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Management 5. April 2024

Industrie-Studie fordert mehr Mut statt Krisenabwehr

Laut einer Studie verlieren Unternehmen vor lauter Krisenabwehr den Blick für das Wesentliche. Konsequente Leistungssteigerung benötigt mehr Mut. 

Raus aus der Passivität: Um ihr Business wieder in Richtung Hochleistung zu treiben, sollten Unternehmen konsequent und mutig ihre Performance verbessern.
Raus aus der Passivität: Um ihr Business wieder in Richtung Hochleistung zu treiben, sollten Unternehmen konsequent und mutig ihre Performance verbessern.

Die oft kleinteiligen und eher reaktiven Maßnahmen zur Abwehr der aktuellen Polykrise binden in vielen Unternehmen so viele Kapazitäten, dass langfristige Projekte häufig auf der Strecke bleiben. Laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber 2024“ müssen bereits drei von vier Unternehmen bei der Umsetzung strategischer Entscheidungen Abstriche machen. Um ihr Business wieder in Richtung Hochleistung zu treiben, sollten Unternehmen diese passive Haltung verlassen und stattdessen konsequent und mutig ihre Performance verbessern. Für die Studie hat die Unternehmensberatung Staufen mehr als 200 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

„Viele große und kleine Herausforderungen, die besser gestern als heute gelöst werden müssten, binden derzeit in vielen Unternehmen wertvolle Kapazitäten“, sagt Wilhelm Goschy, CEO der Staufen AG. So räumen 76 % der befragten Unternehmen ein, dass die Lösung akuter Probleme derzeit am meisten Kraft und Zeit kostet. Und angesichts des stressigen Tagesgeschäfts schafft es nur jedes vierte Unternehmen, strategische Entscheidungen konsequent umzusetzen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, in welch herausfordernden Zeiten sich die Wirtschaft in der D-A-CH-Region derzeit bewegt. 83 % der Unternehmen geben an, selten in ihrer Geschichte vor so vielfältigen Herausforderungen gestanden zu haben. Die Bandbreite der belastenden Faktoren reicht von Klimaschutzmaßnahmen über geopolitische Unsicherheiten bis hin zu internen Problemen. Am stärksten fühlt sich die Industrie durch den Fachkräftemangel (62 % der Unternehmen) und die konjunkturelle Lage (59 %) herausgefordert.

Raus aus der Komfortzone

„Auch wenn zugegeben viele Herausforderungen – etwa in Fragen der Bürokratie, der Lieferketten oder der Energieversorgung – nicht immer im direkten Einflussbereich der Unternehmen liegen, hilft lamentieren hier nicht weiter“, so Staufen-CEO Goschy. „Wer sein Business wieder zur Höchstleistung treiben möchte, muss seine Komfortzone verlassen und beherzt anpacken. Operational Excellence statt German Angst. Nur so lassen sich die notwendigen Ressourcen freischaufeln, um in neue Technologien und die Qualifikation der Mitarbeitenden investieren zu können.“

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Die Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung, ihre Zahlen in den Griff zu bekommen, ohne dabei an Know-how und Schlagkraft einzubüßen. Der klassische Abbau von Stellen dürfte also bestenfalls kurzfristig Entlastung bringen. „Am Ende bedeutet erfolgreiches Performance Improvement, dass ich mit Entschlossenheit die Maßnahmen identifiziere und umsetze, die meine GuV verbessern“, ist Wilhelm Goschy überzeugt. „Diese konsequente Leistungssteigerung gelingt nur durch eine ganzheitliche Operational-Excellence-Strategie, die Prozessverbesserungen, ein Empowerment der Mitarbeitenden und das datenbasierte Management der Financial Performance einschließt.“

40 % sind vorsichtig optimistisch

Die Voraussetzungen und die Einstellung dafür, dass dieser Weg in vielen Unternehmen gelingen könnte, sind auf jeden Fall vorhanden. Denn beim Blick in die Zukunft sehen immerhin 40 % der für die Studie „Performance-Treiber 2024“ Befragten mehr Chancen als Risiken für ihr Unternehmen. Weitere 46 % stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu. Für die Studie „Performance-Treiber 2024“ hat Staufen Anfang des Jahres 209 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. ak

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