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Coronavirus 29. Juni 2020

Weitere Versuchsanlage produziert für Schutzkleidung

Reifenhäuser nutzt jetzt auch eine Blasfolienanlage des Technikums zur Produktion, um den hohen Bedarf an medizinischer Schutzkleidung zu decken.
Diese Blasfolienanlage im Technikum von Reifenhäuser wurde auf Produktion umgestellt und stellt jetzt rund um die Uhr atmungsaktive Folien für medizinische Schutzanzüge her.
Diese Blasfolienanlage im Technikum von Reifenhäuser wurde auf Produktion umgestellt und stellt jetzt rund um die Uhr atmungsaktive Folien für medizinische Schutzanzüge her.

Reifenhäuser nutzt jetzt auch eine Blasfolienanlage des Technikums zur Produktion, um den hohen Bedarf an medizinischer Schutzkleidung zu decken.

Die Corona-Krise stellt die Produktionskapazitäten von Hygieneprodukten, die unter anderem zur Herstellung von Schutzkleidung genutzt werden, weltweit auf eine harte Probe. Nachdem Reifenhäuser bereits im März temporär Atemschutzvlies (Meltblown) für zirka 1 Mio. Masken täglich in seinem Entwicklungszentrum (Technikum) gefertigt hat, hat das Unternehmen jetzt eine weitere Versuchsanlage auf Produktion umgestellt.

Erste Charge reicht für 1,2 Millionen Schutzanzüge

In einer ersten Charge werden 110 t atmungsaktive Schutzfolie für einen weltweit führenden Hersteller medizinischer Schutzanzüge zur Anwendung in Krankenhäusern produziert. Der Mehrbedarf an Anzügen ist durch die Behandlung hochinfektiöser Corona-Patienten derzeit sehr hoch. Die Menge reicht für etwa 1,2 Mio. Anzüge.

Reifenhäuser, als Hersteller von Kunststoffextrusionstechnologie, nutzt das Technikum normalerweise zur Forschung und Entwicklung neuer Anwendungen in Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Aktuell läuft eine der verfügbaren Blasfolien-Anlagen 24 Stunden täglich, zunächst bis Ende dieser Woche.

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Folie dank spezieller Porenstruktur schützend und doch atmungsaktiv

Die Folie schützt vor Infektionen und ermöglicht gleichzeitig einen Luftaustausch, was gerade für Mitarbeiter im Klinikeinsatz wichtig ist, um auch über längere Zeiträume Schutzkleidung tragen zu können. Die Atmungsaktivität entsteht dabei durch eine Porenstruktur im Material, die durch eine spezielle Calciumcarbonat-Zugabe und einen anschließenden Stretchvorgang (Reifenhäuser EVO Ultra Stretch) erzeugt wird.

Heino Claussen-Markefka, Geschäftsführer der Reifenhäuser Blown Film, erklärt: „Wir wollen mit diesem Projekt einen weiteren Beitrag leisten, die international erschöpften Produktionskapazitäten zu stärken, um so eine ausreichende Menge an hochwertiger Schutzkleidung während der Corona-Krise bereitzustellen. Dafür nutzen wir gerne unsere Versuchsanlagen.“

Auf dem gleichen Anlagentyp kann neben zertifizierter medizinischer Schutzfolie zum Beispiel auch Hygienefolie für den Einsatz in Windeln produziert werden. Mithilfe der Ultra Stretch Technologie können zudem weitere hochentwickelte Anwendungen, wie voll recyclingfähige All-PE-Folien (PET-Replacement) gefertigt werden. So lässt sich die Produktionseinheit flexibel nutzen, um außerhalb eines Krisenfalls auf unterschiedlichste Marktbedürfnisse reagieren zu können.

gk

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