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Additive Fertigung 2. Oktober 2019

Für mehr als 100.000 Teile pro Jahr durch Laserprofusion

Neues Verfahren macht mit knapp 1 Mio. Diodenlasern den 3D-Druck größerer Stückzahlen wirtschaftlich interessant.
Pro Bauteilschicht werden auf das Pixel genau nur die Laser an den Stellen zum Schmelzen des Pulvers aktiviert, an denen es die CAD-Daten des Bauteils vorgeben.
Pro Bauteilschicht werden auf das Pixel genau nur die Laser an den Stellen zum Schmelzen des Pulvers aktiviert, an denen es die CAD-Daten des Bauteils vorgeben.

Neues Verfahren macht mit knapp 1 Mio. Diodenlasern den 3D-Druck größerer Stückzahlen wirtschaftlich interessant.

Laserprofusion nennt sich ein neues, hochproduktives Verfahren für die kunststoffbasierte Additive Fertigung, das EOS auf der K 2019 präsentieren wird. Wie EOS erklärt, ist Laserprofusion auf maximale Produktivität mit hoher Qualitätsorientierung ausgerichtet und erfüllt die Anforderungen der Serienfertigung. Mehr noch: „Die Technologie ermöglicht einen werkzeuglosen Spritzguss und kann bei vielen Anwendungen sogar als Spritzgießersatz dienen. Damit wird der industrielle 3D-Druck für komplett neue Anwendungen attraktiv“, so EOS im Vorfeld der K 2019.

Individualisierte Massenfertigung

Tim Rüttermann, Senior Vice President Polymer Systems & Materials bei EOS, erklärt die Unterschiede so: „Der klassische Spritzguss hat nach wie vor die Herausforderung, dass die Anfertigung eines Werkzeugs einen erheblichen Teil der Kosten ausmacht und erst ab einer Stückzahl von einigen Tausend wirtschaftlich ist. Mit Laserprofusion macht man sich davon unabhängig, denn sowohl einfache als auch komplexe Bauteile werden werkzeuglos hergestellt.

Und dank digitaler Bauteildaten wird individualisierte Massenfertigung wirklich Realität.“ Wie Rüttermann weiter erklärt, ist diese 3D-Drucktechnologie „so produktiv, dass sie bei Stückzahlen von weit über 100.000 pro System und Jahr attraktive Stückkosten erzielt“.

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Eine Million Laser einzeln ansteuerbar

Wie bei vielen anderen seiner Geräte setzt EOS auch beim neuen Pulverbettverfahren auf Laser als Energiequelle – aber es ist nicht nur ein Laser: Bei der Laserprofusionstechnologie kommen knapp 1 Mio. Diodenlaser zum Einsatz, die es bei Bedarf auf eine maximale Gesamtleistung von über 5 kW bringen.

Pro Bauteilschicht werden auf das Pixel genau nur die Laser an den Stellen zum Schmelzen des Pulvers aktiviert, an denen es die CAD-Daten des Bauteils vorgeben. So kann nicht nur detailgenau gearbeitet werden – die Bauteileigenschaften lassen sich auch lokal beeinflussen. Zudem wird mit der neuen Technologie die Dauer der Belichtungszeit signifikant verkürzt und ist unabhängig von der Anzahl der Bauteile und ihrer Geometrie.

gk

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