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Technik 7. August 2017

Global in Kältetechnik denken – lokal handeln

Die L&R Kältetechnik in Sundern ist über Deutschlands Grenzen hinaus tätig, fühlt sich zugleich aber der Heimatregion – dem Sauerland – verpflichtet und bringt sich dort intensiv in verschiedene Netzwerke ein. Aktuell hat das Unternehmen eine Kooperation mit zwei Partnern vereinbart, um Anwendern, die offene Rückkühlsysteme etwa für die Werkzeugkühlung betreiben, eine höhere Sicherheit gegen den Eintrag von Keimen zu bieten.
In vielen Kälteanlagen der Kunststoffindustrie erfolgt die Kühlwasser-Rückkühlung über offene Systeme. Das birgt Risiken für den Eintrag von Keimen und Bakterien.
In vielen Kälteanlagen der Kunststoffindustrie erfolgt die Kühlwasser-Rückkühlung über offene Systeme. Das birgt Risiken für den Eintrag von Keimen und Bakterien.

Die L&R Kältetechnik in Sundern ist über Deutschlands Grenzen hinaus tätig, fühlt sich zugleich aber der Heimatregion – dem Sauerland – verpflichtet und bringt sich dort intensiv in verschiedene Netzwerke ein. Aktuell hat das Unternehmen eine Kooperation mit zwei Partnern vereinbart, um Anwendern, die offene Rückkühlsysteme etwa für die Werkzeugkühlung betreiben, eine höhere Sicherheit gegen den Eintrag von Keimen zu bieten.

Warum ist ein Unternehmen, das Kälteanlagen für industrielle Anwendungen projektiert und baut, im Sauerland gut aufgehoben? Weil es dort eine starke Präsenz von zwei Branchen gibt, die auf exakte Temperierung ihrer Prozesse angewiesen sind: die Kunststoffverarbeitung und die Oberflächentechnik. Allein in Südwestfalen sind mehr als 600 kunststoffverarbeitende Unternehmen angesiedelt, in Ostwestfalen weitere 500.

Folgerichtig konnte die L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG bei ihrer Gründung vor 26 Jahren auf einen starken regionalen Markt zählen. Mit dem Wachstum erweiterte sich auch der Aktionsradius. Burkhard Rüßmann, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens: "Teilweise haben wir davon profitiert, dass unsere Kunden im Ausland neue Produktionsstätten gegründet haben. Wir haben aber auch aus eigener Kraft und mit Vertriebspartnern neue Märkte erschlossen." In den vergangenen Monaten wurden maßgeschneiderte Kälteanlagen unter anderem nach Singapur und Brasilien geliefert.

Erfolg über regionale Netzwerke

Mit der Internationalisierung des Kunden- und Wirkungskreises hat L&R aber nie die regionalen Wurzeln vergessen. Das Unternehmen und die Familie Rüßmann – inzwischen sind auch die beiden Söhne des Gründers in der Geschäftsführung tätig – engagieren sich auf vielfältige Weise in der Region.

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Ein Beispiel dafür sind die "HOT & Cold"-Technologietage für die Oberflächentechnik. L&R organisiert sie zusammen mit drei Unternehmen aus der Region, die ebenfalls in dieser Branche tätig sind. Sie finden 2017 am 10. Oktober im Signal-Iduna-Park in Dortmund statt – mit abschließendem Rundgang durchs Stadion des BVB.

Mechanische Wasseraufbereitung: Drei Partner – ein Projekt

Burkhard Rüßmann, Geschäftsführender Gesellschafter L&R Kältetechnik: Ohne Biozide lassen sich wirkungsvoll alle Verunreinigungen wie Keime und Bakterien zerstören.
Burkhard Rüßmann, Geschäftsführender Gesellschafter L&R Kältetechnik: Ohne Biozide lassen sich wirkungsvoll alle Verunreinigungen wie Keime und Bakterien zerstören.

Die hohe Dichte an Industrieunternehmen in NRW bietet Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Beispielsweise während einer von L &R Kältetechnik und Stadtwerke Arnsberg initiierten Veranstaltung auf der auch das MHP-System vorgestellt; ein neuartiges, rein mechanisches Verfahren zur Wasseraufbereitung. Die Stadtwerke Arnsberg haben eine solche Anlage im Betrieb und engagieren sich auch in der Vermarktung des neuen, patentierten Aufbereitungsprinzips. Rüßmann: "Zu dieser Zeit beschäftigten wir uns gerade intensiv damit, wie die neue VDI-Richtlinie 2047 über Hygiene bei Rückkühlwerken möglichst wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Das MHP-System erfüllt unsere Anforderungen und die der Betreiber von offenen Kühlkreisläufen optimal. Es kommt ohne Biozide aus, arbeitet stabil und zerstört wirkungsvoll alle Verunreinigungen wie Keime und Bakterien."

Innovatives Aufbereitungssystem

Damit war die Recherche auf kurzem Wege zum guten Abschluss gebracht, und die drei Beteiligten – die Reinhard Mannesmann GmbH, die Stadtwerke Arnsberg und L&R Kältetechnik – vereinbarten eine Kooperation, um dem MHP-System (Mannesmann Hydrophysikalische Wasseraufbereitung) zum Erfolg im Markt zu verhelfen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Rüßmann: "Viele Unternehmen – auch viele Kunststoffverarbeiter – betreiben offene Rückkühlsysteme, deren Kreisläufe oft unzureichend gegen Verunreinigungen geschützt sind und die Anforderungen der VDI-Richtlinie nicht erfüllen."

Das MHP-System lässt sich hier gut einsetzen – in Verdunstungskühlanlagen und auch in Hybrid-, Nass- oder Naturzugkühltürmen. Die Anlagen sind kompakt und erhöhen zusätzlich die Effizienz der Rückkühlung, weil sie die Bildung von isolierenden Biofilmbelägen und biologisch bedingten Verkrustungen an Rohrregistern und Wärmetauschern verhindern.

L&R hat bereits eine mobile MHP-Anlage gebaut, die bei Vor-Ort-Tests das Kühlwasser in Kundenanlagen aufbereitet. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv, wozu auch der direkte Draht und die räumliche Nähe der drei Partner beiträgt.

gr

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