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Märkte 18. April 2024

Bildverarbeitungsindustrie kämpft mit sinkendem Umsatz

Die europäische Bildverarbeitungsindustrie verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang von 7 %. Für das laufende Jahr erwartet sie ein Minus von 3 %.

Die europäische Bildverarbeitungsindustrie für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang von 3 %. Neue Impulse erhofft sich die Branche vom Einsatz Künstlicher Intelligenz: Hier die NXT Malibu Industriekamera von IDS, die KI-basierte Bildverarbeitung, Videokompression und Streaming in voller 4K
Die europäische Bildverarbeitungsindustrie für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang von 3 %. Neue Impulse erhofft sich die Branche vom Einsatz Künstlicher Intelligenz: Hier die NXT Malibu Industriekamera von IDS, die KI-basierte Bildverarbeitung, Videokompression und Streaming in voller 4K Sensorauflösung bei 30 fps ermöglicht.

Die Bildverarbeitungsindustrie in Europa meldet seit Jahren Umsatzrekorde. Zwischen 2012 und 2022 stieg der Umsatz durchschnittlich um 9 % pro Jahr. 2020 ging der Umsatz Corona-bedingt um 4 % zurück, erholte sich in den Jahren 2021 (+17 %) und 2022 (+11 %) aber deutlich. 2023 war dann allerdings ein insgesamt schwieriges Jahr für die Branche. Mit 3,2 Mrd. EUR sank der Umsatz um 7 %.

Umsatzrückgang vor allem in Asien und Nordamerika

Die schwächere Weltwirtschaft und Krisen wie der Krieg in der Ukraine belasten die Unternehmen weiterhin. Die Nachfrage in Europa fiel um 4 %. Insbesondere exportorientierte Unternehmen traf die sinkende Nachfrage nach europäischer Bildverarbeitung in Asien (-21 %) und Nordamerika (-18 %).

Mark Williamson, Vorstandsvorsitzender der VDMA-Fachabteilung Machine Vision : „Obwohl wir erste Verbesserungen sehen, ist es unwahrscheinlich, dass die europäische Bildverarbeitungsindustrie vor Ende 2024 zurück auf Wachstumskurs ist.“
Mark Williamson, Vorstandsvorsitzender der VDMA-Fachabteilung Machine Vision : „Obwohl wir erste Verbesserungen sehen, ist es unwahrscheinlich, dass die europäische Bildverarbeitungsindustrie vor Ende 2024 zurück auf Wachstumskurs ist.“

„Leider konnten wir aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage an die Rekorde der Vorjahre nicht anknüpfen. Obwohl wir erste Verbesserungen sehen, ist es unwahrscheinlich, dass die europäische Bildverarbeitungsindustrie vor Ende 2024 zurück auf Wachstumskurs ist“, sagte Mark Williamson, Vorstandsvorsitzender der VDMA-Fachabteilung Machine Vision anlässlich eines Roundtable im Vorfeld der Messe Vision, die im Oktober 2024 in Stuttgart stattfinden wird.

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Erstmals negative Prognose für die Bildverarbeitungsindustrie

Die europäische Bildverarbeitungsindustrie blickt somit mit gedämpfter Stimmung auf das Jahr 2024. Aufgrund der vorherrschenden Unsicherheiten halten sich viele Kunden mit Investitionen zurück. Die Auftragsbestände der Hersteller schmelzen, Aufträge werden verschoben. Die Geschäftserwartungen für 2024 haben sich im November und Dezember 2023 erneut verschlechtert. Zum ersten Mal seit 2009 veröffentlicht die VDMA Fachabteilung Machine Vision daher eine negative Prognose.

Neue Impulse durch Künstliche Intelligenz

Der langfristige Ausblick bleibt laut VDMA indes positiv: Im weltweiten Automatisierungstrend komme der Bildverarbeitung eine Schlüsselposition zu. Hohe Qualität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, größere Autonomie und erhöhte Sicherheit – das seien entscheidende Einsatzfaktoren für Bildverarbeitung. Mit dem Aufkommen neuer KI-Technologien und -Ansätze nehme das Marktpotenzial für die Bildverarbeitungstechnologie weiter zu. sk

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