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Fakuma 2. August 2018

Volle vertikale Kraft voraus

Im Mittelpunkt des Fakuma-Messeauftritts von Wittmann Battenfeld steht die neue vertikale Vpower.
Das Highlight bei Wittmann Battenfeld auf der Fakuma ist die neue vertikale Vpower.
Das Highlight bei Wittmann Battenfeld auf der Fakuma ist die neue vertikale Vpower.

Im Mittelpunkt des Fakuma-Messeauftritts von Wittmann Battenfeld steht die neue vertikale Vpower.

Mit dieser Maschine überträgt Wittmann Battenfeld nun auch die Vertikal-Maschinenbaureihe in die Designsprache der Powerserie. Die neue Vpower hat der österreichische Maschinenbauer auf seiner 10-Jahres-Feier im Juni geladenen Kunden und Partnern als Prototyp gezeigt. Einem breiten Publikum wird sie nun erstmals auf der diesjährigen Fakuma vorgestellt.

Wittmann Battenfeld hat mit der Integration in die Wittmann Gruppe vor zehn Jahren begonnen, sein gesamtes Maschinenspektrum zu erneuern. Die unter der Powerserie bekannten Maschinen sind mittlerweile fest am Markt etabliert. Mit der Entwicklung der Vpower wird nun auch die Vertikalmaschinenbaureihe des Unternehmens auf das Design der Powerserie umgestellt.

Die neue Vpower zeichnet sich vor allem durch ihre hohe Energieeffizienz, ihre Kompaktheit und ihre Bedienerfreundlichkeit aus. Der großzügig dimensionierte Rundtisch der Maschine wird standardmäßig servoelektrisch angetrieben und ist für kurze Drehzeiten ausgelegt. Das Spritzaggregat kann auch nach der Inbetriebnahme von vertikal auf horizontal und umgekehrt umgerüstet werden. Zudem ermöglicht der Verzicht auf einen Mittelholm eine zentrale Medienversorgung durch den Drehteller von unten oder die Anbringung eines kompakten Drehverteilers.

Durch ihre offene Bauweise ist die Maschine besonders gut für die Einbindung in Automatisierungssysteme mit Einlegeteile-Zuführung und Fertigteileentnahme geeignet. Auf der Fakuma wird ihre Funktionalität anhand einer Vpower 160/750 mit einem Rundtisch mit 1600 mm Durchmesser demonstriert.

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Schnelllaufende Ecopower Xpress für die Verpackungsindustrie

Neu vorgestellt wird auf der Messe auch die Ecopower Xpress 160/1100+. Nach erfolgreicher Einführung des vollelektrischen Schnellläufers im Schließkraftbereich von 4000 beziehungsweise 5000 kN wurde diese Baureihe nun um die Maschinen im unteren Schließkraftsegment erweitert. Die Ecopower Xpress ist eine schnelllaufende, vollelektrische Hochleistungsmaschine, die vor allem für Dünnwandanwendungen in der Verpackungsindustrie von Interesse ist.

Auf der Fakuma wird mit der kleinsten Maschine dieser Baureihe mit einem 4-fach-Werkzeug ein Deckel aus PP von Borealis unter Einsatz der IML-Technologie von Wittmann gezeigt. Bei der IML-Anlage handelt es sich um eine Hochleistungsanlage mit Side-Entry-Roboter der Type W837. Durch einen vorausschauenden und in Echtzeit übertragenen Signalaustausch zwischen Maschine und Roboter kann die Formöffnungszeit auf das absolute Minimum begrenzt werden. Die Deckel werden mit einer Zykluszeit von circa 3 s gefertigt. Die Maschine ist mit dem CMS Condition Monitoring System ausgestattet, das eine kontinuierliche Zustandsüberwachung ihrer wichtigsten Parameter gewährleistet.

Der Display-Rahmen der Wittmann R9 Teachbox wird auf der Messe auf einer Smartpower 240 gespritzt.
Der Display-Rahmen der Wittmann R9 Teachbox wird auf der Messe auf einer Smartpower 240 gespritzt.

