PCR-Polycarbonat für hochreine Anwendungen
Covestro führt ein PCR-Polycarbonat aus chemisch recyceltem Post-Consumer-Abfall (PCR) für hochreine Anwendungen ein.
Auf der Chinaplas 2024 in Shanghai führt Covestro erstmals eine Reihe von PCR-Polycarbonaten ein, die auf chemisch recyceltem Material basieren, das über die Massenbilanzierung aus Post-Consumer-Abfällen (PCR) gewonnen wird: Makrolon RP. Für dieses Projekt kooperiert das Unternehmen mit zwei Lieferanten, Neste und Borealis, sowohl bei den Entwicklungen als auch der eigenen Versorgung mit den entsprechenden Rohstoffen.
Transparentes PCR-Polycarbonat
Erste Gespräche mit Automobilherstellern für eine Serienanwendung eines hochreinen Polycarbonats sind vielversprechend, da es sich um ein transparentes Polycarbonat handelt, das auf chemisch recycelten Rohstoffen basiert.
„Wir freuen uns, unser bestehendes Portfolio an nachhaltigeren Polycarbonaten mit dieser neuen Produktreihe zu erweitern“, erklärt Lily Wang, globale Leiterin der Geschäftseinheit Engineering Plastics bei Covestro. „Indem wir recycelte Materialien anbieten, die den höchsten Reinheitsstandards entsprechen, unterstützen wir unsere Kunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele.“
Recycelte Rohstoffe im Trend
Immer mehr Industriezweige fragen nach Produkten mit einem bestimmten Anteil an recycelten Rohstoffen, auch in Erwartung kommender gesetzlicher Anforderungen, wie zum Beispiel der in Überarbeitung befindlichen europäischen Altauto-Richtlinie (ELV) und dem U.S. Electronic Product Environmental Assessment Tool (EPEAT) für Elektronikprodukte. Die RP-Serie bietet die gleiche Qualität wie die fossilen Typen und gehört zur CQ-Familie von Covestro. Mit diesem Suffix kennzeichnet das Unternehmen Produkte, die mindestens 25 % alternative Rohstoffe enthalten. An bestimmten Standorten, wie zum Beispiel in Krefeld-Uerdingen, werden die Kunststoffe der neuen Reihe auch ausschließlich mit erneuerbarem Strom hergestellt.
Neste und Borealis liefern Rohstoff für PCR-Polycarbonat
Der Rohstoff für Makrolon RP wird von Neste und Borealis geliefert: Neste liefert recycelte Rohstoffe für neue Polymere, die dann von Borealis zu Phenol und Aceton verarbeitet werden, bevor sie ihren Weg zu Covestro finden, um Makrolon RP herzustellen.
„Durch chemisches Recycling können wir recycelte Materialien auch für anspruchsvolle Anwendungen ermöglichen“, sagt Jeroen Verhoeven, Vice President Value Chain Development für den Polymer- und Chemiebereich von Neste. „Damit können wir Unternehmen helfen, ihre Recyclingziele zu erreichen – und wir freuen uns, dass Covestro dies in die Tat umsetzt.“
„Die Kooperation zwischen Neste, Borealis und Covestro zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette ist, um Abfall einen neuen Wert zu verleihen“, sagt Thomas Van De Velde, Borealis Senior Vice President Base Chemicals.
Hochwertige Produkte aus chemisch recycelten Rohstoffen
Neben Anwendungen in der Automobilindustrie will Covestro auch andere Schlüsselbranchen wie die E&E-Industrie und das Gesundheitswesen adressieren. Ziel ist es, hochwertige und langlebige Produkte mit chemisch recycelten Ausgangsstoffen herzustellen. Am Ende einer langen Nutzungsphase können die Kunststoffe durch mechanisches Recycling und die Weiterentwicklung chemischer Recyclingtechnologien noch ein „drittes Produktleben“ erreichen.
Die neue Serie ergänzt das bestehende Portfolio von Covestro an nachhaltigeren Polycarbonaten – die mechanisch recycelten Makrolon R-Produkte und die zertifizierten, massenbilanzierten Typen der Makrolon RE-Serie, die aus Bioabfällen und Bioreststoffen hergestellt werden. Die RE-Serie ist jetzt auch mit einem Anteil von 25 % an erneuerbaren, nachhaltigen Rohstoffen erhältlich. mg
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