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Fakuma 30. Oktober 2018

Titandioxid: Arbeitsschutz statt Einstufung

Mit einer Veranstaltung auf der Fakuma nahm der Masterbatch Verband  Bezug auf aktuelle Entwicklungen in der Branche und feierte gleichzeitig ein Jubiläum.
v.l.: Vorsitzender des Masterbatch Verbandes Dr. Martin Fabian (Lifocolor), Geschäftsführerin des VdMi Dr. Heike Liewald und Michael Thiessenhusen (Clariant) auf der Fakuma.
v.l.: Vorsitzender des Masterbatch Verbandes Dr. Martin Fabian (Lifocolor), Geschäftsführerin des VdMi Dr. Heike Liewald und Michael Thiessenhusen (Clariant) auf der Fakuma.

Mit einer Veranstaltung auf der Fakuma nahm der Masterbatch Verband  Bezug auf aktuelle Entwicklungen in der Branche und feierte gleichzeitig ein Jubiläum.

Seit 20 Jahren widmet sich „Masterbatch Verband“ als Teil des Verbandes der Mineralfarbenindustrie (VdMi) den gemeinsamen Interessen der Masterbatchhersteller in Deutschland.

Gelungene Lobbyarbeit bei Titandioxid

Die Geschäftsführerin des VdMi, Dr. Heike Liewald, beschrieb die Verbandsarbeit und ihre Einbindung in das europäische Netzwerk der Industrievertretungen. Prominentestes Beispiel ist laut Liewald das aktuelle Einstufungsverfahren um das wichtigste Weißpigment im Markt – Titandioxid. Durch Aufklärungsarbeit konnte den deutschen Behörden vermittelt werden, dass es bei dem Thema nicht um Einstufung und Kennzeichnung, sondern letztlich um Arbeitsschutz geht. Der Vorgang unter der CLP-Verordnung befindet sich somit im falschen Regelungsbereich.

Weiterhin gilt für Masterbatches die verminderte Freisetzung von Titandioxid durch seine Einbettung in eine Kunststoffmatrix. Hier leistete der Masterbatch Verband Basisarbeit und konnte in einer Studie aufzeigen, dass derartige Gefahrstoffe in sehr abgeschwächter Menge aus den Granulaten nach außen dringen (1/100 der Ausgangsmenge oder weniger).

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Michael Thiessenhusen von Clariant Plastics & Coatings (Deutschland) und Mitglied im Vorstand des Masterbatch Verbandes, gab einen Einblick in die Vielfalt des Produktes „Masterbatch“. Während in der ersten Stunde der Masterbatch-Geschichte grobe Spezifikationen ausreichten, sind heute vielfältige Anforderungen und Dokumentationsleistungen zu erbringen, um „konkurrenzfähig“ zu bleiben.

Zirkuläre Wirtschaft mit energetischer Verwertung kombinieren

Auch die Masterbatch Hersteller sehen die negativen Schlagzeilen zu Kunststoffen mit Sorge, verursacht durch die Verschmutzung der Meere mit Wegwerfartikeln. Deswegen widmete sich Dr. Martin Fabian, Vorsitzender des Masterbatch Verbandes und Geschäftsführer bei Lifocolor in Lichtenfels, im Schlussvortrag diesem Thema. Grundsätzlich unterstützt der Masterbatch Verband das Ziel der EU, eine Belastung der Umwelt mit Kunststoff zu vermeiden. Dr. Fabian griff dazu die von der EU-Kommission formulierten Schlüsselfragen der „EU-Kunststoffstrategie“ auf und stellte Ansätze zur Lösung vor. Dabei setzt der Masterbatch Verband auf das Konzept der zirkulären Wirtschaft in Kombination mit einer energetischen Verwertung.

mg

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