„Hotspot des 3D-Drucks“
Die 16. Rapid Tech + Fabcon 3D lockte fast 4.500 Besucher nach Erfurt und informierte über neueste Entwicklungen und Anwendungen im Additive Manufacturing.
In diesem Jahr war die Rapid Tech gleich in zweifacher Beziehung ein „Hotspot des 3D-Drucks“: Denn die 16. Rapid Tech + Fabcon 3D fand nicht nur während der bisher heißesten Tage des Sommers 2019 statt, was die Klimatisierung der Erfurter Hallen an die Grenzen ihre Leistungsfähigkeit führte. Der Begriff Hotspot trifft auch für den fachlichen Inhalt und die Qualität der Vorträge und der begleitenden Ausstellung zu. Fast 4.500 Besucher, 180 Aussteller sowie mehr als 100 Referenten zum Rapid.Tech-Fachkongress und zur 3D Printing Conference nutzten die Veranstaltung für einen konkreten, auf Anwendungen zielenden Austausch zu den gegenwärtigen Möglichkeiten und zukünftigen Entwicklungen des Additive Manufacturing (AM).
Älteste Kongressmesse dieser Art in Deutschland
„Exzellente Vorträge sowie attraktiv gestaltete Stände und Sonderschauflächen in der Ausstellungshalle sind die Basis, auf der die älteste Kongressmesse dieser Art in Deutschland weiter aufbauen kann. Wir haben in diesem Jahr erstmals dem Thema Bildung ein eigenes Forum gegeben und an der großen Resonanz den Bedarf auf diesem Gebiet gesehen. Darauf werden wir aufsetzen, denn das weitere Voranschreiten additiver Fertigung braucht geschulte Fachleute. Dieser Prozess muss bereits in der Schule beginnen“, sagt Michael Eichmann, gemeinsam mit Prof. Dr. Gerd Witt Fachbeiratsvorsitzender der Rapid.Tech + FabCon 3.D.
Welche attraktiven Aufgaben auf heutige und zukünftige AM-Experten speziell in der Luft- und Raumfahrt warten, verdeutlichte Dr. Steffen Beyer von der Ariane Group in seinem Keynote-Vortrag am letzten Veranstaltungstag. Der promovierte Werkstoff-Spezialist ist verantwortlich für Werkstoffe, Produktionsprozesse und Industrialisierung im Bereich Raketentriebwerke. Aktuell stehen sowohl die Ariane 6, die im nächsten Jahr starten soll, als auch bereits die nächste Raketen-Generation im Fokus. Ziel ist, die Triebwerkskosten von derzeit zehn Millionen Euro auf zukünftig eine Million Euro zu senken. „So ein enormer Sprung ist nur mit disruptiven Technologien zu erreichen. Dabei spielt Additive Manufacturing eine wesentliche Rolle“, verwies Dr. Beyer auf die immense Herausforderung.
Zahlreiche Innovationen
Das Potenzial additiver Technologien demonstrierten nicht zuletzt die Finalisten des internationalen Designwettbewerbes 3D Pioneers Challenge und des Start-Up-Awards. Innovationen wie das erste 3D-gedruckte Mini-Herz mit menschlichen Zellen, ein neues Verfahren zur Herstellung hochreinen Quarzglases für optische Anwendungen oder ein neues 3D-druckbares Steinmaterial, mit dem beispielsweise die beim Brand der Pariser Kathedrale Notre Dame zerstörten Wasserspeier wieder hergestellt werden, wurden im erstmals angebotenen Messe-TV-Studio innovativ präsentiert und kommuniziert.
„Wir setzen verstärkt auf moderne Kanäle, um die zahlreichen neuen Entwicklungen nach außen zu tragen und Ausstellern wie Besuchern noch mehr Service zu bieten. Dazu trägt auch ein umfangreiches Investitionsprogramm mit Hotelneubau und baulicher Erneuerung bei, mit dem wir in den nächsten Jahren die Infrastruktur der Messe weiter spürbar verbessern wollen. Erste Ergebnisse werden bereits für Aussteller und Besucher der Rapid Tech + Fabcon 3D 2020 zu spüren sein“, verspricht Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH.
Die nächste Rapid Tech + FabCon 3.D. findet vom 16. bis 18. Juni 2020 in Erfurt statt.
gk