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News 21. November 2023

Das ist der "Werkzeugbau des Jahres 2023"

Der interne BMW-Werkzeugbau aus München und Dingolfing als Gesamtsieger im Wettbewerb "Werkzeugbau des Jahres 2023"

 In der Branche ist der renommierte Preis des Benchmark-Wettbewerbs „Excellence in Production“ heiß begehrt: Der Gesamtsieg beim „Werkzeugbau des Jahres“ geht in diesem Jahr an den internen Werkzeugbau der BMW Group in München und Dingolfing.
In der Branche ist der renommierte Preis des Benchmark-Wettbewerbs „Excellence in Production“ heiß begehrt: Der Gesamtsieg beim „Werkzeugbau des Jahres“ geht in diesem Jahr an den internen Werkzeugbau der BMW Group in München und Dingolfing.

Dieses Jahr küren die fachkundigen Juroren bereits zum 20. Mal im Wettbewerb "Excellence in Production" die besten Werkzeug- und Formenbauunternehmen und -abteilungen im deutschsprachigen Raum. In einem ersten Schritt nominierte die Jury des Wettbewerbs zwölf Unternehmen für das Finale um den Titel "Werkzeugbau des Jahres 2023". Diese konnten sich in besonderer Weise aus dem Teilnehmerfeld von insgesamt 217 Unternehmen und Unternehmensteilen abheben und erhielten außerdem die Chance, in der zweiten Wettbewerbsphase ihre Klasse zu beweisen. Und am Vorabend des Kolloquiums "Werkzeugbau mit Zukunft" werden die Besten der Branche gekürt und ausgezeichnet.

Eine der Grundlagen des ausführlichen Vergleichs zum Werkzeugbau des Jahres 2023 bildet ein umfangreicher Fragebogen. Auf dessen Basis wählten die Experten Unternehmen aus, die dann vor Ort besucht wurden. Die zehn Juroren aus Wissenschaft, Bundespolitik, Verbänden und Industrie wählten dann die zwölf Finalisten aus, nachdem die Experten des Werkzeugmaschinenlabors die bestplatzierten Unternehmen besucht und einem detaillierten Audit unterzogen hatten.

Entscheidung in vier Kategorien beim "Werkzeugbau des Jahres 2023" Der Fairness wegen und um echte Vergleichbarkeit herzustellen, treten die Teilnehmer in vier Kategorien an, die nach Mitarbeiterzahl und internem oder externem Werkzeugbau unterscheiden.

Dabei bewertet der Wettbewerb die Teilnehmer in den Kategorien: „Externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“, „Externer Werkzeugbau bis 50 Mitarbeitende“, „Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“ und „Interner Werkzeugbau bis 50 Mitarbeitende“. Für die einzelnen Kategorien haben sich in diesem Jahr folgende Betriebe und Betriebsteile qualifizieren können:

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"Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende": Roto Frank Austria GmbH, Karlsdorf (Österreich) Schunk Sintermetalltechnik GmbH, Heuchelheim Technoform Insulation Solutions Tooling GmbH, Kassel

"Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende": BMW AG, Landshut BMW AG, München und Dingolfing Gealan Fenster Systeme GmbH, Oberkotzau

"Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende" BBG GmbH & Co. KG, Mindelheim Klaucke & Meigies Formenbau GmbH, Lüdenscheid Primaform AG, Thun (Schweiz)

"Externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende" Fischer GmbH, Geringswalde Giebeler GmbH, Eschenburg weba Werkzeugbau Betriebs GmbH, Dietach (Österreich) und Olomouc (Tschechien)

Gesamtsieger beim "Werkzeugbau des Jahres 2023"

Es war für die Unternehmen im deutschsprachigen Raum ein schwieriges Jahr, betonte die Jury des Wettbewerbs. Die starke Konkurrenz aus dem asiatischen Raum und ein enormer Preisdruck bei gleichzeitig hohen Kundenanforderungen machten allen Betrieben zu schaffen, vor allem jedoch den externen Werkzeugbaubetrieben. Umso herausragender sei die Leistung der Unternehmen zu benennen, die dieses Jahr im Finale standen. Die internen Werkzeugbaubetriebe zeigten im Teilnehmerfeld der Finalisten gleichermaßen starke Leistungen und stellten schließlich auch den Gesamtsieger, den BMW-Umformwerkzeugbau der Werke München und Dingolfing.

Der interne BMW-Werkzeugbau aus München und Dingolfing ist nicht nur der Gewinner der Kategorie "Interner Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter", sondern auch Gesamtsieger im Wettbewerb "Excellence in Production" und darf sich somit "Werkzeugbau des Jahres 2023" nennen.
Der interne BMW-Werkzeugbau aus München und Dingolfing ist nicht nur der Gewinner der Kategorie "Interner Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter", sondern auch Gesamtsieger im Wettbewerb "Excellence in Production" und darf sich somit "Werkzeugbau des Jahres 2023" nennen.

