Variante Ultradur B4330 G6 HR High Speed sw15045 erweitert. Damit lassen sich besonders dünnwandige Bauteile und solche, die ein hohes Fließweg-Wanddicken-Verhältnis haben, gut produzieren.

Fast die Eigenschaften von PPS

Das neue Ultradur B4330 G10 HR ist mit 50 % Glasfasern gefüllt. Es kann deshalb zu Bauteilen verarbeitet werden, die Feuchtigkeit und hohen Temperaturen (160 °C, kurzzeitig bis 180 °C) ausgesetzt sind und dabei eine hohe Steifigkeit bewahren müssen, beispielsweise Steuergeräte in der Ladeluftstrecke. Das Material erreicht zwischen 140 °C und 180 °C beinahe das Eigenschaftsniveau von Polyphenylensulfid (PPS), das bisher für diesen Anwendungsbereich üblich ist.

PBT-Type speziell für den Autoinnenraum

Für ausgewählte Automobilanwendungen hat die BASF Ultradur B4450 G5 HR entwickelt. Das mit 25 % Glasfasern verstärkte, RoHS-konforme PBT ist flammgeschützt. Es lässt sich hell einfärben, laserbeschriften und eignet sich mit seinen geringen Fogging-Werten nach dem Emissionstest VDA 278 für Anwendungen im Autoinnenraum ebenso wie für Gehäuse von Steuergeräten. Die Neuentwicklung verbindet Hydrolysebeständigkeit mit Flammschutz, einer hohen Kriechstromfestigkeit und geringer Rauchgasdichte. Dieses Eigenschaftsprofil zielt auch auf Elektrofahrzeuge ab, da hier deutlich höhere Ströme fließen als in Fahrzeugen mit konventionellem Antriebsstrang und die Sicherheitsanforderungen beträchtlich sind.

Seit der Markteinführung bietet BASF jetzt rund ein Dutzend HR-modifizierte Ultradur-Typen an, mit 15 %, 30 % oder 50 % Glasfaserverstärkung, besonders fließfähig, schlagzähmodifiziert, laserbeschriftbar, lasertransparent oder flammgeschützt. Typische Anwendungen sind vor allem in der Automobilelektronik zu finden, z. B. Gehäuse von Steuergeräten, Steckverbinder, Sensoren, aber auch Ladestecker, Gehäuse von Batterie-Stacks oder Stecker im Hochvoltkreis von Elektroautos.

mg

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