Direkt zum Inhalt
Management 15. August 2023

Mitarbeitermotivation durch Fehlerlernkultur

Fehlerkultur alleine reicht nicht. Nachvollziehbare Systeme und eine Fehlerlernkultur dienen als Instrumente zur Mitarbeitermotivation. 

Nobody is Perfect. Das gilt auch im Berufsleben. Gelingt es Firmen eine Fehlerlernkultur zu installieren, steigen Loyalität, Engagement und und Ideen.
Nobody is Perfect. Das gilt auch im Berufsleben. Gelingt es Firmen eine Fehlerlernkultur zu installieren, steigen Loyalität, Engagement und und Ideen.

Wie Firmen mit Missgeschicken umgehen, beeinflusst Loyalität und Unternehmenswachstum: Fehlervermeidekultur wetzt die Loyalität Mitarbeitender ab und bremst Kreativität. Fehlerlernkultur hingegen fördert die mentale Stabilität und ermuntert zu frischen Ideen. Wie kommen interessierte Leitende dorthin? „Ein für alle geltendes System aus Analysepunkten weist den Weg aus der Fehlervermeide- hin zur Fehlerlernkultur“, ermutigt Führungsexperte Boris Grundl.

Fehlervermeidekultur lähmt. Herrscht starrer Umgang bei einem Missgeschick, weicht Fantasie dem Motto: bloß keinen Rüffel riskieren! Wer für Schlamassel Tadel fürchtet, reduziert das Fehlerpotential und bleibt bei Bewährtem. Unweigerlich schrumpfen geistige Beweglichkeit und Arbeitsfreude; Stillstand droht. 

Mit 6 Verhaltensweisen zur Fehlerlernkultur

Natürlich nerven auch in einem von Fehlerlernkultur geprägten Umwelt Fehler. Doch betreibt Fehlerlernkultur aktive Resteverwertung von Schiefgegangenem. Sie fußt auf flexiblen Regeln und interpretiert, statt zu verurteilen. Mit 6 Verhaltensweisen gedeihen in einem angstfreien Umfeld Zugehörigkeitsgefühl, Einfallsreichtum, Verantwortungsbewusstsein und Wachstum:

  • Loslassen: Führende trauen ihren Mitarbeitenden eigene Vorschläge zu. Gedanken wie „Das kann doch nichts werden“ oder „Ich würde es anders machen“ schieben sie nach hinten. Alle im Firmenverbund fühlen sich damit wohlwollend aufgehoben und brennen darauf, Ideen vorzutragen – auch vor Kollegen.
  • Beobachten: Ein Einfall wuchs zur Tat. Verantwortungsvolle Leitungspersonen beobachten nun das Gedeihen der neuen Vorgehensweise aufmerksam. Regelmäßige ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibungen (EOAs) und Gespräche halten das Fortkommen fest.
  • Zulassen: In der Praxis lief die Idee ins Leere? Prozesse dauern länger statt kürzer? Keine Angst vorm Schlussstrich! Führende nehmen das Scheitern zur Kenntnis, loben Mut und Engagement des betreffenden Mitarbeiters und starten mit der Analyse.
  • Analysieren: Wer trägt welchen Teil der Verantwortung für das erzielte Resultat? Wer steuert was zum Ergebnis bei? Gemeinsam im Team, offen und ohne Anklage hinterfragen alle Involvierten ihren Part.
  • Upcyclen: Verantwortungsbewusste lernen aus jedem Fauxpas etwas. Sorgfältig trägt das Team zusammen, welchen Honig es aus dem Geschehen ziehen kann, und hält die Ergebnisse schriftlich fest. Die beschlossenen Modifikationen baut es ins Daily Business ein.
  • Hinter sich lassen: Der Schnitzer ist Geschichte.
Ad

Auf Stärkenorientierung setzen

Im Team wehren immer wieder „So-nicht-Nörgler“ Anregungen lösungsorientierter Mitarbeiter ab? Ständig geäußerte Repliken wie „So würde ich das nicht machen“ oder „Das können wir nicht umsetzen“ hemmen die Motivation engagierter Kollegen. Verantwortlich Leitende ermuntern Produktive genauso wie sie Blockierende drosseln. Konsequent fragen sie nach konkreten Umsetzungsvorschlägen des Schimpfenden und welchen Beitrag er leisten könne und wolle. Denn: Funktionierende Fehlerlernkultur setzt auf Stärken- statt auf Schwächenorientierung. Sie bettet Mitarbeitende in Rückhalt und Zustimmung. Dadurch wollen diese aktiv etwas für eine starke Firmenkultur tun und ihr Unternehmen nach vorn zu bringen.

Systematisch wachsen mit transparenten Standards

Unsystematische oder den Launen Einzelner unterworfene Firmenstrukturen schüren Abhängigkeiten von Individuen und vergrätzen neu eingestiegene Talente. Entscheidungen dürfen laut Führungsexperte Boris Grundl keinen Alleingängen der Führungsriege erwachsen. Hageln Ankündigungen ohne Vorwarnung von oben herab, entsteht Frustration. Prozesse, die nur einzelnen Teams oder Talenten vertraut sind, verfehlen ihr Ziel, Nachvollziehbarkeit zu schaffen. Statt dessen verleihen transparente Standards Orientierung. Diese Systeme richten sich nach den angepeilten Ergebnissen und nicht nach einzelnen Personen oder um Einzelne herum. Sie ermuntern dazu, sich als Teil des Ganzen fühlen und überdurchschnittliche Leistung für Team und Firma erbringen zu wollen. Führung bedeutet, Systeme mit eindeutigen Abläufen und Zuständigkeiten zu schaffen, die das Selbstlaufen fördern. Sie bringen befähigende Führungskräfte näher an ihr Königsziel, sich überflüssig zu machen, während die Ergebnisse immer besser werden. ak

Passend zu diesem Artikel

Die 1,75-Liter-Flasche für den polnischen Vodka Sobiesky wurde speziell für den amerikanischen Markt konzipiert.
Technik
Premium-Wodka aus der Kunststoffflasche
Die polnische Wodka-Marke Sobieski vermarktet ihr 1,75-Liter-Premium-Produkt in Kunststoffflaschen von Greiner Packaging. Ein auf den ersten Blick überraschender Schritt in einer ungewöhnlichen Produktkategorie. Bei genauerer Betrachtung ist die Entscheidung nachvollziehbar.