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Unternehmen 15. Dezember 2022

Kunststoffrecycling mit weniger Energieverbrauch

Source One Plastics baut effiziente und nachhaltige Recycling-Anlage mit neuartigem, energiesparendem Trockenaufbereitungsverfahren.

Beim ersten Spatenstich für das neuartige, sehr energieeffiziente Recyclingwerk (v.l.): Tim Honig, Betriebsleiter Source One Plastics, Matthijs Beijk, Lyondell Basell, Jorn Schepelmann, Bürgermeister von Eicklingen und Kai Hoyer, Geschäftsführer Source One Plastics.
Beim ersten Spatenstich für das neuartige, sehr energieeffiziente Recyclingwerk (v.l.): Tim Honig, Betriebsleiter Source One Plastics, Matthijs Beijk, Lyondell Basell, Jorn Schepelmann, Bürgermeister von Eicklingen und Kai Hoyer, Geschäftsführer Source One Plastics.

Die Source One Plastics GmbH hat am 9. Dezember 2022 den ersten Spatenstich ihrer neuartigen Sortier- und Recycling-Anlage in Eicklingen vollzogen und damit den Grundstein für eine bessere Kreislaufwirtschaft gelegt. Die moderne Konzeption der Anlage zeichnet sich durch Materialflexibilität, digitale Steuerung und innovative Technologie aus.

Der Fokus liegt auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Die Sortier- und Recycling-Anlage basiert auf einem einzigartigen Trockenaufbereitungsverfahren, das den Energieverbrauch gegenüber herkömmlichen Recycling-Technologien für Kunststoffe um bis zu 30 % senkt. Versorgt wird sie durch lokal erzeugte erneuerbare Energien.

Kai Hoyer, Geschäftsführer von Source One Plastics: „Mit unserer modernen und effizienten Recycling-Technologie erreichen wir einen echten Meilenstein der Kreislaufwirtschaft.“
Kai Hoyer, Geschäftsführer von Source One Plastics: „Mit unserer modernen und effizienten Recycling-Technologie erreichen wir einen echten Meilenstein der Kreislaufwirtschaft.“

„Unsere Anlage dient als Blue Print dafür, wie Nachhaltigkeit heute und morgen funktioniert“, sagt Kai Hoyer, Geschäftsführer der Source One Plastics. „Mit unserer modernen und effizienten Recycling-Technologie erreichen wir einen echten Meilenstein der Kreislaufwirtschaft“, so Hoyer weiter. Die Anlage ist modular konzipiert und technisch damit so flexibel, dass sie Prozesslinien einzeln ansteuern und Materialströme unterschiedlichster Wertstoffe verarbeiten kann.

Kapazität für 60.000 t Post-Consumer-Abfälle pro Jahr

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Ermöglicht wird dies durch einen hohen Grad an Digitalisierung und Automatisierung: Jede Station der Anlage übermittelt Prozess- und Materialdaten in Echtzeit. Somit werden die Prozesse fortlaufend aufeinander abgestimmt. Auf diese Weise soll die Recycling-Anlage der Source One Plastics 60.000 t Post-Consumer-Abfälle pro Jahr zu wertvollen Rohstoffen für neue Kunststoffe verarbeiten. Damit gehört sie zu den größten ihrer Art in Europa.

Fortschrittliche Sortier- und Recyclingtechnologie

„Um eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu erreichen, ist es wichtig, eine fortschrittliche Sortier- und Recyclingkapazität für schwer zu recycelnde Kunststoffabfälle zu schaffen“, sagt Matthijs Beijk, Vice President EMEAI Feedstock & Mechanical Recycling bei Lyondell Basell. „Mit ihrer innovativen Technologie wird Source One Plastics hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie wertvolles Ausgangsmaterial für das chemische und wertstoffliche Recycling liefert und somit die Herstellung neuer Kunststoffe aus diesen Materialien ermöglicht.“

Ab dem vierten Quartal 2023 soll die erste Anlage für Source One Plastics den Plastikmüll von jährlich rund 1,5 Mio. Bundesbürgern zur hundertprozentigen Wiederverwertbarkeit aufbereiten. In moderner, heller und transparenter Architektur wird sie sich mit den neuesten kreislaufwirtschaftlichen Technologien permanent weiterentwickeln und diese in Teilen mitgestalten.

Trockene Materialaufbereitung spart pro Jahr 5 bis 6 Mio. kWh

Nachhaltigkeit gehört dabei zu den Kernzielen der Source One Plastics. „Kunststoffverarbeitung ist sehr energieintensiv“, sagt Kai Hoyer. „Daher haben wir bestehende Technologien so arrangiert, dass wir in Eicklingen aufgrund unserer trockenen Materialaufbereitung 5 bis 6 Mio. kWh pro Jahr einsparen werden. Zudem war es uns wichtig, die Anlage mit erneuerbaren Energien zu betreiben.“

Eicklingen hat dafür ideale Voraussetzungen geboten. Eine lokale Biogasanlage und ein Windpark vor Ort waren für die Source One Plastics neben logistischen Aspekten ausschlaggebend für die Wahl des Standorts.

„Dass sich mit der Source One Plastics ein hoch innovatives Unternehmen mit weltweit agierenden Partnern aus der Recyclingwirtschaft in Eicklingen ansiedelt, erfüllt uns mit Stolz“, sagt Jörn Schepelmann, Bürgermeister von Eicklingen. „Die Gespräche verlaufen seit Beginn sehr konstruktiv. So hoffen wir auf eine langjährige Partnerschaft und eine sehr erfolgreiche Etablierung in unserer Gemeinde.“ Durch den Betrieb der Recycling-Anlage sollen bis zu 30 Arbeitsplätze für die Region entstehen.

Source One Plastics – Joint Venture für Kunststoffrecycling

Die Source One Plastics GmbH ist ein deutsch-niederländisches Joint Venture zwischen Lyondell Basell und 23 Oaks Investments. Ziel der Gesellschaft ist es, Post-Consumer-Abfälle aus Kunststoff, die bislang üblicherweise verbrannt werden, mithilfe einer energieeffizienten sowie fortschrittlichen Sortier- und Recyclinganlage zur Wiederverwertung aufzubereiten. Im Jahr 2024 möchte die Source One Plastics bis zu dreißig Stellen an ihrem Standort Eicklingen in Niedersachen besetzen, um eine echte Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen. Gegründet wurde die Source One Plastics GmbH im Oktober 2022, Geschäftsführer ist Kai Hoyer. gk

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