"Forschungs-Oscar" für Hot Lithography Technologie

Cubicure wurde für die additive Herstellung von präzisen Kunststoffteilen mit hoher Oberflächenqualität, Festigkeit und Wärmeformbeständigkeit ausgezeichnet.

Im Rahmen einer feierlichen Gala hat Cubicure den mit 60.000 EUR dotierten Houskapreis 2019 erhalten. Das Start-Up Unternehmen und Spin-off der TU Wien erhielt den 2. Platz in der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ für seine patentierte „Hot Lithography“ Technologie.

Der von der B&C Privatstiftung gegründete Houskapreis ist der größte private Forschungsförderungspreis in Österreich. Zehn der insgesamt 97 eingereichten Projekte wurden für den Houskapreis 2019 von einer Fachjury nominiert.

Die renommierteste Forschungstrophäe Österreichs wurde am 9. Mai 2019 bereits zum 14. Mal verliehen. Dabei wurden wirtschaftsnahe österreichische Forschungsprojekte im Rahmen einer feierlichen Gala in der Voestalpine Stahlwelt in Linz ausgezeichnet.

Cubicure beschäftigt heute in Wien mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen des Unternehmensaufbaus wurde Dr. Robert Gmeiner, Co-Gründer und Geschäftsführer, unter anderem bereits mit dem Science2Business Award des Rudolf Sallinger Fonds (2015), dem Mercur Award der Wirtschaftskammer Wien (2016) sowie dem Gewinn Jungunternehmerpreis in der Kategorie Export (2018) ausgezeichnet.

„Die Hot Lithography ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft in der Additiven Fertigung. Damit ist der 3D-Druck reif für die industrielle Produktion. Unser Hot Lithography-Ansatz, basierend auf dem Stereolithographie-Verfahren, sowie eine darauf abgestimmte Materialentwicklung ermöglichen die Produktion von Kunststoffbauteilen in bisher ungesehener Qualität und stellen der Industrie ein gänzlich neues Werkzeug zur Verfügung. Diese Auszeichnung bestätigt unsere jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit“, freut sich Dr. Christian Gorsche, Projektleiter und Leiter der Materialentwicklung bei Cubicure.

3D-Drucktechnologien im Kunststoffbereich haben bisher vor allem im Rapid Prototyping Anwendung gefunden. Ein erfolgreicher industrieller Einsatz erfordert jedoch Bauteile mit exzellenter geometrischer Qualität kombiniert mit herausragenden thermomechanischen Eigenschaften bei hohem Durchsatz und hoher Zuverlässigkeit.

Wie Cubicure betont, lassen sich mit der Hot Lithography erstmals hochviskose, sehr zähflüssige Materialien im lithographie-basierten 3D-Druck verarbeiten, wodurch vor allem das chemische Prozessfenster stark erweitert wird. Das Ergebnis sind äußerst präzise Kunststoffbauteile mit exzellenter Oberflächenqualität, einer hohen Festigkeit und sehr guter Wärmeformbeständigkeit.

Kern der Technologie ist ein mehrfach patentierter Beheizungs- und Beschichtungsmechanismus, der höchstviskose Harze und Pasten bei Arbeitstemperaturen von bis zu 120°C sicher und mit hoher Präzision verarbeiten kann. Cubicure entwickelt zudem Photopolymere, die in ihren Eigenschaften ähnlich jenen von technischen Thermoplasten sind.

Die Hot Lithography ermöglicht insbesondere in der Luft- und Raumfahrt, im Automobil-Bereich sowie im Maschinenbau neue Anwendungen und Werkzeuge. Neue Materialien für extreme Prozessumgebungen, wie Cubicure ThermoBlast, machen den Einsatz additiv gefertigter Bauteile auch für die Elektronikindustrie interessant. Aktuelle Forschungsaktivitäten finden unter anderem auch in den Bereichen Nachhaltigkeit und Biokompatibilität von Polymeren statt.

gk