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Temperiertechnik 18. Oktober 2023

Mit Kälte eiskalt eingespart

Der Kältespezialist L&R Kältetechnik zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie sich bei der Erzeugung von Kälte sehr effektiv viel Energie einsparen lässt.

An konkreten Beispielen zeigt L&R-Geschäftsführer Thomas Imenkämper die großen Einsparpotenziale bei der Erzeugung von Kälte im großindustriellen Maßstab. 
An konkreten Beispielen zeigt L&R-Geschäftsführer Thomas Imenkämper die großen Einsparpotenziale bei der Erzeugung von Kälte im großindustriellen Maßstab. 

Kältetechnik gehört zu den größten Energieverbrauchern in den Produktionsbetrieben. Die Verantwortlichen bei L&R Kältetechnik aus Sundern-Hachen  sehen sich in der Verantwortung, diese Belastung der Ressourcen  möglichst gering zu halten. Nicht nur für den Anwender, sondern auch für dieUmwelt. Derhalb arbeitet das Team daran, stetig Einsparpotenziale aufzuzeigen und zu optimieren. Denn die beste Energie ist nach ihrer Meinung die eingesparte Energie. L&R Kältetechnik bietet ein schlüssiges Gesamtkonzept von der ganzheitlichen Beratung bis zur nachhaltigen Systemlösung.

So präsentiert der Kälte-Spezialist unter anderem ein Musterbeispiel für die effiziente und nachhaltige industrielle Großkälteerzeugung. Bei der Craemer Gruppe im neuen Werk für Kunststoffbehälter im interregionalen Industriegebiet „Aurea“ in Ostwestfalen stehen drei Kältemaschinen mit einer Kälteleistung von jeweils 500 kW. Der Anwender betreibt sie mit Propan. Die Anlagen stellen 12 °C kaltes Kühlwasser für die Werkzeugkühlung bereit.

Im Zentrum der Fertigung stehen am neuen Standort fünf große Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 3200 und 500 t. Entsprechend groß sind die Spritzgießwerkzeuge und die Hydraulikanlagen, die diese Schließkräfte aufbringen müssen. Daraus resultiert ein großer Bedarf an Kälte für den Werkzeug- und Hydraulikkreislauf. Die Kühlung der Hydraulik, die mit einem höheren Temperaturniveau von 35 °C zurechtkommt, übernimmt ein Freikühler mit 1900 kW Leistung. Zur Entlastung der Kältemaschinen für die Werkzeugkühlung ist ein weiterer Freikühler mit einer Kühlleistung von 1500 kW installiert. Alle Freikühler sind in selbstentleerender Bauform ausgeführt und arbeiten mit 100 Prozent Wasser ohne Glykolzusatz.

Noch beeindruckender als die reine Kühlleistung ist die hohe Energieeffizienzder Kälteversorgung. Die Experten von  L&R Kältetechnik realisierten gemeinsam mit den Fachleuten bei Craemer eine effiziente, nachhalgtige und kostengünstgige Produktion. So ist etwa eine Energiesparfunktion mit hoher Wirksamkeit die Regelung der Kondensationstemperatur in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur. Diese Aufgabe übernimmt die von L&R entwickelte Vari-Kon-Steuerung. Sie kann bei niedrigen Außentemperaturen für einen um bis zu 40 Prozent reduzierten Energieverbrauch sorgen und gewährleistet bei hohen Umgebungstemperaturen eine hohe Leistungsstabilität.

Dass sich bei der Großkältetechnik eine umsichtige Anlagenplanung ebenso rechnet wie die Entscheidung für Energiesparoptionen, zeigen die L&R-Experten mit der kalkuation zur CO2-Einsparung. Unterm Strich emittiert das neue Werk pro Jahr mehr als 1350 t pro Jahr weniger CO2, als es bei einer konventionellen Kälteanlage dieser Größenordnung der Fall wäre.

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Der jährliche Energiekostenanteil liegt im sechsstelligen Bereich. Da lohnen sich diese Überlegungen und Vorarbeiten richtig. Inzwischen ist die Anlage rund um die Uhr in Betrieb – noch nicht ganz mit voller Leistung, denn sie bietet, wie von Craemer gewünscht, noch Reserven für spätere mögliche Kapazitätserweiterungen in der Produktion.  rw

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