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News 29. Februar 2024

PPWR: Verbände fordern gleiche EU-Regeln für alle Verpackungen

PPWR: Mehrere Verbände fordern materialneutrale, faire Vorgaben ohne Sonderregeln für Kunststoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes.

Für einen fairen Wettbewerb, eine vernünftige Kreislaufwirtschaft und mehr Klimaschutz fordern die drei großen Verbände GKV, IK und VDMA in einem gemeinsamen Aufruf für die Umsetzung der europäischen Verpackungsverordnung gleiche Regeln für alle Verpackungen. 
Für einen fairen Wettbewerb, eine vernünftige Kreislaufwirtschaft und mehr Klimaschutz fordern die drei großen Verbände GKV, IK und VDMA in einem gemeinsamen Aufruf für die Umsetzung der europäischen Verpackungsverordnung gleiche Regeln für alle Verpackungen. 

Stärken Sie den EU-Binnenmarkt mit einer materialneutralen/fairen Verpackungsregulierung! Gleiche Regeln für alle! Mit diesem gemeinsamen Botschaft haben sich der GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie, die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und der VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen sich in der Schlussphase der europäischen Verpackungsverordnung PPWR an die Entscheiderinnen und Entscheider gewandt.

Der Aufruf der drei Verbände im Wortlaut:

„Wenn die PPWR ein Erfolg für die EU-Wirtschaft und auch den Klimaschutz werden soll – und das Potenzial sehen wir –, dann ist eine Anforderung elementar: Gleiche Regeln für alle. Das gilt ebenso für eine einheitliche Regulierung des gemeinsamen Binnenmarkts als auch für materialneutrale Vorgaben ohne Sonderregeln für Kunststoffe oder Ausnahmen für Papier.

Wir brauchen EU-weit verbindliche und durchsetzbare Leitplanken. Auch wenn es die Verhandlungen über einen Kompromiss erleichtern mag: die Verlagerung von Entscheidungen in die Mitgliedstaaten wird uns allen auf die Füße fallen. Ringen Sie bitte auf EU-Ebene um einheitliche und vollziehbare Lösungen. Und wenn dies in der kurzen Zeit nicht in allen Punkten möglich sein sollte, regulieren Sie die besonders kritischen und weitreichenden Themen in einem nächsten Schritt. Es kann schließlich nur eine Kreislaufwirtschaft in der EU geben, nicht 27 unterschiedliche.

Bei Entscheidungen nicht von Vorurteilen leiten lassen

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Wir nehmen wahr, dass das Material Kunststoff leider auch bei politischen Entscheidungen zu Unrecht keine hohe Wertschätzung genießt. Als Industrie tun wir alles in unserer Macht stehende, um unsere Transformation Richtung Kreislaufwirtschaft und die nachhaltigen Leistungen von Kunststoffanwendungen unter Beweis zu stellen. Hier und heute appellieren wir an Sie, sich in Ihren Entscheidungen nicht von überholten Vorbehalten oder auch Vorurteilen zu Kunststoff leiten zu lassen. Streichen Sie die ökologisch ungerechtfertigten materialspezifischen Sonderregeln und Ausnahmen bei Verboten, Reduktionszielen, Vorgaben zu Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz und Wiederverwendung.

Fehlentwicklung hin zu schwer recycelbaren Verpackungen 

Ein Beispiel: Seit Jahren warnen Experten vor dem Trend, gut recycelbare Kunststoffverpackungen durch schwer recycelbare, mit Kunststoff beschichteten Papierverpackungen zu ersetzen. Reduktionsziele für Kunststoff und Ausnahmen bezüglich der Recyclingfähigkeit oder des Rezyklateinsatzes bei Papierverbunden in der PPWR würden dieser Fehlentwicklung weiter massiv Vorschub leisten. Das kann unmöglich in Ihrem Sinne sein. Bitte hören Sie hierzu die unabhängigen Expertinnen und Experten auch aus den Umwelt-NGOs.

Schaffen Sie ein Spielfeld, auf dem die Materialien in einem fairen Wettbewerb mit ihren jeweiligen Eigenschaften überzeugen müssen. Machen Sie Recycling, Ressourcenschonung, CO2-Reduktion und nachweisbare Fakten zu den Spielregeln, an die sich alle halten müssen. Dann haben Sie die Chance, mit der PPWR etwas Großes für die EU als Wirtschafts- und Lebensraum sowie für den Klimaschutz zu bewegen.“ gk

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