Direkt zum Inhalt
News 23. Mai 2018

Die Kreislaufwirtschaft muss besser werden

BVSE-Hauptgeschäftsführer warnt anlässlich der Veröffentlichung des Statusberichts davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen und betont die Rolle des Mittelstandes.
Der Statusbericht Kreislaufwirtschaft gibt Einblicke und Aussichten rund um den volkswirtschaftlichen Stellenwert der Kreislaufwirtschaft in Deutschland.
Der Statusbericht Kreislaufwirtschaft gibt Einblicke und Aussichten rund um den volkswirtschaftlichen Stellenwert der Kreislaufwirtschaft in Deutschland.

BVSE-Hauptgeschäftsführer warnt anlässlich der Veröffentlichung des Statusberichts davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen und betont die Rolle des Mittelstandes.

"Im europäischen und internationalen Vergleich haben wir eine starke Recyclingindustrie in Deutschland. Das reicht aber nicht mehr. Wir müssen noch besser werden", erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des BVSE-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, anlässlich der Vorstellung des Statusberichts der deutschen Kreislaufwirtschaft in Berlin.

Die Kreislaufwirtschaft erzielt in Deutschland aktuell einen Umsatz von etwa 76 Mrd. EUR (+ 1,1 % p. a.) und beschäftigt über 290.000 Erwerbstätige (+ 0,8 % p. a.). In der Kreislaufwirtschaft sind bundesweit heute genauso viele Personen beschäftigt wie in der Energiewirtschaft und fast viermal so viele Personen wie in der Wasser und Abwasserwirtschaft. Mit einer Bruttowertschöpfung von rund 21,5 Mrd. EUR (+ 3,4 % p. a.) ist die Branche zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden.

Starker Mittelstand grundlegend

"Dieser Erfolg ist jedoch nur denkbar mit einem starken Mittelstand. Der Mittelstand der Recycling- und Entsorgungsbranche organisiert gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort die Kreislaufwirtschaft", betonte Rehbock.

Ad

Das Recycling von Abfällen ist der zentrale Bestandteil der Circular Economy, einer europaweiten Strategie, die darauf abzielt, über eine nachhaltige Produktionsweise von Gütern und die Kreislaufführung von Ressourcen das Wirtschaftswachstum zu erhöhen. Abfälle sind deshalb kein wertloser Müll. In Abfällen stecken wichtige Wertstoffe, wie Altpapier, Schrotte, Altkunststoffe, Metalle oder Glas. "Wir sammeln die Abfälle und bereiten sie zu wertvollen (Sekundär-)Rohstoffen so auf, dass sie für die gewerbliche und industrielle Produktion genutzt werden können. Ohne Raubbau an der Natur und klimafreundlich."

Märkte schaffen

Für die Zukunft kommt es nach Meinung des BVSE deshalb "stärker denn je" darauf an, robuste Märkte für Recyclingprodukte zu etablieren. Ohne ein hochwertiges Recycling können die Ziele der Kreislaufführung nicht erreicht werden. Dafür muss aber sichergestellt werden, dass der steigenden Menge an Rezyklaten auch ein gleichermaßen wachsender Absatzmarkt gegenübersteht, wird im Statusbericht Kreislaufwirtschaft festgestellt.

Rehbock: "Kreislaufwirtschaft braucht Märkte. Die öffentliche Hand muss viel stärker als bisher auf Recyclingprodukte setzen. Da fehlt die Entschlossenheit, die notwendig ist. Bund und Länder könnten ihre enorme Nachfragemacht nutzen und durch ihre Vorreiterrolle einen entscheidenden Anstoß geben."

pl

Passend zu diesem Artikel

Über 400 Branchenvertreter kamen zum Altkunststofftag nach Bad Neuenahr.
News
Mehr Recyclingprodukte einsetzen!
Zum 20. internationalen Altkunststofftag kamen 430 Vertreter aus dem Kunststoff-Recycling nach Bad Neuenahr. BVSE-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock forderte die Politik auf, die Diskriminierung von Produkten aus rezyklierten Kunststoffen zu beenden.