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News 24. Februar 2017

Auszeichnung für Recycling von Carbonfasern

Ein Forschungsprojekt zum Recycling von Carbonfasern der TU Dresden ist in der Wettbewerbskategorie Forschung mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2016 ausgezeichnet worden.
Martin Hengstermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am ITM, an der Spezialkrempelanlage
Martin Hengstermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am ITM, an der Spezialkrempelanlage

Ein Forschungsprojekt zum Recycling von Carbonfasern der TU Dresden ist in der Wettbewerbskategorie Forschung mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2016 ausgezeichnet worden.

Professor Dr. Chokri Cherif, Institutsdirektor des ITM und im November 2016 mit dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation ausgezeichnet, blickt mit voller Stolz auf die Verdienste seiner Forschungsaktivitäten am Institut: "Ich freue mich gemeinsam mit meinen wissenschaftlichen Mitarbeitern und Doktoranden über diese Auszeichnung und bin sehr glücklich, dass die am ITM angesiedelten fundierten und industrienahen Forschungsarbeiten mit recycelten Carbonmaterialien zu einem weiteren wissenschaftlichen Erfolg für das ITM geführt haben."

Aufbau einer Prozesskette

Wissenschaftlern des ITM ist es unter der Federführung von Herrn Dr.-Ing. Anwar Abdkader, Forschungsgruppenleiter am ITM, erfolgreich gelungen, die Verfahrensstufen zur Aufbereitung und Verarbeitung der außerordentlich spröden Carbon-Fasern für neue Verbundwerkstoffe weiterzuentwickeln und zu optimieren. Derzeit wird zusammen mit renommierten Industriepartnern eine Prozesskette zur Entwicklung und Umsetzung von neuartigen Garnkonstruktionen aus recycelten Carbonfasern (rCF) am ITM aufgebaut.

Mit einer sogenannten Spezialkrempelanlage werden die recycelten Fasern aufgelöst, vereinzelt und zu einem breiten gleichmäßigen Band zusammengeführt. Anschließend können daraus auf Basis verschiedener Spinntechnologien neuartige Hybridgarnkonstruktionen aus gleichmäßig vermischten recycelten Carbon- und Thermoplastfasern gefertigt werden.

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Ziel Massenfertigung

Die hochleistungsfähigen rCF-Hybridgarne bieten aufgrund der parallelen Faserausrichtung, homogenen Durchmischung und hohen Faserlänge nahezu Zugfestigkeiten von primären Carbonfasern im Faserverbundwerkstoff. Mit diesen laut TU Dresden einzigartigen Technologien lässt sich eine industrielle Massenproduktion hochbelastbarer komplexer CFK-Bauteile in reproduzierbarer Qualität mit sehr geringen Taktzeiten, beispielsweise in der Elektromobilität nachhaltig und effizient, aufbauen.

Das ausgezeichneten Forschungsvorhaben konnte insbesondere durch ein aktuelles DFG-Projekt und durch das industrienahe BMBF-Forel-Verbundvorhaben "3DProCar - Flexible Prozessketten für thermoplastische integral gefertigte FKV-Bauteile mit komplexer Geometrie", in dem das ITM die Thematik "Entwicklung von Faser-, Textil-, Preforming- sowie Konsolidierungsverfahren zur Fertigung komplexer Faserverbundstrukturen" bearbeitet, maßgeblich vorangetrieben werden.

pl

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Das am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden erfolgreich etablierte Forschungsvorhaben "Rohstoffeffiziente Verwertung von recycelten Carbonfasern durch Entwicklung einer Technologie zur industriellen Fertigung von Hybridgarnen für den Einsatz in hochbelastbaren CFK-Bauteilen" wurde für den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2016 in der Wettbewerbskategorie Forschung nominiert.