Direkt zum Inhalt
News 16. April 2018

BMW plant Campus für Additive Fertigung

BMW konzentriert seine Aktivitäten bei additiven Fertigungsverfahren und investiert mehr als 10 Mio. EUR in einen neuen Campus für Additive Fertigung.
Innerhalb des Produktionsnetzwerks der BMW Group wird der Additive Manufacturing Campus wie ein Pilotwerk neue Technologien der Additiven Fertigung vorantreiben und diese dann dem Netzwerk zur Verfügung stellen.
Innerhalb des Produktionsnetzwerks der BMW Group wird der Additive Manufacturing Campus wie ein Pilotwerk neue Technologien der Additiven Fertigung vorantreiben und diese dann dem Netzwerk zur Verfügung stellen.

BMW konzentriert seine Aktivitäten bei additiven Fertigungsverfahren und investiert mehr als 10 Mio. EUR in einen neuen Campus für Additive Fertigung.

"Auf dem Additive Manufacturing Campus werden wir künftig die gesamte Technologiekompetenz der BMW Group in den 3D-Druckverfahren an einem Standort konzentrieren. Dies ermöglicht es uns, neue Technologien frühzeitig zu erproben und unsere Pionierrolle weiter auszubauen", so Udo Hänle, Bereichsleiter für Produktionsintegration und Vorserienwerk zum Hintergrund der Investition.

Ein großer Meilenstein in der Additiven Fertigung bei der BMW Group

Jens Ertel, Leiter des Additive Manufacturing Center der BMW Group und zukünftiger Leiter des Campus, ergänzt: "Der neue Standort ist ein großer Meilenstein in der Additiven Fertigung bei der BMW Group. Sowohl im Kunststoff- als auch im Metallbereich werden wir dort bestehende und neue Technologien bewerten und zur Serienreife bringen. Ziel ist es, für jeden Einsatzzweck – sei es für kleine Stückzahlen, individuelle Teile oder auch für die Serienproduktion – die optimale Technologie und Prozesskette zur Verfügung stellen zu können."

BMW setzt die Stereolithographie unter anderem für die Werkzeugherstellung ein.
BMW setzt die Stereolithographie unter anderem für die Werkzeugherstellung ein.
Ad

Innerhalb des Produktionsnetzwerks der BMW Group wird der neue Campus wie ein Pilotwerk neue Technologien der Additiven Fertigung vorantreiben und diese dann dem Netzwerk zur Verfügung stellen. Schwerpunkt ist dabei die Produktion von Teilen für die Prototypenfertigung, für die Serienproduktion und für individualisierte Fahrzeugteile. Darüber hinaus dient der Additive Manufacturing Campus als interdisziplinäre Schulungs- und Projektfläche, beispielsweise für Entwicklungsingenieure. Bis zu 80 Mitarbeiter werden das bereits bestehende Gebäude mit über 6.000 m² Grundfläche beziehen. Die Eröffnung des Campus mit mehr als 30 industriellen Kunststoff- und Metallanlagen ist für Anfang 2019 geplant.

Großes Potenzial in der Serienproduktion

Additive Fertigung ist für BMW ein fester Bestandteil des Produktionssystems und verfügt über großes Potenzial in der Serienproduktion. Jüngstes Beispiel ist der Einsatz des Verfahrens in der Produktion des neuen BMW i8 Roadsters, für den BMW als erster Automobilhersteller das 3D-Druckverfahren im Metallbereich in einer Serienproduktion von mehreren tausend Stück einsetzt. Die an bionischen, also den Konstruktionen der Natur angelehnte Geometrie des Bauteils wurde für den 3D-Druck optimiert.

Auch bei individualisierten Fahrzeugteilen gewinnt die Additive Fertigung zunehmend an Bedeutung. Das neue Produktprogramm Mini Yours Customised ermöglicht es Kunden unter anderem, ausgewählte Komponenten wie die Einleger des Seitenblinkers und Dekorleisten des Armaturenbretts nach ihren individuellen Vorstellungen zu gestalten und anschließend im 3D-Druckverfahren produzieren zu lassen.

Großes Potenzial hat auch die Additive Fertigung von Ersatzteilen.
Großes Potenzial hat auch die Additive Fertigung von Ersatzteilen.

Komponenten dort herzustellen, wo sie benötigt werden

Langfristig sieht die BMW Group großes Potenzial darin, die Komponenten dort herzustellen, wo sie benötigt werden. Jens Ertel: "Die über das internationale Produktionsnetzwerk verteilten 3D-Drucker sind ein erster Schritt in diese Richtung. So drucken wir heute bereits in den Werken Spartanburg (USA), Shenyang (China) und Rayong (Thailand) Prototypenteile vor Ort. Bei Kleinserien, Ländereditionen und für individualisierbare Komponenten ist zukünftig eine Integration in lokale Produktionsstrukturen denkbar, wenn sich dadurch Vorteile erzielen lassen."

Additive Fertigungsverfahren können so künftig die bestehenden Produktionstechnologien sinnvoll ergänzen.

BMW setzt übrigens bereits seit 1991 additive Fertigungsverfahren im Konzeptfahrzeugbau ein. Additiv gefertigte Teile bieten nach Erfahrungen der Münchener einen hohen Grad an Freiheit in der Formgebung und können gleichzeitig schnell und in passender Qualität produziert werden. Klassische Anwendungsbeispiele für die Additive Fertigung finden sich heute vor allem in Bereichen, in denen maßgeschneiderte und zum Teil sehr komplexe Komponenten in kleinen Stückzahlen erforderlich sind.

gk

Passend zu diesem Artikel