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Märkte 25. Oktober 2017

Studie zum europäischen Markt für Kunststoffrohre

Kanalisationen gibt es schon seit gut 5.000 Jahren. Allerdings längst nicht überall: In Frankreich zum Beispiel sind über 5 Mio. Haushalte nicht an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen. Vor allem in ländlichen Gebieten muss in Europa die Abwasserinfrastruktur noch ausgebaut werden.
Analysten erwarten, dass die Nachfrage an Kunststoffrohren bis zum Jahr 2024 europaweit auf über 5,2 Mio. t anwachsen wird.
Analysten erwarten, dass die Nachfrage an Kunststoffrohren bis zum Jahr 2024 europaweit auf über 5,2 Mio. t anwachsen wird.

Kanalisationen gibt es schon seit gut 5.000 Jahren. Allerdings längst nicht überall: In Frankreich zum Beispiel sind über 5 Mio. Haushalte nicht an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen. Vor allem in ländlichen Gebieten muss in Europa die Abwasserinfrastruktur noch ausgebaut werden.

In den Städten geht es dagegen weniger um Neuerschließung als um die Erneuerung alter Rohrleitungen. Für Abwasser, Trinkwasser, Kabelschutz, Gasleitungen und andere Anwendungen werden dabei Rohre aus Kunststoff immer beliebter: Sie sind leicht, beständig und praktisch; zunehmend verdrängen sie Aluminium, Beton, Gusseisen, Kupfer oder Stahl. Bereits zum dritten Mal hat Cere­sana den europäischen Markt für Kunststoffrohre untersucht: Die Analysten erwarten, dass die Nachfrage bis zum Jahr 2024 euro­paweit auf über 5,2 Mio. t anwachsen wird.

Polyethylen und PVC führen

Der Verbrauch von Kunststoffrohren hängt vor allem von der Entwicklung der Baubranche ab. Für die Bauindustrie ist Kunststoff zumindest eine echte Alternative zu anderen Materialien geworden. Die Bedeutung der Anwendungsgebiete für die einzelnen Rohr­typen unterscheidet sich jedoch deutlich. Rohre aus Polyvinylchlorid (PVC) sind vergleichsweise günstig und kommen insbesondere bei Abwasser, Trinkwasser sowie Kabelschutz zum Einsatz. Rohre auf Basis von Polypropylen und Polyethylen spielen zunehmend bei Trinkwasser, Gasversorgung und Industrieanwendungen eine wichtige Rolle. Die bedeutendsten Produkttypen im Jahr 2016 waren Polyethylen- und PVC-Rohre.

Politische Leitungen

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Kunststoffrohre machen überall Rohren aus Stahl, Steinzeug oder anderen Materialien Konkurrenz. In einzelnen Ländern können aber sinkende Staatsausgaben, unsichere politische Verhältnisse oder fehlende Privatinvestitionen ebenso drastische Auswirkungen auf die Bauindustrie und den Rohrmarkt haben wie andererseits gezielte Förderprogramme für einzelne Bausegmente. Auch die Intensität, mit der Investitionen in den Bereich Bewässerung oder in den Ausbau der Glasfasernetze vorangetrieben werden, unterscheidet sich von Land zu Land deutlich.

Regionale Unterschiede

Auf dem vergleichsweise gesättigten Markt in Westeuropa werden höherwertige Rohrtypen aus Poly­propylen und Polyethylen verstärkt nachgefragt, während der Verbrauch von PVC-Rohren kaum noch wächst. Die Nachfrage nach Kunststoffrohren entwickelt sich beispielsweise in Dänemark, Deutschland und der Schweiz positiv. Dagegen steht für einige südeuropäische Länder wie etwa Spanien kurzfristig keine wesentliche Erholung in Aussicht. Im Vergleich zum Westen verzeichnen in Osteuropa PVC-Rohre noch höhere Zuwächse. Vor allem, weil dort die Netze für Wasserversorgung und Entsorgung weiterhin einen hohen Nachholbedarf haben, erwarten die Marktforscher von Ceresana für Osteuropa in Zukunft höhere Wachstumsraten des Kunststoffrohrverbrauchs.

sl

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