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Technik 15. Mai 2017

Biozidfrei und wirtschaftlich

Kunststoffverarbeiter, die ihre Kühlsysteme im offenen Kühlkreislauf betreiben, müssen Vorsorge gegen den Eintrag von Keimen treffen. Als Alternative zum bekannten Verfahren der Behandlung mit Bioziden gibt es nun ein patentiertes biozidfreies Aufbereitungssystem, das ausschließlich auf mechanischer Basis arbeitet und sich auch für die Nachrüstung vorhandener Kühlkreisläufe eignet.
In vielen Kälteanlagen der Kunststoffindustrie erfolgt die Kühlwasser-Rückkühlung über offene Systeme. Das birgt Risiken für den Eintrag von Keimen und Bakterien.
In vielen Kälteanlagen der Kunststoffindustrie erfolgt die Kühlwasser-Rückkühlung über offene Systeme. Das birgt Risiken für den Eintrag von Keimen und Bakterien.

Kunststoffverarbeiter, die ihre Kühlsysteme im offenen Kühlkreislauf betreiben, müssen Vorsorge gegen den Eintrag von Keimen treffen. Als Alternative zum bekannten Verfahren der Behandlung mit Bioziden gibt es nun ein patentiertes biozidfreies Aufbereitungssystem, das ausschließlich auf mechanischer Basis arbeitet und sich auch für die Nachrüstung vorhandener Kühlkreisläufe eignet.

Viele Unternehmen der Kunststoffverarbeitung nutzen offene Kühlkreisläufe, um die ins Kühlwasser transferierte Abwärme zum Beispiel aus der Werkzeug- und Hydraulikkühlung wieder abzukühlen. Dieses Prinzip birgt das Risiko des Eintrags von Keimen und anderen Verunreinigungen in den Kreislauf. Diese Keime werden dann mit dem Wasser verdunstet und in die Umgebung abgegeben. Das hat in der Vergangenheit bereits zu Gesundheitsgefährdungen geführt – genauer gesagt zu Ausbrüchen von Legionellose.

Stand der Technik: Biozid-Einbringung

Das MHP-System, hier der Reaktor als zentrale Komponente, besteht aus wenigen Bauteilen mit geringem Wartungsaufwand.
Das MHP-System, hier der Reaktor als zentrale Komponente, besteht aus wenigen Bauteilen mit geringem Wartungsaufwand.

Für diese Bekämpfung der Keime stehen dem Anwender Anlagen zur Verfügung, die ein Biozid in den Kreislauf einbringen. Das Ergebnis ist zuverlässig, aber die Anlagen benötigen regelmäßige Zugabe von Chemikalien; und auch der Energieverbrauch ist nicht zu unterschätzen. Das sind Gründe dafür, dass die VDI 2047-2 "Hygiene bei Rückkühlwerken" ausdrücklich den Einsatz alternativer Methoden zur Wasseraufbereitung empfiehlt.

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Die L&R Kältetechnik GmbH & Co KG, Sundern, hat sich mit dieser Anforderung aus Betreibersicht beschäftigt und unterschiedliche Verfahren evaluiert. Dabei stellte sich das MHP-System als dasjenige heraus, das die spezifischen Anforderungen der Wasseraufbereitung in offenen Kühlkreisläufen am besten erfüllt. MHP-System steht für "Mannesmann Hydrophysikalisches System". Das patentierte Verfahren basiert auf rein physikalischen Wirkprinzipien.

Physikalische Wirkung ohne Chemikalien-Einsatz

Kernkomponente einer MHP-Anlage ist ein Reaktionsbehälter, dessen innerer Aufbau dem eines Zyklons ähnlich ist. In dieser Reaktionskammer werden extrem hohe Zentrifugal- und Zentripetalkräfte erreicht werden, zudem bilden sich hohe Scher- und Reibungskräfte sowie Unterdruck und Kavitation aus. Die Kombination dieser sehr hohen physikalischen Kräfte nehmen Einfluss auf die Molekularstruktur des Wassers, dessen Oberflächenspannung abnimmt. Dabei werden die Bakterien und andere Verunreinigungen mit komplexer Molekülstruktur förmlich aufgerissen und zerstört. Übrig bleiben Bakterienfragmente, die durch Kaltoxidation eliminiert werden.

Mit diesen Eigenschafen eignet sich das MHP-System dazu, Kreislaufwasser in Kühltürmen hygienisch stabil zu halten und den Befall mit Legionellen und anderen Mikroorganismen zu verhindern. Das Verfahren kann sowohl in Verdunstungskühlanlagen als auch in Hybrid-, Nass- oder Naturzugkühltürmen zum Einsatz kommen.

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