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News 8. April 2024

Biobasierte Polymere auf der Überholspur

Eine aktuelle Marktstudie prognostiziert für biobasierte Polymere ein jährliches Wachstum von 17 % zwischen 2023 und 2028. Treiber sind Asien und die USA.

Entwicklung der weltweiten Produktionskapazitäten von biobasierten Polymeren 2018 bis 2028, veröffentlicht in einer neuen Marktstudie für biobasierte Polymere des Nova-Instituts.
Entwicklung der weltweiten Produktionskapazitäten von biobasierten Polymeren 2018 bis 2028, veröffentlicht in einer neuen Marktstudie für biobasierte Polymere des Nova-Instituts.

Das Nova-Institut hat einen neuen, globalen Marktbericht über biobasierte Polymere im Jahr 2023 veröffentlicht, mit Prognosen bis zum Jahr 2028. Danach war 2023 ein vielversprechendes Jahr für biobasierte Polymere: Die PLA-Kapazitäten wurden um fast 50 % erhöht, gleichzeitig steigen die Kapazitäten für Polyamid (PA) stetig an, ebenso wie die Produktion von Epoxidharzen. Die Kapazitäten für 100 % biobasiertes PE wurden erweitert. PE und PP aus biobasiertem Naphtha werden mit wachsenden Mengen weiter etabliert. Aktuelle und künftige Erweiterungen für PHAs sind noch in Planung.

2023 wurden 4,4 Mio. t biobasierte Polymere produziert

Im Jahr 2023 betrug das gesamte Produktionsvolumen biobasierter Polymere 4,4 Mio. t, was 1 % des Volumens fossilbasierter Polymere entspricht. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) für biobasierte Polymere ist mit 17 % deutlich höher als das Gesamtwachstum des Polymermarktes (2 bis 3 %) – und dies wird voraussichtlich bis 2028 anhalten.

Mehrere globale Marken erweitern bereits ihr Rohstoffportfolio, um neben fossilen Quellen auch Quellen für erneuerbaren Kohlenstoff, CO2, Recycling und insbesondere Biomasse einzubeziehen. Damit steigt die Nachfrage nach biobasierten und biologisch abbaubaren Polymeren. Gleichzeitig mangelt es jedoch an politischer Unterstützung in Europa, wo nach wie vor nur Biokraftstoffe und Bioenergie gefördert werden. Im Gegensatz dazu gibt es in Asien und vornehmlich in den USA unterstützende Rechtsvorschriften, die die Nachfrage ankurbeln.

Kapazitäten für biobasierte Polymere nach Regionen

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Asien verfügt mit 55 % über die größten installierten Produktionskapazitäten für biobasierte Polymere weltweit. Allein bei PLA und PA hält Asien die größten Kapazitäten. Auf Nordamerika entfallen 19 %, mit großen installierten Kapazitäten für PLA und PTT, und auf Südamerika 13 %, hauptsächlich für PE.

Der europäische Anteil an den weltweiten Kapazitäten für biobasierte Polymere ist dagegen auf 13 % gesunken. Der europäische Anteil stützt sich hauptsächlich auf den installierten Kapazitäten für SCPC und PA. Weniger als 1 % des Anteils von Australien/Ozeanien basiert auf SCPC.

Mit einem erwarteten CAGR von 35 % zwischen 2023 und 2028 weist Asien im Vergleich zu anderen Regionen der Welt das bei weitem höchste Wachstum an biobasierten Polymerkapazitäten auf. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Erweiterung der Produktionskapazitäten für PA, PHA und PLA zurückzuführen.

Der neue Marktbericht „Bio-based Building Blocks and Polymers - Global Capacities, Production and Trends 2023-2028“, verfasst von einer internationalen Biopolymer-Expertengruppe des Nova-Instituts, enthält Produktionsdaten für 17 kommerziell verfügbare, biobasierte Polymere im Jahr 2023 und eine Prognose für 2028. Der Bericht ist ab sofort in voller Länge sowie als kostenlose Kurzversion verfügbar. mg

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