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Dosieren 22. Juli 2020

Additiv auswuchten

Rotierende Teile auswuchten: Bei additivem Verfahren werden Delo-Wuchtmassen in Kleinstmengen dosiert und in Sekunden ausgehärtet.
PMB zeigt, wie hochgenaues und schnelles Auswuchten funktioniert: Ein neues additives Verfahren auf Klebstoffbasis macht‘s möglich
PMB zeigt, wie hochgenaues und schnelles Auswuchten funktioniert: Ein neues additives Verfahren auf Klebstoffbasis macht‘s möglich

Rotierende Teile auswuchten: Bei additivem Verfahren werden Delo-Wuchtmassen in Kleinstmengen dosiert und in Sekunden ausgehärtet.

Für das Auswuchten rotierender Teile hat Präzisionsmaschinenbau Bobertag, kurz PMB, einen neuen Prozess vorgestellt. Konkret setzt PMB hier auf ein additives Verfahren. Wuchtmassen des im bayerischen Windach ansässigen Unternehmens Delo werden hier in Kleinstmengen schnell und genau dosiert. Sie härten in Sekunden aus.

Auswuchten rotierender Teile

Dort, wo rotierende Bauteile eingesetzt werden, ist Auswuchten erforderlich. Eine bessere Unwucht steigert durch geringere Schwingungen und Belastungen die Qualität. So werden höhere Drehzahlen möglich, die Lautstärke wird minimiert und die Lebensdauer verlängert.

Der industrielle Serienprozess verspricht höchste Genauigkeiten ohne Abtrag am Werkstück. Mit minimal möglichen Korrekturgenauigkeiten von 0,1 mg lassen sich Restunwuchten von 1 mg*mm erzielen. Diese sind etwa in der optischen Industrie gefordert. Dieser additive Ansatz ist auch für Anwendungen mit mittleren Unwuchten von 50 bis 100 mg*mm interessant, etwa für Kleinlüfter.

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Doch der Reihe nach: Zunächst wird in einer Vermessungsstation in der PMB-Auswuchtmaschine die Unwucht bestimmt. Dann trägt das Mikrodosierventil Delo-Dot D4 die additive Wuchtmasse in ein oder zwei Ebenen berührungslos auf. Die Wuchtmassen sind hier lichthärtende Klebstoffe von Delo. Sie sind speziell modifiziert und haben eine hohe Dichte.

Wuchtmassen härten in Sekunden aus

Das Ganze wird mittels Delolux UV-Lampen belichtet. So härten die Wuchtmassen innerhalb weniger Sekunden vollständig aus. Entspricht das Ergebnis der gewünschten Norm wird es verifiziert. Zuvor wird dieses noch entsprechend nachgemessen und kontrolliert. Nach einem Korrekturschritt ist die Wuchtung abgeschlossen. Das Auswuchten erfolgt dabei direkt in der Vermessungsstation. Weiterhin ist es möglich, die Prozessschritte auch in Mehrstationen-Anlagen pa-rallel ablaufen zu lassen. Das wirkt sich wiederum auf die Taktzeiten aus. Sie fallen entsprechend kurz aus. Interessant ist das vor allem für den Großserieneinsatz.

Beim Auswuchten dominieren bislang die subtraktiven Verfahren, das Zerspanen und zunehmend auch Lasern. Im Vergleich zu additiven Verfahren muss bei der Bauteilauslegung zusätzliches „Opfer-Material“ vorhanden sein. Dieses kann dann teilweise abgetragen werden. Additives Wuchten dagegen ist materialeffizienter. Es wird exakt nur das aufgetragen, was auch erforderlich ist.

db

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