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Technik 24. April 2017

Automobil-Ersatzteile sicher verpacken und lagern

Gibt es eine sinnvollere Alternative für die Einlagerung empfindlicher Automobil-Ersatzteile als Kartons? Diese Frage stellte sich Thomas Walter, Projektleiter bei Bo Parts, der die sichere Nachlieferung und damit Einlagerung von Armaturenbrettern über 15 Jahre für BMW garantieren muss. Eine Antwort fand er bei Friedola Tech.
Der Sonderladungsträger für Autoersatzteile ist geeignet, die Teile jahrelang einzulagern.
Der Sonderladungsträger für Autoersatzteile ist geeignet, die Teile jahrelang einzulagern.

Gibt es eine sinnvollere Alternative für die Einlagerung empfindlicher Automobil-Ersatzteile als Kartons? Diese Frage stellte sich Thomas Walter, Projektleiter bei Bo Parts, der die sichere Nachlieferung und damit Einlagerung von Armaturenbrettern über 15 Jahre für BMW garantieren muss. Eine Antwort fand er bei Friedola Tech.

Friedola Tech liefert für die 1.800 Bauteile individuelle, langlebige und sichere Sonderladungsträger. Der Beginn der gemeinsamen Erfolgsgeschichte mit Bo Parts liegt im Jahr 2016 als Friedola Tech Bo Parts zeigte, wie der Ersatzteillieferant die Produkte sicher und effizient einlagern kann. Der Zusammenarbeit beider Firmen ging eine wichtige Frage auf Seiten Bo Parts und BMW voraus: Ersatzteilfertigung im Anschluss an die Serienproduktion oder neu je nach Bedarf? Der OEM entschied sich für die Allzeitfertigung.

Infolgedessen war die Firma auf eine langlebige, stabile Verpackung zur sicheren Einlagerung der hochkomplexen und sensiblen Bauteile angewiesen. "Friedola Tech ist als Verpackungsspezialist sehr bekannt, und wir haben bereits gute Erfahrungen mit den Behältern aus Con-Pearl gemacht", sagt Thomas Walter, Projektleiter bei Bo Parts, "zudem sprach die räumliche Nähe für eine Zusammenarbeit mit Friedola Tech."

Die Ladungsträger lassen sich stapeln.
Die Ladungsträger lassen sich stapeln.

Bei einem ersten Besuch des Verpackungsspezialisten bei Bo Parts in Sontra wurden die Anforderungen der Ladungsträger aufgenommen bzw. die Mängel der bisherigen Verpackungen unter die Lupe genommen: Die vorherige Metall-Kiste war nicht staubdicht und nicht lichtdicht und wäre aufgrund der hohen Anschaffungskosten nicht wirtschaftlich gewesen. "Auch Kartonage wäre für die langfristige Einlagerung ungeeignet, da das Material fragil, nicht stapelbar und nicht witterungsbeständig ist", erklärt Thomas Walter, "die empfindlichen Produkte würden nicht ideal geschützt werden und könnten sich durch den Klimawechsel verziehen. Alles Nachteile, welche die neue Con-Pearl Verpackung nicht aufweist."

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Für die Entwicklung des individuellen Ladungsträgers übermittelte Bo Parts zunächst die CAD-Daten der Instrumententafeln an Friedola Tech. Die Anwendungstechnik des Verpackungsherstellers konzeptionierte dann den individuellen Ladungsträger mit dem Grundmaß 1.700 x 1300 mm – so dass zwei Bauteile bequem neben einander passen. "Der konzipierte Ladungsträger verfügt über ein Innengefache aus Con-Pearl, das sich millimetergenau dem einzulagernden Bauteil anpasst, es stützt und stabilisiert. Zusammen mit weiteren Stützelementen wie Schaumklötzen wird eine Deformation des Bauteils komplett vermieden", erklärt Thomas Bachmann, Key Account Manager bei Friedola Tech und Ansprechpartner für Bo Parts.

Innenansicht des Ladungsträgers
Innenansicht des Ladungsträgers

"Weitere Stützpfeiler aus Con-Pearl, die um das Bauteil herum angebracht sind, dienen als Planlage für eine zweite Etage von Bauteilen. Somit können vier Bauteile sicher in einem Behälter gelagert werden. Der wiederum kann im Blocklager 3 auf 1 gestapelt werden und nutzt damit den Lagerplatz perfekt aus", führt er weiter aus. Das hörte sich auch für Bo Parts perfekt an – und so wurde ein Muster nach diesem Konzept erstellt. Der Prototyp musste sich dann einem Klimawechseltest unterziehen. Der Test simulierte eine Langzeitlagerung bei verschiedensten Witterungsverhältnissen – und die Con-Pearl Box hielt problemlos stand.

Nach kleineren Optimierungen im Anschluss an den Test konnte der Prototyp in Serie produziert werden. Die Boxen wurden dann nach Bedarf bei Friedola Tech abgeholt, um sie mit den Bauteilen zu bestücken und einzulagern. "Wir sehen sogar die Möglichkeit, die Con-Pearl Behälter nach diesem Einsatz für andere Zwecke wiederzuverwenden", sagt Thomas Walter von Bo Parts, "die Boxen sind langlebig und robust und daher eine gute Alternative zu Kartonage- oder Metallbehältern."

Con-Pearl

Hohlkammerplatten aus Con-Pearl bestehen aus drei PP-Folienbahnen. Die mittlere Bahn erhält bei der thermischen Verformung ihre typische Struktur. Durch die Laminierung mit den außenliegenden Bahnen entsteht ein sehr leichtes und zugleich stabiles Trilaminat. Coextrusion und Oberflächentechnologie ermöglichen dem Hersteller zufolge, Con-Pearl mit verschiedenen Materialien zu verbinden und innovative Produkte zu kreieren.

pl

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