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News 17. Juli 2018

Borealis kauft weiteren Recycler

Der Polyolefin-Erzeuger Borealis möchte mit Ecoplast nun schon das zweite Unternehmen im Bereich des Recyclings übernehmen.
Ecoplast in Wildon, Österreich, verarbeitet rund 35.000 jato an Post-Consumer-Kunststoffabfällen.
Ecoplast in Wildon, Österreich, verarbeitet rund 35.000 jato an Post-Consumer-Kunststoffabfällen.

Der Polyolefin-Erzeuger Borealis möchte mit Ecoplast nun schon das zweite Unternehmen im Bereich des Recyclings übernehmen.

Borealis möchte 100 % der Anteile an Ecoplast übernehmen, Österreichs größtem Polyethylen-Recycler von Haushalts- und Gewerbeabfällen. Ein entsprechender Vertrag wurde kürzlich unterzeichnet. Die in Wildon, Österreich, ansässige Ecoplast verarbeitet jährlich rund 35.000 t an Post-Consumer-Kunststoffabfällen und wandelt sie in LDPE- und HDPE-Rezyklate um. Diese sind hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, für den Kunststofffolienmarkt vorgesehen.

Ecoplast als Ergänzung zu MTM

"Es ist ein logischer nächster Schritt für uns, unsere Recyclingfähigkeiten zu erweitern, die für unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. Borealis möchte ein Anbieter von Kunststofflösungen für die Kreislaufwirtschaft sein und wir sehen Ecoplast als eine wichtige Ergänzung zu dem Recycling-Unternehmen MTM in Deutschland", sagt Borealis Chief Executive Alfred Stern und erläutert: "Der Fokus von MTM liegt auf steifen Spritzgießlösungen. Die Kernkompetenz von Ecoplast ist das Recycling von flexiblen Materialien aus stark kontaminierten Haushalts- und Gewerbeabfällen in ein Produkt, das für die Dünnschichtproduktion geeignet ist." Borealis hatte im Juni 2016 mit MTM erstmals ein Recyclingunternehmen übernommen.

Ecoplast-Geschäftsführer Lukas Intemann: Es herrscht Aufbruchsstimmung in der Recycling-Branche.
Ecoplast-Geschäftsführer Lukas Intemann: Es herrscht Aufbruchsstimmung in der Recycling-Branche.
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Ecoplast-Geschäftsführer Lukas Intemann leitet auch weiterhin die Geschicke des Unternehmens – und setzt auf Wachstum: Der PE-Recycler investiert am Standort Wildon in der Steiermark 10 Mio. EUR in hochwertige Wasch- und Extrusionsanlagen sowie eine automatische Sortieranlage und erhöht damit die Produktionskapazitäten um 60 %. "Es herrscht Aufbruchsstimmung in der Branche. Die Herausforderung Kunststoffabfall kann in Europa nicht länger ignoriert werden. Es braucht stärkere Investitionen und internationale Kooperationen ", betont Intemann. "Genau deswegen ist der Verkauf an die Borealis ein sinnvoller, stimmiger Schritt."

Bekenntnis zum Recycling

Der Kunststoff-Recyclingmarkt, sagt Intemann, werde in den kommenden Jahren überproportional wachsen. Die EU-weit gesetzlich vorgeschriebene Verwertungsquote wird von momentan 22,5 % in zwei Schritten bis 2030 auf 55 % erhöht. Intemann: "Der Gesetzgeber muss den Markt für Sekundärrohstoffe öffnen. Von Industrie und Handel – sowohl von den Herstellern von Kunststoff-Verpackungen als auch von den Brand Ownern – fordern wir ein verbindliches Bekenntnis zu mehr Recycling!" Das Ziel: Die hergestellten und verwendeten Kunststoffverpackungen sollen schon in fünf Jahren zu mindestens einem Drittel aus rezykliertem Material bestehen.

mg

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