Ausschlaggebend für die Jury waren besonders die starke strategische Positionierung des Werkzeugbaus als Design-Enabler innerhalb des Konzerns und der stringente Einsatz von Industrie-4.0-Technologie und Digitalisierung. Herausragendes Beispiel dafür ist die konsequente Nutzung von Augmented Reality in der Qualitätsprüfung und zur Digitalisierung des Fachwissens der Mitarbeitenden.

Weites Produktionsnetzwerk

Der Umform-Werkzeugbau ist Teil des weiten Produktionsnetzwerks der BMW Group und beschäftigt 480 Mitarbeitende, davon 68 Auszubildende. Der Münchner und Dingolfinger BMW-Werkzeugbau legt einen starken technologischen Fokus auf seine Kernkompetenz des Fräsens. Der Werkzeugbau verfügt in dieser Technologie über einen hohen Automatisierungsgrad. Mit seiner technologischen Ausstattung und dem dazugehörigen Know-how ist der Werkzeugbau außerordentlich gut in die vor- und nachgelagerten Kundenprozesse integriert und stellt darüber hinaus ein breites Dienstleistungsangebot bereit, zu dem auch datenbasierte Dienstleistungen zählen, beispielsweise die Sensor-Überwachung des Werkzeugs beim Kunden.

Mit seiner Expertise für die Außenhaut sichert er auf globaler Ebene den Anlauf für die Fahrzeugprojekte des Konzerns. Seine Prozesse orientieren sich am Prinzip "Lean-Green-Digital"der BMW-iFactory-Strategie, die eine effiziente, präzise und hochflexible Produktion mit dem Nachhaltigkeitsgedanken und hoher Datentransparenz vereint.

Design unverwechselbar gestalten

Bereits früh in der Produktentstehung gestalten die Werkzeugbau-Experten gemeinsam mit den Designabteilungen das unverkennbare Design der Fahrzeuge. Ob sich die Bauteile wie gewünscht herstellen lassen und die Presswerke in der Lage sind, sie in den geforderten Stückzahlen in höchster Qualität zu produzieren, zeigen exakte Bauteil- und Prozesssimulationen bereits im Vorfeld der Produktion. Hochqualifizierte Mitarbeitende bilden im Unternehmen die Basis für den Erfolg in der Werkzeugherstellung und dem Einsatz beim Kunden. Von der Produktentstehung bis zu Produktionsende, aber auch bei Änderungen oder im Havariefall ist es der Anspruch des internen Werkzeugbaus, seinen Kunden kompetent zur Seite zu stehen. Zusätzlich erklärte die Jury den Werkzeugbau von BMW in München und Dingolfing zum Kategoriesieger "Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende".

Sieger "Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende": Technoform

Der Sieg in der Kategorie "Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende" geht an die Technoform Insulation Solutions Tooling GmbH aus Kassel. Besonders überzeugte Technoform die Jury durch seine hohe Prozesskompetenz in der Drahterosion. Dafür nutzt das Unternehmen 4-Achs-Bearbeitung sowie selbst hergestellte Aufspannungen zur Reduktion von Rüstaufwänden. Zwei redundante Hallen für Serien und Musterwerkzeuge bilden laut dem Urteil der Jury eine schlüssige Segmentierung des Werkzeugbaus. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ bei der Jury auch die starke Mitarbeitendenorientierung. Die macht sich in Form flacher Hierarchien, hoher Eigenverantwortung der Mitarbeitenden und flexibler Arbeitszeitgestaltung bemerkbar.

Sieger "Externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende": Giebeler

Bester »Externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende« im Jahr 2023 wurde die Giebeler GmbH aus Eschenburg bei Gießen. Bei Giebeler zeigte sich die Jury beeindruckt von der organisatorischen Exzellenz des Unternehmens. Diese äußert sich besonders in der effizienten Kalkulation anhand einer eigens entwickelten App mit geometrischer Ähnlichkeitsanalyse. Die App versetzt das Unternehmen in die Lage, ähnliche Werkzeuge zu identifizieren und die Aufwände schon im Vorfeld der Herstellung auf Basis von Nachkalkulationen zu bestimmen. Hinzu kommt ein hoher Anteil an fertiggestellten Aufträgen ohne Budget- oder Fristüberschreitung – trotz häufiger später Änderungen durch den Kunden. Besonders hebt sich Giebeler auch durch das Vorantreiben des Pay-per-Use Geschäftsmodells hervor. Was bei einigen Maschinen im Maschinenpark bereits zum Einsatz kommt, wird darüber hinaus auch schon bei ersten Werkzeugen getestet. Für die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells arbeitet Giebeler zudem eng mit Banken und Start-ups im Bereich der Blockchain-Technologie zusammen.

