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Märkte 1. März 2018

Bernsteinsäure – eine neue Plattformchemikalie?

Die bio-basierte Basischemikalie Bernsteinsäure könnte laut Nova-Institut künftig auch für die Kunststoffproduktion deutlich an Bedeutung gewinnen.
Ein Biotechniker kontrolliert eine laufende Fermentation von Bernsteinsäure in einem 5000-Liter-Fermenter im Biotechnikum der BASF.
Ein Biotechniker kontrolliert eine laufende Fermentation von Bernsteinsäure in einem 5000-Liter-Fermenter im Biotechnikum der BASF.

Die bio-basierte Basischemikalie Bernsteinsäure könnte laut Nova-Institut künftig auch für die Kunststoffproduktion deutlich an Bedeutung gewinnen.

Das US-amerikanische Energieministerium hat Bernsteinsäure als eine der zwölf vielversprechendsten Basischemikalien der Zukunft eingestuft – und das aus gutem Grund. Bernsteinsäure ist sehr vielseitig, bietet sie doch neue und nachhaltige Optionen für ein breites Anwendungsspektrum in der Lebensmittel-, Kosmetik-, Pharma-, Chemie-, Kunststoff- und Textilindustrie. Außerdem ist sie eine der wichtigsten Basischemikalien für die biobasierte Wirtschaft. Das Nova-Institut hat nun einen Markt- und Trendbericht über Bernsteinsäure herausgebracht.

Die Vielseitigkeit der Bernsteinsäure

Aufgrund ihrer Vielseitigkeit ist zu erwarten, dass sich Bernsteinsäure zu einer Plattformchemikalie mit einem breiten Anwendungsspektrum entwickeln wird. Denkbare Einsatzbereiche umfassen qualitativ hochwertige Nischenanwendungen, z.B. in Körperpflegemitteln oder Lebensmittelzusatzstoffen, bis hin zu großvolumigen Anwendungen, etwa in biobasierten Polymeren wie Polybutylensuccinat (PBS) und anderen Polyestern. Sie hat auch ein großes Potenzial in neuartigen Anwendungen wie in Polyesterpolyolen bei der Herstellung von Polyurethanen, Alkydharzen, Beschichtungen und Weichmachern. Darüber hinaus kann die biobasierte Bernsteinsäure Phthalsäureanhydrid und Adipinsäure in Weichmachern und Polyurethanen ersetzen.

Bernsteinsäure ist wettbewerbsfähig

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Ein weiterer Grund für die schnell steigende Nachfrage nach dieser bio-basierten Basischemikalie ist ihr Preis. Kostenseitig ist Bernsteinsäure im Vergleich zu konventionell hergestellten Alternativen uneingeschränkt wettbewerbsfähig.

Für das Jahr 2016 wird die gesamte Marktnachfrage für Bernsteinsäure auf ungefähr 50.000 t geschätzt. Es wird erwartet, dass sie bei einem jährlichen Zuwachs von 6,5 % bis Ende 2025 auf 94.000 jato ansteigen wird.

44.000 jato Bersteinsäure für PBS in 2025

Schaut man sich die verschiedenen Anwendungen im Einzelnen an, so entfielen 2016 geschätzte 17.000 jato auf die PBS-Produktion. Bis Ende 2025 wird sich diese Zahl auf schätzungsweise 44.000 jato erhöhen. Die erwarteten Zuwächse in anderen Branchen werden nicht ganz so hoch, aber dennoch bemerkenswert ausfallen.

Der neue Report des Nova-Instituts mit dem Titel "Succinic acid: New bio-based building block with a huge market and environmental potential?" befasst sich mit allen Facetten der Bernsteinsäure: Er bietet einen Überblick über bestehende Technologien und die entsprechenden Rohstoffe, das breite Anwendungsspektrum sowie die Schlüsselvorteile von Bernsteinsäure und PBSX in den verschiedenen Anwendungen. Weiterhin enthält der Bericht eine detaillierte Übersicht aller Hersteller von Bernsteinsäure, einschließlich ihrer Technologieplattformen und Produktionskapazitäten.

mg

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