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News 14. September 2017

Eröffnung Leistungszentrum für Smart Production

Gemeinsam koordinieren die TU Chemnitz und die Fraunhofer-Gesellschaften für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie für elektronische Nanosysteme ENAS das neue Leistungszentrum "Smart Production" – Chemnitz wird zum Innovationsraum mit internationaler Strahlkraft.
Eröffnung des Leistungszentrums „Smart Production“ in der E³-Forschungsfabrik des Fraunhofer IWU durch: Prof. Stefan Schulz (Fraunhofer ENAS, v. l.), Prof. Dirk Landgrebe (Fraunhofer IWU), Prof. Siegfried Fiebig (VW Sachsen), Prof. Welf-Guntram Drossel (Leistungszentrum „Smart Production“
Eröffnung des Leistungszentrums „Smart Production“ in der E³-Forschungsfabrik des Fraunhofer IWU durch: Prof. Stefan Schulz (Fraunhofer ENAS, v. l.), Prof. Dirk Landgrebe (Fraunhofer IWU), Prof. Siegfried Fiebig (VW Sachsen), Prof. Welf-Guntram Drossel (Leistungszentrum „Smart Production“ und Fraunhofer IWU), Stanislaw Tillich (Ministerpräsident Sachsens), Prof. Gerd Strohmeier (Rektor der TU Chemnitz), Prof. Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft), Prof. Guntram Wagner, Prof. Thomas Lampke und Prof. Andreas Schubert (alle drei TU Chemnitz)

Gemeinsam koordinieren die TU Chemnitz und die Fraunhofer-Gesellschaften für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie für elektronische Nanosysteme ENAS das neue Leistungszentrum "Smart Production" – Chemnitz wird zum Innovationsraum mit internationaler Strahlkraft.

In Chemnitz ist das Leistungszentrum "Smart Production" an den Start gegangen. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer und der Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Gerd Strohmeier, eröffneten dieses gemeinsam mit Vertretern von Wissenschaft und Wirtschaft. Ziel des Leistungszentrums ist es, Entwicklungen für die digitale industrielle Produktion schnellstmöglich von der universitären und außeruniversitären Forschung in die Wirtschaft zu übertragen. Das Leistungszentrum wird von der TU Chemnitz, dem Fraunhofer-Institut für elektronische Nanosysteme ENAS und dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU koordiniert. Fördermittelgeber sind der Freistaat Sachsen und die Fraunhofer-Gesellschaft.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich betonte bei der Eröffnungsveranstaltung die Bedeutung des Zentrums innerhalb der Innovationsstrategie des Freistaates. "Mit dem Leistungszentrum Smart Production wird sächsische Spitzenforschung fortgeschrieben und der internationale Forschungsstandort Chemnitz weiter aufgewertet. Die in Sachsen bereits vorhandene große Kompetenz bei der Digitalisierung wird weiter gestärkt."

Drehscheibe für Wissenstransfer

Künftig soll das Leistungszentrum zentrale Drehscheibe für strategische Forschungs- und Transferprojekte sein, dabei kleine und mittlere Unternehmen aktiv einbeziehen sowie den Innovations- und Wissenstransfer in die Wirtschaft nachhaltig unterstützen. Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Neugebauer verwies auf den Stellenwert der Leistungszentren über die Fraunhofer-Gesellschaft hinaus und begründete die Neuansiedlung mit den Standortvoraussetzungen in Chemnitz: "Das Leistungszentrum schafft Querverbindungen und damit Symbiosen zwischen Wissenschaft und Industrie, die es so vorher nicht gab und hebt Chemnitz als führenden Standort der Produktionstechnik auf ein neues, auch international noch stärker sichtbares Level."

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Der Rektor der TU Chemnitz Strohmeier ist davon überzeugt, dass die TU Chemnitz durch das Leistungszentrum "Smart Production" regional, national und international an Sichtbarkeit gewinnt und zur Digitalisierung der Produktion und zur Gestaltung von Industrie 4.0 beitragen wird.

Ein Beispiel: Die Produktion schneller zum Laufen bringen

Was Wissenschaftler und Industrie in den drei Clustern "Materials", "Technologies" und "Factory" gemeinsam vorantreiben, zeigt exemplarisch eines der vielen Vorhaben des Leistungszentrums. "Wir nehmen beispielsweise den Entstehungsprozess von Werkzeugen für Umformpressen in den Fokus. Dieser steht am Beginn der Wertschöpfungskette und bildet den Grundstein einer robusten und nachhaltigen Produktion", erläutert Prof. Welf-Guntram Drossel, Sprecher des Leistungszentrums und Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IWU.

Bevor die Werkzeuge beispielsweise bei der Herstellung von Karosseriebauteilen zum Einsatz kommen, durchlaufen sie einen aufwendigen Einarbeitungsprozess. Der Werkzeug-Rohling, das so genannte Initialwerkzeug, wird in eine Versuchspresse eingebaut und fertigt zunächst Testteile. Mit Handschleifmaschinen wird das Werkzeug dann so lange nachbearbeitet, bis bei den Pressversuchen Gutteile entstehen. Dieser Prozess verursacht 62 % der Werkzeugkosten und dauert im Schnitt sechs Wochen – ein langer Zeitraum, in dem noch nicht produziert werden kann. Durch den Einsatz von Robotern mit taktilen Schleifwerkzeugen, die durch Algorithmen der künstlichen Intelligenz gesteuert werden, soll eine drastische Verkürzung der Einarbeitungszeit und ein neues Produktivitätsniveau im Werkzeugbau erreicht werden.

"Schnelligkeit wird zukünftig zu einem der bedeutendsten Wettbewerbsvorteile", sagte Prof. Siegfried Fiebig, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen bei der Veranstaltung mit Blick auf das Projekt und das Leistungszentrum. "Ich sehe hier die Chance für wichtige Wachstumsimpulse für Unternehmen, auch für ganz neue Branchen."

gr

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