3D-Druck für Ersatzteile
DSM stellt auf der K-Messe erstes PBT-Pulver für den 3D-Druck vor. Damit können zum Beispiel beschädigte Rücklichter von Autos einfach neu gedruckt werden.
Welche Möglichkeiten der moderne 3D-Druck bietet, verdeutlicht der Materialhersteller DSM Engineering Plastics. Die Niederländer zeigen auf der K-Messe 2019 nicht nur neue Kunststoffe für die additive Fertigung, sondern machen auch deutlich, wie sich der 3D-Druck immer mehr zu einem zentralen Produktionsfeld entwickelt. „Kam der 3D-Druck bislang überwiegend für Prototypen und Kleinstserien zum Einsatz, zeichnet sich heute ein breites Spektrum neuer Anwendungsbereiche in vielen Branchen ab“, sagt Harold van Melick, Director Forschung und Entwicklung bei DSM Additive Manufacturing.
Erstes PBT-Pulver für den 3D-Druck
Als Beispiel nennt Melick das Handling von Ersatzteilen in der Automobilindustrie. „Die Vielzahl an Materialien und Verfahren macht es heute möglich, zahlreiche Teile im Automobil additiv zu fertigen. So lässt sich zum Beispiel eine zerstörte Rücklicht-Abdeckung neu drucken.“ Hierfür hat DSM ein Arnite PBT-Pulver (Polybutylenterephthalat) für das selektive Lasersintern (SLS) entwickelt. „Eine Rücklicht-Abdeckung braucht damit als Ersatzteil nicht mehr in einem Lager bevorratet zu werden. Automobilhersteller können mit 3D-gedruckten Ersatzteilen daher enorme Kosteneinsparungen erzielen – das physische Lager wird durch ein digitales ersetzt.“ Außer können nicht mehr verfügbare Ersatzteile gedruckt werden.
Da Ersatzteile im Durchschnitt ca. 7% des Umsatzes der OEMs ausmachen, kann ein solches virtuelle Ersatzteillager die liquide Vermögenswerte der Automobilhersteller steigern. Der 3-Druck dient als nicht mehr nur dem schnellen Prototyping und kundenspezifischen Kleinserien, auch das Ersatzteil-Geschäft wird sich verändern.
Neben dem neuen Arnite PBT-Pulver für Licht-Abdeckungen stellt DSM weitere Materialien für den 3D-Druck vor, unter anderem Novamid ID1030 CF10 (PA6/66 verstärkt mit kurzen Kohlenstofffasern) für Ersatzteile unter der Haube und Arnitel ID2060 HT, ein neuer Hochleistungs-Thermoplast-Copolyester für den 3D-Druck unter Verwendung von Fused Filament Fabrication (FFF). Dieses Filament biete eine gute Flexibilität und Beständigkeit auch bei längerer Verwendung unter hohen Temperaturen. Diese Kombination macht es zum Drucken von Kalt-Ladeluft-Kanälen unter der Motorhaube geeignet.
mg
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