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Additive Fertigung 18. April 2019

3D-Scannen für die Orthopädie deutlich vereinfacht

Bessere Daten für den 3D-Druck: Neues Verfahren von WLM macht 3D-Scannen im orthopädischen Bereich schneller, genauer und einfacher.
Das neue Verfahren von WLM erleichtert den 3D-Scan von Körperteilen für orthopädische Schienen oder Schuhe.
Das neue Verfahren von WLM erleichtert den 3D-Scan von Körperteilen für orthopädische Schienen oder Schuhe.

Bessere Daten für den 3D-Druck: Neues Verfahren von WLM macht 3D-Scannen im orthopädischen Bereich schneller, genauer und einfacher.

Mit konventionellen Geräten beeinflussen schon kleine Bewegungen des Patienten während des Scanvorgangs, aber auch zu starker Lichteinfall oder das Eigengewicht des Scanners die Scan-Ergebnisse negativ. Das will die WLM-Dimension OG, ein 2018 gegründetes Unternehmen aus Oberösterreich, mit der Entwicklung einer neuen 3D-Scan-Anwendungssoftware beseitigen und damit Orthopädietechnikern und Patienten einen enormen Qualitätsgewinn bescheren.

Zum Scannen aller orthopädierelevanten Körperteile einsetzbar

Wie WLM erklärt, ist das neue Verfahren einfach zu bedienen und liefert ein genaueres und schnelleres Ergebnis, das zudem digital dokumentiert wird. Anwendbar soll es bei allen orthopädierelevanten Körperteilen sein, zum Beispiel wenn maßgefertigte orthopädische Schuhe oder individuell angepasste Schienen hergestellt werden sollen.

Die Software soll nicht nur für ein bestimmtes Modell eines 3D-Scanners geeignet sein. WLM achtet auf größtmögliche Kompatibilität mit marktüblicher Hardware. Als Scanner soll insbesondere kostengünstige Standardhardware verwendet werdeen können, zum Beispiel günstige Tiefenkameras aus dem Consumer-Bereich.

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Hohe Benutzerfreundlichkeit soll für hohe Akzeptanz sorgen

Im Gegensatz zur konventionellen Praxis der Softwareentwicklung sollen explizit benutzer- bzw. mensch-zentrierte Gestaltungs- und Entwicklungsprozesse zum Einsatz kommen. Durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit erhoffen sich die Gründer hohe Akzeptanz bei den Orthopädietechnikern.

Markus Moser (l), Manuel Leitner (m) und Markus Wakolbinger (r) wollen mit ihrem neuen 3D-Scan-Verfahren das Leben von Orthopädietechnikern und Patienten erleichtern.
Markus Moser (l), Manuel Leitner (m) und Markus Wakolbinger (r) wollen mit ihrem neuen 3D-Scan-Verfahren das Leben von Orthopädietechnikern und Patienten erleichtern.

3D-Druckspezialist Markus Wakolbinger, Gründer und Geschäftsführer der Wako GmbH in Kirchschlag bei Linz, hat die WLM-Dimension OG gemeinsam mit den beiden Orthopädie-Technikern und -Schuhmachern Manuel Leitner und Markus Moser gegründet. WLM steht für die Familiennamen der drei Gründer Wakolbinger, Leitner und Moser.

Völlig neuer Ansatz

„Unser besonderes Know-how liegt im Bereich der Entwicklung von 3D-Scanerstellungs- und Scanbearbeitungssoftware für die Orthopädietechnik und Orthopädieschuhtechnik. Im Vorfeld haben wir eine umfangreiche Patent-Recherche in Anspruch genommen. Der Ansatz, den wir bei der Produktentwicklung verfolgen, ist derzeit weltweit neu am Markt,“ so Wakolbinger. Bei der Patentrecherche standen die Experten von Business Upper Austria mit ihrem Fachwissen beratend zur Seite.

Das Land Oberösterreich unterstützt die Entwicklung im Rahmen des Programms „easy2research“ mit einer finanziellen Förderung. Bei der Antragstellung standen die Experten der oberösterreichischen Standortagentur beratend zur Seite.

Als Forschungspartner hat die WLM die Fakultät für Informatik, Kommunikation, Medien der FH Oberösterreich in Hagenberg gewonnen. Gemeinsam wurden ein neues Scanverfahren und neue Algorithmen skizziert, mit denen das Scannen viel stärker automatisiert und deutlich vereinfacht werden könnte.

Nun soll das Verfahren als Prototyp einer Anwendungssoftware als Beta-Version realisiert werden. Diese soll den Gesamtprozess vom 3D-Scanning über die Visualisierung und interaktive Nachbearbeitung der 3D-Sensordaten bis zum Export der 3D-Daten für den 3D-Druck softwaretechnisch abdecken. Der Prototyp soll im Mai fertig werden. Nach einer Testphase hofft Wakolbinger, Ende des Jahres mit dem Produkt am Markt zu sein.

gk

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