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News 13. März 2017

Schneller zum präzisen Elektronikteil

Ein neuer Berechnungsansatz kombiniert Simulation und statistische Versuchsplanung und kann dadurch auch bei kleinen Präzisionsteilen Schwindung und Verzug genauer vorhersagen als andere Methoden. Wie dies funktioniert, wird auf SKZ-Tagung „Kunststoffe in E&E-Anwendungen" vorgestellt.
Prof. Ansgar Jaeger, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt: "Gerade bei kleinen Präzisionsteilen ist es besonders schwierig, den Verzug vorherzusagen."
Prof. Ansgar Jaeger, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt: "Gerade bei kleinen Präzisionsteilen ist es besonders schwierig, den Verzug vorherzusagen."

Ein neuer Berechnungsansatz kombiniert Simulation und statistische Versuchsplanung und kann dadurch auch bei kleinen Präzisionsteilen Schwindung und Verzug genauer vorhersagen als andere Methoden. Wie dies funktioniert, wird auf SKZ-Tagung „Kunststoffe in E&E-Anwendungen" vorgestellt.

Gerade bei Kleinteilen, wie sie für Elektrik und Elektronik benötigt werden, ist es extrem schwer, Schwindung und Verzug beim Spritzgießen genau vorherzusagen. Prof. Ansgar Jaeger von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt und Tagungsleiter der SKZ-Tagung "Kunststoffe in E&E-Anwendungen" ist deshalb stolz darauf, im Rahmen der nächsten Tagung im Mai 2017 einen völlig neuen, erfolgversprechenden Ansatz präsentieren zu können: die Kombination von Simulation und statistischer Versuchsplanung.

Prof. Ansgar Jaeger zu den Hintergründen: "Schwindung und Verzug in einer Simulation vorherzusagen ist immer noch relativ schwierig, aber in Verbindung mit einer statistische Versuchsplanung kommt man sicherlich näher ans Ziel. Wir werden jetzt bei der nächsten E&E Tagung aber nicht nur das entsprechende Programm vorstellen, sondern auch die bisher erreichten Ergebnisse."

Dazu werden in einem Doppelvortrag der Programmanbieter und ein Verarbeiter die Vorteile der Software und zudem die Erfahrungen eines der ersten Anwender präsentieren.

Wie Prof. Jaeger erklärt, führt Simcon als Anbieter dieser Lösung "eine virtuelle statistische Versuchsplanung durch und kann die Ergebnisse direkt in die Konstruktion zurückspiegeln." Mit anderen Worten: Simcon leitet aus der virtuellen statistischen Versuchsplanung über intelligente Programme eine Geometrieänderung ab, geht damit zurück in die Simulation und optimiert dadurch das Teil komplett in der virtuellen Welt.

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Nach Erfahrung von Prof. Jaeger werden damit zwar noch keine 100 % erreicht und es gibt auch erst sehr wenige Anwendungen. Aber: "Der Effekt ist riesig. So eine Lösung bringt gerade bei kleinen Präzisionsteilen unheimlich viel, denn bei diesen Teilen ist es besonders schwierig, den Verzug vorherzusagen. Denn in den kleinen Kernen ist es extrem schwer, die thermischen Randbedingungen exakt zu definieren. Und so lange dies nicht gelingt, ist die Simulation ungenau. Hier gibt es nach wie vor viele Phänomene, die bei großen Teilen in dieser Form nicht auftreten."

Der 11. Übergreifende Branchentreff "fuse box meets dryer" – Kunststoffe in E&E-Anwendungen findet am 30. und 31. Mai 2017 im Tagungszentrum Festung Marienberg in Würzburg statt. Auch 2017 werden wieder über 100 Teilnehmer und eine große Fachausstellung erwartet.

Von Beginn an unterstützt ein Branchenkomitee bestehend aus Vertretern der Firmen: A.Schulmann, BASF, Clariant, Krauss Maffei, Lanxess und Weidmüller das SKZ maßgeblich bei der inhaltlichen Gestaltung der Veranstaltung und garantiert die fachliche Relevanz des Programms.

gk

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