Combimould mal zwei

Daneben wird Wittmann Battenfeld auf zwei Maschinen seine Combimould-Technologie für das Mehrkomponentenspritzgießen in Friedrichshafen präsentieren: Auf einer servohydraulischen Smartpower 240/750H/210S wird mit einem 1-fach-Werkzeug das Gehäuse der Wittmann R9 Teachbox aus ABS und TPU hergestellt. Die Fertigteile werden mit einem Roboter WX142 mit einem Umsetz- und Entnahmegreifer entnommen. Die Vorspritzlinge werden dabei in die zweite Kavität zum Umspritzen umgesetzt. Anschließend wird mit einem Inkjet-Drucker ein QR-Code auf die Bauteile gedruckt, der eine Rückverfolgbarkeit der Produktionsdaten ermöglicht. Im Anschluss daran werden die Teile sortiert auf einem Förderband abgelegt.

Bei der zweiten Combimould-Anwendung handelt es sich um einen Sensorbauteil für ein medizinisches Messgerät. Dieses wird auf einer für den Spritzguss von Kleinst- und Mikroteilen konzipierten Zwei-Komponenten-Maschine Micropower 15/10H/10H mit einem 4-fach-Werkzeug von Wittner produziert. Die hauchdünne, aus TPE gespritzte sphärisch-geformte Membran dient zum Messen eines spezifischen Drucks innerhalb des Messgeräts. Die Verarbeitung der Komponenten erfolgt unter Reinraumbedingungen, die durch Einsatz einer Laminar Flow Box in der Maschine erzielt werden. Die Teile werden mit einem eigens für diese Maschine konzipierten Wittmann W8VS4 Scara Roboter entnommen, mittels eines in die Maschine integrierten Kamerasystems geprüft und auf einem Förderband abgelegt.

Auf einer für den Spritzguss von Kleinst- und Mikroteilen konzipierten Micropower 15/10H/10H Combimould Maschine wird ein Sensorbauteil für ein medizinisches Messgerät gefertigt.
Auf einer für den Spritzguss von Kleinst- und Mikroteilen konzipierten Micropower 15/10H/10H Combimould Maschine wird ein Sensorbauteil für ein medizinisches Messgerät gefertigt.

Zelle ausgerüstet mit HIQ-Software-Paketen

Der volle Umfang der Wittmann-4.0-Integration wird auf der Fakuma auf einer Ecopower 90/350 gezeigt, in deren Unilog B8-Steuerung der Roboter und sämtliche angeschlossene Peripheriegeräte – wie Tempro Temperiergeräte, Gravimax Dosiergeräte, Drymax Trockner und Flowcon elektronische Durchflussregler – integriert sind. Als Neuheit kommt das elektronische Datenblatt auf der Unilog B8 Steuerung zum Einsatz. Über dieses wird eine Produktionszelle, welche über den Wittmann-4.0-Router integriert ist, gemäß des gewählten Werkzeugdatensatzes mit allen erforderlichen Geräten konfiguriert. Über den Plug amp; Produce Modus ist die Produktionszelle innerhalb kurzer Zeit produktionsbereit. Über Wittmann 4.0 sind alle erforderlichen Qualitätsdaten von Maschine und Peripherie zur Dokumentation verfügbar. Außerdem erlaubt der Router über eine einzige IP-Adresse (Single Point Entry) den gesicherten Zugang zu allen Modulen der Produktionszelle über Web-Service im Servicefall.

Die Wittmann 4.0 Demozelle wird auf der Messe mit mehreren HIQ-Software-Paketen ausgestattet sein.
Die Wittmann 4.0 Demozelle wird auf der Messe mit mehreren HIQ-Software-Paketen ausgestattet sein.

Gleichzeitig wird die Maschine mit den Wittmann Battenfeld Software-Paketen HIQ-Flow, HIQ-Melt und HIQ-Metering ausgestattet sein, deren Funktionalität auf der Messe vorgeführt wird. Bei HIQ-Flow handelt es sich um eine materialviskositätsbezogene Einspritzregelung, mit deren Hilfe Temperatur- und Chargeneinflüsse auf die Materialviskosität kompensiert und somit eine stabile Spritzteilqualität erzielt werden. HIQ-Melt ist eine Methode zur Überwachung der Materialqualität, die es durch Messung der beim Plastifizieren aufgewendeten Energie ermöglicht, Abweichungen in der Materialqualität einfach zu erkennen. Unter HIQ-Metering versteht man das aktive Verschließen der Rückstromsperre, wodurch mit jedem Schuss exakt die benötigte Menge an Material eingespritzt wird und damit höchste Bauteilgewichtskonstanz gewährleistet ist. Darüber hinaus ist auch diese Maschine mit dem CMS Condition Monitoring System von Wittmann Battenfeld ausgestattet.

sk

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