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Unternehmen 11. September 2023

Kautex Maschinenbau: Insolvenz in Eigenverwaltung

Notwendiger Gang in die Insolvenz in Eigenverwaltung ist bei Kautex Maschinenbau laut eigenen Angaben eine Reaktion auf externe Entwicklungen.  

Die Kautex Maschinenbau GmbH ist mit dem deutschen Produktionsstandort in Bonn, seit dem 25. August 2023 in der vorläufigen Insolvenz in Eigenverwaltung.
Die Kautex Maschinenbau GmbH ist mit dem deutschen Produktionsstandort in Bonn, seit dem 25. August 2023 in der vorläufigen Insolvenz in Eigenverwaltung.

Die Kautex Maschinenbau GmbH, spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Extrusions-Blasformsystemen, ist mit dem deutschen Produktionsstandort in Bonn in der vorläufigen Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Unternehmen befindet sich weltweit seit 2019 in einem kontinuierlichen Transformationsprozess mit dem Ziel der Neuausrichtung. Dies war unter anderem eine Reaktion auf den Wandel in der Automobilindustrie und der disruptiven Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren. Weitere globale Ereignisse und Marktentwicklungen beschleunigten dies.

Transformation der Gruppe zum Großteil vor Eigenverwaltung abgeschlossen    

Den angestoßenen Transformationsprozess hat die Kautex Maschinenbau Gruppe bereits zu einem Großteil erfolgreich abgeschlossen und Maßnahmen mit positivem Ergebnis umgesetzt. So wurde eine neue Unternehmensstrategie entwickelt und global implementiert. Weiter konnte eine Produktinitiative ausgerollt werden, durch die sich Kautex in den neuen Marktsegmenten Industrieverpackungen (Industrial Packaging) und zukünftige Mobilitätslösungen (Future Mobility) direkt als einer der Marktführer etablieren konnte. Produktportfolio und Prozess-Knowhow wurden erfolgreich zwischen den Kautex Standorten Bonn in Deutschland und Shunde in China harmonisiert. Darüber hinaus geht die Weiterentwicklung des Standortes Bonn hin zu einem Innovations- und Service-Zentrum mit angeschlossener Produktion von nachhaltigen High-End-Technologien. 

Insolvenz erschwert Finalisierung der Transformation

Eine Vielzahl an exogenen Faktoren haben den Transformationsprozess seit Beginn jedoch erschwert sowie verlangsamt. So wirkten sich unter anderem die globale Covid-19-Pandemie, der Lockdown in China, die Störung der weltweiten Lieferketten sowie Lieferengpässe negativ auf die Neuausrichtung aus. Erschwerend kamen steigende Preise durch Inflation, politische Unsicherheiten, wie der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, oder der Fachkräftemangel hinzu.

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„Unsere Neuausrichtung wurde von vielen Entwicklungen, auf die wir keinen Einfluss hatten, beeinflusst. Umso stolzer sind wir auf unseren Fortschritt in der Gruppe, den wir dennoch gemeinsam als Team Kautex erreicht haben“, so Thomas Hartkämper, CEO. „Alle Stakeholder sind aktiv involviert und unterstützen unseren eingeschlagenen Weg uneingeschränkt. Diesen werden wir auch in Zukunft gemeinsam weitergehen. Wir leben unsere DNA aus Leidenschaft und Widerstandsfähigkeit. Die nächsten Schritte fallen uns nicht leicht, doch auch davon werden wir uns nicht von unserem Weg abbringen lassen“.

Julia Keller, CFO, verdeutlich darüber hinaus: „Es wurde bereits ein strukturierter M&A-Prozess aufgesetzt und intensive Verhandlungen mit mehreren potenziellen Investoren geführt. Dieser Prozess wird weiterhin fortgesetzt und dauert derzeit noch an.“

Ziel der Transformation von Kautex ist es, Nachhaltigkeit für die Kunden bezahlbar zu machen. Zudem plant Kautex über weitere Innovationen seine führende Marktposition auf andere Marktsegment auszuweiten, insbesondere im Sinne aller Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und Partnern. sl

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