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Unternehmen 8. September 2023

Evonik und Lehvoss kooperieren beim 3D-Druck

Evonik und Lehvoss schließen strategische Partnerschaft im industriellen 3D-Druck. Die Kooperation besteht aus zwei Aufgabenpaketen.

Halterung für ein Apple-Airtag an einem Lastenfahrrad, hergestellt mittels 3D-Druck aus Infinam PA12 von Evonik. Im Bereich des industriellen 3D-Drucks kooperiert Evonik künftig mit Lehvoss.
Halterung für ein Apple-Airtag an einem Lastenfahrrad, hergestellt mittels 3D-Druck aus Infinam PA12 von Evonik. Im Bereich des industriellen 3D-Drucks kooperiert Evonik künftig mit Lehvoss.

Evonik und Lehvoss kooperieren im Rahmen einer strategischen Partnerschaft im Bereich des industriellen 3D-Drucks. Der Kerninhalt der Zusammenarbeit besteht aus zwei Aufgabenpaketen. Erstens: Auf Basis der PA613 Polymerchemie von Evonik entwickelt Lehvoss eigene 3D-Druck-Formulierungen unter eigener Produktmarkenführung Luvosint. Zweitens: Lehvoss nimmt zum 1. September 2023 das Kunststoffpulver Infinam PA 6005 P (PA613) von Evonik in das eigene Produktportfolio auf. Beide Industriepartner wollen so neue Anwendungen in der Automobilbranche erschließen.

Materialexperten kooperieren auf Augenhöhe

„Mit der Zusammenarbeit mit Lehvoss geht Evonik zum ersten Mal eine Kooperation mit einem anderen Materialhersteller ein. Aus dem Expertise-Gespann sollen Spezialformulierungen hervorgehen, um neue 3D-Anwendungen zu ermöglichen“, sagt Sylvia Monsheimer, Leiterin des Bereichs für industriellen 3D-Druck bei Evonik.

Infinam PA 6005 P ist ein Kunststoffpulver von Evonik auf Basis von Polyamid 6.13 für Lasersinter-Technologien wie SLS. Das Material wird nach einem speziellen Evonik-eigenen Fällungsprozess im Chemiepark Marl hergestellt und ist für 3D-Anwendungen im höheren Temperaturbereich geeignet. Gegenüber anderen schwer zu verarbeitenden Werkstoffen der Polyamid 6-Familie überzeugt das Infinam PA 6005 P durch geringe Wasseraufnahme (unter 3 %), die sich positiv auf die Verarbeitbarkeit im 3D-Druckprozess und die Dimensionsstabilität des gedruckten Bauteils auswirkt.

Neue PA613-Formulierungen für 3D-Druck

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Lehvoss hat aus dem PA613 Basispolymer von Evonik bereits eine kohlenstofffaserverstärkte Pulvervariante für das Lasersintern unter dem Markennamen Luvosint PA613 9711 CF entwickelt. Der Materialexperte compoundiert spezielle Kohlenstofffasern in die einzelnen Kunststoffpartikel ein. So gebundene Kohlenstofffasern entsprechen geltenden Arbeitsschutzbestimmungen. Durch die Aufnahme des unverstärkten Infinam PA 6005 P von Evonik in das eigene Produktportfolio bietet Lehvoss nun beide Formulierungen aus einer Hand an.

„Diese Zusammenarbeit mit Evonik erleichterte es uns, ein maßgeschneidertes Produkt für technische Anwendung unserer Kunden zu entwickeln“, sagt Dr. Stefan Schulze, Teamleiter 3D-Druck bei Lehvoss.

Mit den Produktlinien Luvosint und Luvocom 3F bietet die Lehvoss Group innovative und maßgeschneiderte Kunststoffe für den 3D-Druck. Diese sind auf die gängigsten Fertigungsverfahren, wie Powder Bed Fusion, Fused Filament Fabrication (FFF) und Fused Granulate Fabrication (FGF) abgestimmt. Die Materialien zeichnen sich durch eine gute Verarbeitbarkeit und sehr gute Materialeigenschaften aus.

Evonik bündelt seine Kompetenzen im Bereich des 3D-Drucks. Der strategische Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Herstellung neuer Hochleistungsmaterialien für alle wichtigen polymerbasierten 3D-Druck-Technologien. In diesem Rahmen hat Evonik seine Produktpalette an ready-to-use Materialien unter der neuen Marke Infinam geordnet. mg

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