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Technik 22. Mai 2018

Lanxess zeigt PUR-Technologie in Maastricht

Mit einer Vielzahl neuer Entwicklungen zeigt Lanxess auf der Utech seine Kompetenz für die PUR-Industrie. Die Kölner präsentieren unter anderem neue Additive, Klebstoffe und Präpolymere.
Der neue Geschäftsbereich Urethane Systems von Lanxess nimmt erstmals an der Utech Europe teil. Im Fokus steht dabei seine breite Palette an Gießelastomer-Präpolymeren mit sehr niedrigen Gehalten an freiem Isocyanat. Diese Präpolymere und Systeme werden für zahlreiche anspruchsvolle Anwendungen
Der neue Geschäftsbereich Urethane Systems von Lanxess nimmt erstmals an der Utech Europe teil. Im Fokus steht dabei seine breite Palette an Gießelastomer-Präpolymeren mit sehr niedrigen Gehalten an freiem Isocyanat. Diese Präpolymere und Systeme werden für zahlreiche anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt.

Mit einer Vielzahl neuer Entwicklungen zeigt Lanxess auf der Utech seine Kompetenz für die PUR-Industrie. Die Kölner präsentieren unter anderem neue Additive, Klebstoffe und Präpolymere.

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess präsentiert vom 29. bis 31. Mai auf der Utech Europe 2018 seine Premiumprodukte für die Polyurethanindustrie. Der neue Geschäftsbereich Urethane Systems ist erstmals bei der Fachkonferenz vertreten. "Wir wollen dieses Großereignis der globalen Polyurethan-Branche vor allem nutzen, um unsere Position als Anbieter kundenspezifisch maßgeschneiderter PU-Systeme zu stärken. Im Mittelpunkt steht dabei unsere breite Palette an Präpolymeren mit sehr niedrigen Gehalten an freiem Isocyanat. Sie eröffnet unseren Kunden neue Möglichkeiten, insbesondere in puncto Leistung und Sicherheit", erklärt Dr. Markus Eckert, Leiter von Urethane Systems. Weitere Themenschwerpunkte sind Materialalternativen zu MbOCA-gehärteten Gießsystemen sowie blockierte Systeme für verschiedene Gieß- und Beschichtungsanwendungen.

Als einer der führenden Hersteller von Flammschutzmitteln auf Brom- und Phosphorbasis bietet der Lanxess-Geschäftsbereich Additives Lösungen für alle Arten von Polyurethanen an. Zu den Produktinnovationen, die auf der Utech Europe gezeigt werden, zählen Flammschutzmittel, Weichmacher, Vernetzer, Katalysatoren und Hydrolyseschutzmittel. Im Vordergrund stehen hier neue Flammschutzlösungen der Produktpaletten Levagard, Disflamoll und Reofos, die sich in Hart- und Weichschaumanwendungen auf Polyurethan-Basis bewähren.

Weiterhin stellt Additives mit Stabaxol L den ersten Vertreter einer neuen Produktreihe bei emissionsarmen Hydrolysestabilisatoren vor. "Mit unseren neuen oligomeren Flammschutzlösungen können wir den steigenden Anforderungen an Weichschaumstoffe gerecht werden und den Wünschen unserer Kunden nach beschlagfreien und emissionsarmen Additiven Folge leisten", erklärt Dr. Heiko Tebbe, Leiter Anwendungstechnik Polymeradditive im Lanxess-Geschäftsbereich Additives.

Breites Sortiment an Low Free-Präpolymeren

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Urethane Systems verfügt – verglichen mit anderen Herstellern – über eines der breitesten Portfolios an Präpolymeren mit niedrigen Gehalten an freiem Isocyanat für Gießelastomere. Adiprene LF-Präpolymere basieren auf Toluol-, Diphenylmethan-, Hexamethylen-, Isophoron- oder Paraphenylendiisocyanat (TDI, MDI, HDI, IPDI bzw. pPDI). Die Isocyanat-Gehalte liegen meist unter 0,1 %.

"Unsere Low Free-Präpolymere erfüllen neueste regulatorische Standards hinsichtlich Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz, so dass der Verarbeiter entsprechende Schutzmaßnahmen auf ein Minimum reduzieren kann. Gleichzeitig helfen sie unseren Kunden, die mechanische Performance der Elastomerbauteile zu verbessern und dabei wirtschaftlich zu produzieren", erläutert Eckert.

