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Management 25. Oktober 2023

Tipps für ein sicheres Arbeitsumfeld für Azubis 

Unfallpotential senken, Arbeitssicherheit steigern. Mit diesen Tipps schaffen Unternehmen ein sicheres Arbeitsumfeld für ihre Auszubildenden. 

Zur Sicherheit am Arbeitsplatz gehört nicht nur ein Regelwerk zur Handhabung schwerer Maschinen. Selbst im Büro sollten Azubis Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien einhalten, um potenzielle Unfallwahrscheinlichkeit zu minimieren.
Zur Sicherheit am Arbeitsplatz gehört nicht nur ein Regelwerk zur Handhabung schwerer Maschinen. Selbst im Büro sollten Azubis Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien einhalten, um potenzielle Unfallwahrscheinlichkeit zu minimieren.

Nur wenige Themen sind so wichtig wie die Arbeitssicherheit. Daher ist es für Unternehmen umso wichtiger, die Akzeptanz und das Bewusstsein rund um diese Thematik unter den Azubis - und auch unter Mitarbeitern in der Zusammenarbeit mit Azubis - von Tag eins an zu stärken. Denn zur Sicherheit am Arbeitsplatz gehört nicht nur ein Regelwerk zur Handhabung schwerer Maschinen. Selbst bei einem Büroarbeitsplatz sollten die Azubis Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien einhalten, um die potenzielle Unfallwahrscheinlichkeit zu minimieren.

Dass es bei der Arbeitssicherheit nicht nur darum geht, gesetzliche Auflagen zu erfüllen, weiß auch Stefan Ganzke. Der Sicherheitsingenieur betont, wie wichtig es ist, seiner Fürsorgepflicht als Unternehmen nachzukommen - insbesondere im Rahmen einer Ausbildung. In diesem Artikel gibt er Unternehmen fünf Tipps an die Hand, mit denen es ihnen gelingt, ihre Azubis für die Thematik zu sensibilisieren.

Azubis profitieren besonders von der Arbeitssicherheit

Auch wenn in den Unternehmen der Arbeitsschutz für Arbeitnehmer jeden Alters wichtig sein sollte, lohnt sich ein besonderer Blick auf die Auszubildenden. Wie relevant diese Aufgabe ist, zeigt sich an den Zahlen der meldepflichtigen Arbeitsunfälle unter den Azubis: Im Jahr 2021 wurden insgesamt 31.415 Arbeitsunfälle gemeldet, bei denen die betroffenen Auszubildenden länger als drei Tage arbeitsunfähig waren. 85 % der Arbeitsunfälle wurden in der Altersgruppe bis zum 25. Lebensjahr registriert. Die Zahlen zeigen, dass besonders bei jungen Azubis das Sicherheitsbewusstsein sowie die erforderliche Risikokompetenz noch ausbaufähig sind. Doch nicht nur Azubis sollten hier einiges aufholen - auch Ausbildungsverantwortliche und Mitarbeiter vor Ort sollten mit in die Pflicht genommen werden. Wie können sie gemeinsam vorgehen, damit von Tag eins an Sicherheit am Arbeitsplatz herrscht und es nicht zu gravierenden Unfällen kommt?

Safety Mindset vermitteln

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Arbeitssicherheit betrifft alle Altersgruppen, nicht nur Auszubildende. Der Erfolg von Sicherheitsmaßnahmen hängt dabei stark von der persönlichen Einstellung der Mitarbeiter zur eigenen Sicherheit ab. Nicht selten erfüllen Mitarbeiter zwar die Anforderungen an die Sicherheitsmaßnahmen - sie tun dies aber nur, weil sie müssen. Ziel des Arbeitsschutzes ist hingegen, dass Azubis und Fachkräfte eine innere Motivation für den Arbeitsschutz entwickeln. Dann werden förderliche Glaubenssätze wie "Ich will mich nicht verletzen", Normalität. Wichtig ist, dass Unternehmen früh damit anfangen, solche Glaubenssätze zu verankern.

Mit zeitgemäßem Konzept begeistern

Unternehmen, die Wert darauf legen, ihre Auszubildenden frühzeitig für den Arbeitsschutz zu begeistern, ist ein Konzept sinnvoll, das sie über die gesamte Lehrzeit begleitet. Bei der Ausarbeitung dieses Konzeptes sollten die Personalabteilung, der Ausbildungsverantwortliche und die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit Hand in Hand arbeiten. Des Weiteren können auch der Betriebsarzt und der Betriebsrat wertvolle Unterstützung bieten. Dabei sollte das Konzept wiederkehrende Maßnahmen in den Fokus stellen und an modernen Formen des Wissenstransfers orientiert sein.

Risikokompetenz und Sicherheitsbewusstsein entwickeln

Zu Beginn des Lehrjahres ist es zielführend, Veranstaltungen durchzuführen, die bei den Azubis ein Fundament an Risikokompetenz und Sicherheitsbewusstsein bilden. Hierfür könnten Unternehmen Workshops anbieten, bei denen Azubis Risiken am Arbeitsplatz in Teams erkennen und Gegenmaßnahmen vorschlagen müssen. Die fortlaufenden Lehrjahre bieten Möglichkeiten, dieses Wissen aufzubauen, etwa durch Kurse zum Ersthelfer oder Brandschutz. Besonders im Abschlussjahr bietet es sich an, dass Azubis Projekte entwickeln, die sie beispielsweise im Rahmen eines Wettbewerbs bei der zuständigen Berufsgenossenschaft einreichen können.

Azubis als Mentoren

Setzt ein Unternehmen ein solches Konzept durchgängig um, wird es schnell merken, dass sich mittelfristig unter den Azubis jene herausbilden, die ein nachweislich gutes Sicherheitsbewusstsein verankert haben. Genau diese Auszubildenden könnten in Rollen als Mentoren schlüpfen oder in Arbeitsschutzgremien eine aktive Rolle einnehmen. Wenn Azubis von Azubis lernen, fördert das nicht nur den Zusammenhalt unter ihnen, sondern unterstreicht auch den Wert, den Arbeitssicherheit im Unternehmen besitzt.

Unternehmen als Vorbild

Selbst die ausgeklügeltsten Konzepte sind in der Anwendung nutzlos, wenn die Mitarbeiter vor Ort diese nicht befolgen. Wenn Azubis von erfahrenen Kollegen zu riskantem Verhalten angeleitet werden oder wenn ihre Bemühungen um Sicherheit auf Ablehnung stoßen, ist das nicht nur ein Scheitern des Azubi-Programms, sondern ein Rückschlag für die gesamte Sicherheitskultur. Es ist essenziell, kontinuierlich am Safety Mindset, der Organisationsstruktur und den Kompetenzen zu feilen. ak

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