Sieger "Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende": Primaform

Gewinner in der Kategorie "Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende" ist die Primaform AG aus Thun in der Schweiz. Besonders positiv bewertete die Jury bei Primaform die gezielten Investitionen in neue Technologien. Etwa die Laserstrukturierung und das Nass-Fräsen von Graphitelektroden. Zudem verfüge der Werkzeugbau über ein sehr gutes Montagekonzept nach dem Prinzip der Fließfertigung. Dazu gehören aufgabenbezogene Arbeitsplätze, höhenverstellbare Tische und Viewer an jedem Arbeitsplatz. Dank hoher Prozesskompetenzen im Fräsen und Erodieren mit hohem Automationsgrad erreicht Primaform zudem sehr hohe Präzisionsbereiche.

Zusätzliche Preise in zwei Sonderkategorien beim "Werkzeugbau des Jahres 2023" Anlässlich des Wettbewerbsjubiläums vergaben die Veranstalter in diesem Jahr erstmals Preise in den beiden Sonderkategorien »Beste Nachhaltigkeitsinitiative« und außerdem "EiP-Newcomer des Jahres" zur Auszeichnung des besten Erstteilnehmers.

Nur geringe Unterschiede

Mit dem Preis »Beste Nachhaltigkeitsinitiative« wurde der BMW Werkzeugbau am Standort Landshut ausgezeichnet. Die Jury sieht ihn als Pionier der Kreislaufwirtschaft, der bereits heute hohe Re-Use-Quoten von Werkzeugkomponenten aufweist. Auffällig ist zudem die hohe Präsenz des Themas Nachhaltigkeit auf dem Shopfloor. Beispielsweise durch beschriftete Trennbehälter oder das teilweise Energiemonitoring von Maschinen und Anlagen. Besonders lobte die Jury darüber hinaus die soziale Komponente der Nachhaltigkeit. Die wird in Form ansprechender Sozial-Räume, sehr guter Ergonomie an allen Arbeitsplätzen und eines umfangreichen Gesundheitsprogramms für die Mitarbeitenden sowie hoher Inklusionsquote gelebt.

 Die Unterschiede sind oft nur gering - alle Teilnehmer, die das Finale erreichen, sind bereits Sieger. Hier die erfolgreichen Finalisten im Wettbewerb "Excellence in Production" - sie zählen zu den besten Werkzeug- und Formenbaubetrieben im deutschsprachigen Raum.
Die Unterschiede sind oft nur gering - alle Teilnehmer, die das Finale erreichen, sind bereits Sieger. Hier die erfolgreichen Finalisten im Wettbewerb "Excellence in Production" - sie zählen zu den besten Werkzeug- und Formenbaubetrieben im deutschsprachigen Raum.

Der zweite Sonderpreis zum "EiP-Newcomer des Jahres" ging an den internen Werkzeugbau der Voss Automotive GmbH, die Voss Werkzeugtechnik GmbH. Voss überzeugte die Jury durch gezielte Investitionen in Maschinen mit hoher Leistungsfähigkeit und hohem Automatisierungsgrad. Außerdem auch mit dem Aufbau einer neuen, komplett klimatisierten Fertigungshalle. Beim Besuch vor Ort glänzte Voss Werkzeugtechnik durch einen hohen Standard an Ordnung und Sauberkeit in der Lagerhaltung sowie auf dem gesamten Shopfloor durch konsequente Anwendung der 5S-Methode.

Neue Chance im nächsten Jahr

Auch im kommenden Jahr werden sich die besten deutschsprachigen Werkzeug- und Formenbaubetriebe wieder untereinander messen. Interessierte können sich schon jetzt unter www.excellence-in-production.de detailliert über den Wettbewerb informieren und ab dem 1. Dezember 2023 registrieren. Alle Teilnehmenden des Wettbewerbs erhalten zudem eine individuelle Auswertung über ihre Stärken und Verbesserungspotenziale.

Nach der Anmeldung füllen alle Teilnehmenden zunächst nur den ersten Teil des Fragebogens mit einer geringen Anzahl zentraler Fragen aus. Sie erhalten auf dieser Basis eine erste Kennzahlenauswertung. In der zweiten Wettbewerbsphase sind detailliertere Fragen zu beantworten und die Teilnehmenden erhalten eine umfangreichere Kennzahlenauswertung. Unter allen Teilnehmenden der zweiten Phase werden außerdem zwei zusätzliche Vor-Ort-Besuche der Aachener Werkzeugbau-Expertinnen und Experten verlost.

Ziel des Wettbewerbs "Excellence in Production" ist die organisatorische und technologische Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der teilnehmenden Unternehmen. Gemeinsam richten das Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen sowie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT den Wettbewerb aus. Als Benchmark-Wettbewerb folgt der Award seit dem Jahr 2003 dem Motto "Lernen von den Besten". Mehr als 300 Werkzeug- und Formenbaubetriebe nutzen jedes Jahr die Gelegenheit, kostenlos und anonym ihre Position im Wettbewerb zu ermitteln. So erhalten sie wertvolle Erkenntnisse, um sich weiter zu optimieren.

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