Nachhaltiger 3D-Druck mit Rezyklaten
Gemeinsam mit vier Unternehmen aus Baden-Württemberg entwickeln das Karlsruher Institut für Technologie KIT und das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT ein kohlenstofffaserverstärktes Filament für den 3D-Druck, das vollständig aus Recyclingmaterial besteht.
ABS ist durch seine gute Verarbeitbarkeit und guten thermischen und mechanischen Eigenschaften neben PLA der am meisten verwendete Kunststoff für den 3D-Druck. Wenn die Anforderungen an die 3D-gedruckten Bauteileigenschaften steigen, ist es sinnvoll, eine Faserverstärkung einzusetzen. Im Verbundprojekt "Recycl 3 D" des KIT und des Fraunhofer ICT werden Filamente auf Basis von ABS-Rezyklat und C-Faser-Rezyklat entwickelt.
Das Projekt zielt auf die werkstoffliche Aufbereitung und Verwendung von Kohlenstofffasern (C‑Faser) aus End-of-Life-Anwendungen, zum Beispiel aus Windenergieanlagen, Flugzeugen oder Fahrzeugen ab. Als Matrix werden Angüsse, also Produktionsreststoffe von Spritzgussbauteilen aus ABS, verwendet. Filamente aus C-Faser-verstärktem ABS haben gute mechanische Eigenschaften sowie gute thermische Eigenschaften. Welche Anwendungen damit im 3D-Druck hergestellt werden können, wird dabei im Austausch mit mehreren Industriepartnern erörtert. Auf dem Messestand werden live kleine Give-aways aus dem Recycling-Filament geduckt, um damit die Serientauglichkeit des Materials zu demonstrieren.
db/mg
Passend zu diesem Artikel
Evonik stellt das weltweit erste kohlenstofffaserverstärkte PEEK-Filament für medizinische 3D-gedruckte Langzeitimplantate vor.
Das IKT forscht mit VWH und Solidtec an der Entwicklung eines energieeffizienten und schnellen Aufheizverfahrens für kohlenstofffaserverstärkte Halbzeuge.