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Materialversorgung 29. März 2017

Industrie 4.0 heißt: Punktgenau getrocknetes Material

"Industrie 4.0 pragmatisch" lautete das Motto der Effizienz-Arena auf den Arburg-Technologie-Tagen 2017. Die Koch-Technik veranschaulichte ihre Peripherie für Granulattrocknung und zur Materialversorgung eingebunden in der Serienproduktion eines individualisierten, smarten Produkts.
Ein Trockenlufttrockner vom Typ EKO 200 versorgt die Spritzgießmaschine zur Fertigung des Serienprodukts Kofferanhänger mit getrocknetem Granulat, bevor in der automatisierten Montagezelle (r.) ein NFC-Chip implementiert und die beiden Halbschalen montiert werden.
Ein Trockenlufttrockner vom Typ EKO 200 versorgt die Spritzgießmaschine zur Fertigung des Serienprodukts Kofferanhänger mit getrocknetem Granulat, bevor in der automatisierten Montagezelle (r.) ein NFC-Chip implementiert und die beiden Halbschalen montiert werden.

"Industrie 4.0 pragmatisch" lautete das Motto der Effizienz-Arena auf den Arburg-Technologie-Tagen 2017. Die Koch-Technik veranschaulichte ihre Peripherie für Granulattrocknung und zur Materialversorgung eingebunden in der Serienproduktion eines individualisierten, smarten Produkts.

Wie in den Vorjahren brachten die Arburg-Technologie-Tage 2017 des Spritzgießmaschinenherstellers wieder zahlreiche geladene Besucher am 171.000 m² großen Stammsitz in Loßburg zusammen: Über 6.700 Gäste aus 53 Nationen machten die Veranstaltung einmal mehr zum größten Inhouse-Event der Branche. Die Effizienz-Arena selbst dient dazu, gemeinsam mit Partnern wie Koch-Technik, Abläufe der kommenden digitalen Transformation in der Kunststoffverarbeitung anschaulich und greifbar zu machen.

Unter dem Motto "Industrie 4.0 pragmatisch" wurde hier die Fertigung eines "smarten" Kofferanhängers demonstriert. Beginnend mit der Serienfertigung in einer kompakten Turnkey-Lösung, über die Personalisierung und einer 2D- sowie folgenden 3D-Individualisierung wurde das Produkt schrittweise gefertigt und individualisiert. Durch Integration eines NFC-Chips wird das Bauteil selbst zum Informations- und Datenträger, der sich an den einzelnen Stationen identifiziert und seinen weiteren Herstellprozess selbst steuert. Die Besucher konnten schließlich mit dem smarten Kofferanhänger datengestützte Aktionen ausführen, wie etwa die Online-Bestellung von Broschüren, und die Prozessdaten zu 100 % rückverfolgen.

Koch-Technik mit Arburg-Leitrechner vernetzt

Vor dem Start der Produktion muss das Material erst über Barcodescan verifiziert werden. Das heißt, eine Befüllung des Trockners startet erst, wenn sich das richtige Granulat im Materialcontainer befindet.
Vor dem Start der Produktion muss das Material erst über Barcodescan verifiziert werden. Das heißt, eine Befüllung des Trockners startet erst, wenn sich das richtige Granulat im Materialcontainer befindet.
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Schon im ersten Schritt, der automatisierten Spritzgießproduktion des Informationsträgers, kam die Peripherietechnik der Werner Koch Maschinentechnik aus Ispringen zum Einsatz. Ein Materialspeicher versorgte den Granulattrockner, welcher wiederum punktgenau getrocknetes Material an die Spritzgießmaschine schickte. Vor dem Start der Produktion war es notwendig, das Material beispielhaft zu verifizieren. Das heißt, eine Trocknerbefüllung startete erst, wenn sich das richtige Granulat in dem Materialcontainer befand. Zur Sicherung wurden die Barcodes von Material und Saugstelle zum Trockner abgeglichen. Erst bei Übereinstimmung der Daten wurde die Materialversorgung von der Steuerung freigegeben.

Gleichzeitig zeichnete die Visulisierungssoftware von Koch alle Daten der automatischen Materialversorgung auf und gab sie an das Arburg-Leitrechnersystem (ALS) weiter. Durch die Vernetzung der Koch-Visualisierung mit ALS kann die jeweilige Materialcharge entsprechend den anstehenden Aufträgen eingeplant werden - was Produktionsabläufe wesentlich vereinfacht und effizienter macht. Koch-Technik demonstrierte hier eine, gegen Falschförderung abgesicherte, auftragsbezogene Materialversorgung als Teil einer Serienfertigung für ein individualisiertes Produkt. Nach dem Grundsatz "Bereit für Industrie 4.0" ist die Möglichkeit des Datenaustauschs der Koch-Technik Peripherie mit dem übergeordneten Leitrechnersystem einer der Schritte zur vernetzten Produktion im Umfeld einer "Smart Factory".

Delegation aus Osteuropa bei Koch in Ispringen

Im Vorfeld der Arburg-Technologie-Tage besuchte eine 50-köpfige Delegation aus Osteuropa den Unternehmensstandort von Koch-Technik in Ispringen.
Im Vorfeld der Arburg-Technologie-Tage besuchte eine 50-köpfige Delegation aus Osteuropa den Unternehmensstandort von Koch-Technik in Ispringen.

Im Vorfeld der Technologie-Tage besuchte eine 50-köpfige Delegation aus Osteuropa den Unternehmensstandort von Koch-Technik in Ispringen. Dieser schon fast jährlich stattfindende Event ist ein gelungener Auftakt, um die Besucher auf die Arburg Technologie-Tage vorzubereiten und nicht ganz uneigennützig den Blick für die Peripherietechnik auf Spritzgießmaschinen zu schärfen. Nach einer Präsentation des Ispringer Unternehmens ließen es sich die Geschäftsführer Prof. Dr. h.c. Werner Koch und Carsten Koch nicht nehmen, den Gästen in Firmenrundgängen die Technologie und die Vorteile des Koch-Technik-Produktportfolios zum Mischen, Dosieren, Fördern und Trocknen von Kunststoffmaterialien nahezubringen.

Besonders im Trocknerbau fand eine, sich gerade in der Fertigung befindliche Trocknungsanlage auf Grund ihrer Größe besondere Beachtung: Die Anlage – ein Verbund aus vier CKT-2000-Granulattrocknern mit einer Trocknungskapazität von mehr als 6.000 l – soll schon bald an einen Kunden in China ausgeliefert werden. Viele der Gäste waren direkt vom Flughafen gekommen und genossen es bei Essen und Trinken, sich im Nachhinein noch über die Eindrücke auszutauschen, bevor die Gruppe am Abend nach Loßburg weiterfuhr.

gr

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