Kunststoffverarbeiter: Materialengpässe rückläufig
Gummi- und Kunststoffverarbeiter klagen deutlich weniger über Materialengpässe als in den vergangenen Monaten.
Nach der jüngsten Umfrage des Ifo Instituts im Dezember 2022 klagen gut 33 % der Gummi- und Kunststoffverarbeiter in Deutschland über Materialengpässe. Im November waren es noch 37,5 %, im Oktober 43,5 % und im September 56,8 %.
Der Höhepunkt in der Branche lag vergangenen Sommer bei 81 %. Damit setzt sich die Entspannung bei der Materialknappheit weiter fort.
Kunststoffverarbeiter liegen unter dem Durchschnitt
Die aktuellen Werte liegen jedoch teilweise noch immer deutlich über ihren langfristigen Mittelwerten. Der Durchschnitt im verarbeitenden Gewerbe liegt aktuell bei 50,7 %. Die Automobilindustrie und der Maschinenbau sind nach den aktuellen Zahlen weiterhin am stärksten betroffen; hier berichten jeweils rund 75 % von Problemen. Das Papiergewerbe ist mit 11,3 % gegenwärtig am wenigsten betroffen.
Stimmung in der Automobilindustrie hellt sich auf
Bei den Autoherstellern kommt die Zuversicht zurück. Die Nachfrage war im Dezember weniger rückläufig als im November. Die Auftragslage stabilisierte sich und die Hersteller waren deutlich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand. „Alle Autobauer leiden jedoch weiterhin unter einem Mangel an Vorprodukten“, sagt Falck. Dadurch konnten einige Aufträge nicht abgearbeitet werden. Für die nächsten Monate erwarten sie mehr produzieren zu können.
Die Situation unter den Automobil-Zulieferern bleibt indes weiter angespannt. Die Indikatoren für Lage und Geschäftserwartungen blieben auch im Dezember im Negativen. „Aber zumindest die Versorgung mit Vorprodukten entspannt sich geringfügig“, sagt Falck. Im Dezember berichteten nur noch 55 % der Zulieferer von Problemen bei der Anlieferung von Rohmaterialien. Das ist der kleinste Anteil seit Beginn dieser Frage im August 2021.
Auflösung der Materialengpässe stützt die Konjunktur
„Eine Auflösung der Engpässe scheint sich nun in vielen Branchen abzuzeichnen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Dies wird die Konjunktur in den kommenden Monaten stützen. Abhängig von der Entwicklung der Corona-Lage in China kann es aber auch wieder zu Rückschlägen bei den Engpässen kommen.“ sk
Passend zu diesem Artikel