Bessere Eigenschaften als bei MbOCA-gehärteten Elastomeren

Speziell Adiprene LF MDI-Präpolymere bieten sich zusammen mit dem aromatischen Diol-Aushärter Vibracure 2101 als Alternative zu TDI- und LF-TDI-Präpolymeren an, die mit MbOCA (4,4′-Methylen-bis(2-chloranilin)) ausgehärtet werden. Dessen Einsatz ist seit kurzem durch die europäische Chemikalienverordnung REACH in den EWR-Ländern eingeschränkt und reguliert. "Unser Reaktionssystem entspricht nicht nur allen REACH-Anforderungen, sondern ergibt auf den gleichen Verarbeitungsanlagen Elastomere mit besserer Abriebfestigkeit und Schlagfestigkeit sowie hoher Elastizität und Hydrolysebeständigkeit. Außerdem lässt es sich wegen seiner geringeren Viskosität leichter verarbeiten", so Eckert. Die Topfzeiten können lang sein, um die Herstellung großer Teile zu unterstützen. Für eine höhere Produktivität kann die Verarbeitung katalysiert erfolgen.

Kontrollierte Aushärtung mit blockierten Präpolymeren

Die neuen blockierten Präpolymere der Adiprene-Produktgruppe werden von Lanxess zusammen mit Aushärter als kundenspezifisch fertig formulierte Reaktionssysteme angeboten. Die Aushärtereaktion wird bei einer genau definierten Temperatur ausgelöst und läuft daher sehr kontrolliert ab. "Wir zielen mit diesen Systemen auf große und komplexe Teile und auf die manuelle Verarbeitung etwa bei Kleinstserien", so Eckert. Diese Präpolymere haben von Natur aus gute arbeitshygienische Eigenschaften, da durch die Blockierung kein freies Isocyanat entsteht. Potenzielle Anwendungen sind zum Beispiel die Imprägnierung von Gewebebändern, Schleifkissen oder die Beschichtung industrieller Walzen. Die Systeme eignen sich auch für das Rotationsgießen und den Flüssigspritzguss.

International ausgerichteter Systemanbieter

Urethane Systems ist aus der Akquisition von Chemtura durch Lanxess hervorgegangen. Eckert: "Wir verstehen uns als Systemanbieter für die globale PU-Industrie. Dieses Angebot umfasst komplette Systeme sowohl für Gieß- als auch Beschichtungs-, Klebstoff- und Dichtstoffanwendungen." Der Geschäftsbereich zählt weltweit zu den führenden Anbietern von konventionellen und Low Free-Präpolymeren sowie von wässrigen Spezial-Polyurethan-Dispersionen (PUDs). "Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf lösemittel- und monomerfreien Systemen. Zum Beispiel haben wir ein neues Low Free-Präpolymer mit MDI-Endgruppen speziell für Kleb- und Dichtstoffe entwickelt, das Isocyanat-Gehalte von nur weniger als 0,1 Prozent aufweist", erklärt Eckert.

Neue Flammschutzmittel und Hydrolysestabilisatoren

Urethane Systems teilt sich auf der Utech Europe den Stand mit dem Lanxess-Geschäftsbereich Additives. Die innovativen halogenfreien Flammschutzmittel basieren unter anderem auf einer neu entwickelten Phosphorchemie. Ein Produktbeispiel sind die Phosphatester der Reihen Disflamoll und Reofos, die sich zum Beispiel in Hart- und Weichschaumanwendungen auf Basis von Polyurethan sowie in Beschichtungen, Kleb- und Dichtstoffen bewähren. Sie kombinieren weichmachende und flammhemmende Eigenschaften.

Weiterhin stellt der Geschäftsbereich Additives eine neue Produktreihe bei emissionsarmen Hydrolysestabilisatoren vor. Deren erster Vertreter ist Stabaxol L. Das neue Produkt eignet sich besonders für Polyester-/Polylactonpolyole, thermoplastische Polyurethane (TPU) und andere PUR-Elastomere. Es ist bei Raumtemperatur flüssig und niedrigviskos. Daher lässt es sich ohne vorheriges Erwärmen einfach dosieren und verarbeiten.

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