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Fakuma 18. Oktober 2023

Polyamid-Partikelschaum für ganz neue Ideen

BASF präsentiert auf der Fakuma erstmals einen Partikelschaum auf Polyamidbasis. Der Schaum eignet sich für Hochtemperaturanwendungen und ist kompatibel mit EPP-Werkzeugen.

Daniela Longo-Schedel, Research Engineer Thermoplastic Foams bei BASF, zeigt einen Demonstrator für Batteriezellenhalter aus dem ganz neuen Polyamid-Partikelschaum Ultramid Expand. Der Schaum hat eine hohe Temperaturbeständigkeit und lässt sich auf konventionellen EPP-Formmaschinen verarbeiten.
Daniela Longo-Schedel, Research Engineer Thermoplastic Foams bei BASF, zeigt einen Demonstrator für Batteriezellenhalter aus dem ganz neuen Polyamid-Partikelschaum Ultramid Expand. Der Schaum hat eine hohe Temperaturbeständigkeit und lässt sich auf konventionellen EPP-Formmaschinen verarbeiten.

Erstmals stellt die BASF einen Partikelschaumstoff vor, der auf einer Kombination mehrerer Polyamid 6-Typen basiert. Der Partikelschaum besteht aus vorgeschäumten Partikeln mit definierter Partikelgröße und Dichte, die ohne Schaumstoffabfall in einer Formmaschine zu einem 3D-Bauteil verschweißt werden können. Der Schaum gibt es in drei verschiedenen Perlengrößen von 1 bis 3 mm, die den jeweiligen Anforderungen im Werkzeug.

Das Bauteil selbst hat isotrope Schaumeigenschaften, d.h. in allen Richtungen die gleichen mechanischen Eigenschaften. Eine chemische Reaktion findet im Schaumstoff nicht statt.

Geeignet für crashrelevante Bauteile

Der Partikelschaum zeichnet sich hohe Temperaturbeständigkeit, sehr gute Steifigkeit und Festigkeit bis über 120 °C sowie ausgezeichnete chemische Beständigkeit aus. Er eignet sich daher für Anwendungen im Kontakt mit Kraftstoffen, Ölen und Schmiermitteln in Automobilen.

Darüber hinaus bietet die geschlossenzellige Schaumstruktur eine sehr hohe Druckfestigkeit, eine Voraussetzung für den Einsatz in crashrelevanten Bauteilen, die hohen mechanischen Anforderungen ausgesetzt sind.

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„Aufgrund dieser Vielseitigkeit sind neue Leichtbauanwendungen mit Schaum möglich. Jetzt kann in chrashrelevanten Bereichen, die zudem hoher Temperatur ausgesetzt sind, auch ein Schaum verwendet werden, was mit bisherigen Schäumen nicht möglich ist“, erklärt Daniela Longo-Schedel, Research Engineer Thermoplastic Foams bei BASF.

Drop-in-Kompatibilität mit EPP-Werkzeugen

Ein anderer wichtiger Vorteil dieses neuen Schaums sein seine Drop-in-Kompatibilität mit bestehenden EPP-Werkzeugen, so Longo-Schedel. „Das Material lässt sich sowohl auf konventionellen EPP-Formmaschinen als auch mit wasserdampffreien Technologien mühelos verarbeiten“, erklärt sie.

Diese Kombination an Eigenschaften prädestinieren den Partikelschaum unter anderem für Strukturanwendungen oder Batteriezellenhalter in Elektrofahrzeugen. Longo-Schedel zeigt auf der Fakuma einen entsprechenden Demonstrator. Der Schaum ist zudem kompatibel mit kathodischer Tauchlackierung und recycelbar.

Dreifach-Expertise: Schaum, Polyamid und Simulation

Longo-Schedel hebt zudem die Dreifach-Expertise bei BASF für Produktentwicklungen mit dem neuen Schaum hervor: Die langjährige Expertise bei Schäumen (EPS, PUR-Hartschaum, hochelastischer E-TPU-Schaum), die Expertise bei Polyamid (Ultramid) sowie die Expertise bei Simulationen (Ultrasim).

„Die Unterstützung bei der Anwendungsentwicklung ist eine Schlüsselkompetenz der BASF Simulationstechnik. Dies ermöglicht eine vollständige virtuelle Designoptimierung, bevor ein Werkzeug gebaut wird. Für den neuen Polyamid-Partikelschaum können wir das Befüllen des Werkzeugs, die Schaumexpansion im Werkzeug sowie Chrashfälle Bauteils selbst simulieren.“ mg

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