Direkt zum Inhalt
News 26. Januar 2024

Kunststoffverarbeiter wird „Arbeitgeber der Zukunft 2024“

Autenrieth-Kunststofftechnik aus Heroldstatt wurde mit dem Siegel „Arbeitgeber der Zukunft 2024“ ausgezeichnet – auch dank gelungenem Eigenrecruiting.

Produktionsleiter Dominik Möschl, Springerin Maja Zivcovic und Chef Steffen Autenrieth freuen sich über die Auszeichnung von Autenrieth-Kunststofftechnik als „Arbeitgeber der Zukunft 2024“.  
Produktionsleiter Dominik Möschl, Springerin Maja Zivcovic und Chef Steffen Autenrieth freuen sich über die Auszeichnung von Autenrieth-Kunststofftechnik als „Arbeitgeber der Zukunft 2024“.  

Die Auszeichnung als „Arbeitgeber der Zukunft 2024“, die von Bundeswirtschaftsministerin a. D. Brigitte Zypries verliehen wird, bewertet Unternehmen nach verschiedenen Kategorien. Neben Digitalisierung geht es um Personalfragen, Nachhaltigkeit und Strategie. „Wir haben vor allem beim Personal gepunktet“, sagt Marketingleiterin Stefanie Bischoff und liefert ein Beispiel für gelungenes Eigenrecruiting.

Der „Arbeitgeber der Zukunft 2024“ setzt auf Eigenrecruiting

Denn der Mittelständler 1 A Autenrieth Kunststofftechnik GmbH & Co. KG aus Schwaben setzt verstärkt auf Quereinsteiger. So wie bei Maja Zivcovic. Die 43-jährige gelernte Erzieherin startet bei Autenrieth als Produktionshelferin. Wird Springerin und durchläuft aktuell die Probephase als Einrichterin. Ein Job, den üblicherweise Fachkräfte mit Gesellenabschluss ausüben. Das nötige praktische Know-how bekommt die alleinerziehende Mutter im Betrieb vermittelt. Die Theorie laufe dazu parallel über Schulungen, wie Bischoff berichtet. Dass Qualifizierung kein Einzelfall bei Autenrieth ist, zeigt auch Dominik Möschl. Der heutige Produktionsleiter kam ungelernt zum Kunststoffspezialisten, absolvierte dann eine Lehre als Verfahrensmechaniker und leitet inzwischen die Fertigung. Und das mit 31 Jahren.

Forschung an Kunststoffarmierung als Metallersatz

Autenrieth beschäftigt aktuell 50 Menschen und erzielt in diesem Jahr einen Umsatz von rund 9 Mio. EUR. Strategisch stellt sich die Firma um Chef Steffen Autenrieth ebenfalls vorbildlich auf. So tüftelt das Unternehmen im Rahmen eines Forschungsprojekts an einer Kunststoffarmierung, die Metalle ersetzen soll. Etwa in der Automobilindustrie könnten Spurstangen, Ventile oder Motorblockträger durch Bauteile aus Kunststoff substituiert werden – die letztlich einen geringeren CO2-Abruck hinterlassen als Aluminium und recycelbar wären. „Das Verfahren Rebar Reinforcement ist eines unserer strategischen Zukunftsprojekte“, so Autenrieth, der zudem seine Produktion digitalisiert.

Ad

KI soll Energieverbrauch der Spritzgießmaschinen senken

Weiteres Projekt mit Vorbildcharakter: Künftig sollen KI-gestützte Sensortechnologien den Energieverbrauch aller 25 Spritzgießmaschinen senken. Um hier voranzukommen, nutzt der Mittelständler das Wissen seiner Beschäftigten. Ein seit Jahren etabliertes Vorschlagswesen lebt und wird jährlich mit der Nutzung eines E-Autos belohnt. Die Sieger der firmeninternen Verlosung dürfen das Fahrzeug zwölf Monate nutzen und auf Firmenkosten Strom tanken.

Photovoltaik deckt 20 % des Energiebedarfs 

Auch hier schließt sich ein Kreis, denn Autenrieth investierte bereits vor 16 Jahren in Photovoltaikanlagen auf dem Werksdach. Das System ist unlängst um Fassadenmodule erweitert worden. Die bestehende Anlage mit einer Leistung von 232 kW/Peak (kW/p) wird um 63 kW/p erweitert. Mit beiden PV-Anlagen zusammen deckt das Unternehmen rund 20 % des jährlichen Energiebedarfs von 1,3 Gigawatt. Damit spart Autenrieth im Jahr mehr als 130 t CO2.

Dieses Invest zahlt auf den Aspekt Nachhaltigkeit ein, den das Siegel „Arbeitgeber der Zukunft 2024“ bewertet. Gut angekommen ist bei der Teilnahme auch der wertebasierende Führungsstil des Unternehmens. Neben Verlässlichkeit und Innovation sowie Humor sorgen bei Autenrieth-Kunststofftechnik in Summe acht Firmenwerte für klare Leitplanken, „die untereinander, aber auch gegenüber Kunden und Lieferanten gelten“, wie Bischoff verdeutlicht.

Angesichts einer Vielzahl von Unternehmensauszeichnungen, die sich die Teilnehmer im Prinzip einfach kaufen können, legen die Veranstalter beim Siegel „Arbeitgeber der Zukunft“ übrigens größten Wert auf Seriosität und Transparenz, was auch von neutraler Seite betätigt wird. gk

Passend zu diesem Artikel