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Veranstaltungen 3. Juli 2023

Pro-K: Krisenstandort Deutschland und neuer Name

Pro-K diskutierte auf einer Verbandstagung über die Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffindustrie am Standort Deutschland und gab sich einen neuen Namen.

Pro-K-Verbandstagung in Berlin: Engagierte Debatte zur Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffindustrie am Standort Deutschland, v.l.: Sven Weihe (Pro-K), Lisa Kraft-Scheiderer (PHI), Daniel Stricker, (Senior Berater KI), Katharina Istel (Nabu) und Dr. Dieter Drohmann (Chemservice).
Pro-K-Verbandstagung in Berlin: Engagierte Debatte zur Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffindustrie am Standort Deutschland, v.l.: Sven Weihe (Pro-K), Lisa Kraft-Scheiderer (PHI), Daniel Stricker, (Senior Berater KI), Katharina Istel (Nabu) und Dr. Dieter Drohmann (Chemservice).

Auf einem Mitgliederdialog im Rahmen seiner Verbandstagung diskutierte Pro-K die Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffindustrie am Standort Deutschland. Vorträge zu Kreislaufwirtschaft, EU-Chemikalienpolitik sowie Globalen Kunststoffmärkten rundeten das Programm ab.

Außerdem: Der Pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff ändert den zweiten Teil seines Namens und heißt künftig Pro-K Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme (kurz Pro-K). Das entschied die Mitgliederversammlung am 22. Juni bei ihrer Verbandstagung in Berlin.

Neuer Name unterstreicht Markenkern

Mit der veränderten Unterzeile unterstreicht der Verband seinen Markenkern und seine Bedeutung als Branchensprachrohr für werthaltige und kreislauffähige Kunststoffprodukte. „Ob Lager- und Transportbehälter, Oberflächensysteme für den Möbel- und Türenbau oder Flaschenkästen – unsere Mitglieder stehen für Produkte, die für gewöhnlich lange im Einsatz sind und helfen, Ressourcen zu schonen. Dies wollen wir mit dem er­neuerten Namenszusatz stärker in den Fokus rücken“, erläutert Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer Pro-K.

Wettbewerbsfähigkeit am Krisenstandort Deutschland

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Neben der Namensänderung und einer Modernisierung der Verbandsstrukturen beleuchtete Pro-K bei einer spannenden und vielschichtigen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung wichtige Aspekte zu Kreislaufwirtschaft als Wachstumstreiber, EU-Chemikalienpolitik und globalen Kunststoffmärkten.

Direkt im Anschluss an die Mitgliederversammlung brachte der Pro-K Mitgliederdialog Experten verschiedenster Couleur zu aktuell brisanten Branchenthemen zusammen. Katharina Istel, Abfall- und Mehrwegexpertin vom Nabu (Naturschutzbund Deutschland) erläuterte in einem Vortrag die aus Sicht der Umweltorganisation unabdingbaren Voraussetzungen zum Erreichen einer Kreislaufwirtschaft mit Kunststoff, etwa Aspekte wie Langlebigkeit, Design for Recycling, Schadstofffreiheit und die Defossilisierung der Rohstoffbasis.

Dr. Dieter Drohmann, CEO und Gründer von Chemservice, setzte sich beim Thema der EU-Chemikalienpolitik dafür ein, dass Fluorpolymere nach einem risikobasierten Ansatz bewertet werden. Sie sollten vom Verbotsverfahren der Europäischen Chemikalienagentur zu mehr als 10.000 chemischen Stoffen der PFAS-Gruppe ausgenommen werden.

Globale Marktbedingungen zu PE, PP und ASB

Der langjährige Chefredakteur des Branchendienstes Kunststoff Information (KI) Daniel Stricker, mittlerweile Unternehmer sowie Senior Berater bei KI, beleuchtete in seinem Vortrag die globalen Marktbedingungen zu Polyethylen, Polypropylen und ASB. Sein Fazit: In vielen Segmenten drücken außer­europäische Kunststofferzeuger in den hiesigen Markt und sorgen so teilweise für ein stabiles Preisniveau, schwächen aber an anderer Stelle die autarke Versorgung in Europa.

In einer Podiumsdiskussion diskutierten die drei Vortragenden gemeinsam mit Pro-K Vorständin Lisa Kraft-Scheiderer (PHI Technik für Fenster und Türen) die Frage „Harter Wettbewerb: Wie bleibt die Kunststoffindustrie in Deutschland auf Kurs?“ Einig war sich das Podium darin, dass die Kreislaufwirtschaft große wirtschaftliche Chancen böte, etwa indem sie Innovationen fördere und Arbeitsplätze schaffe. „Um generell eine lebendige Kunststoffbranche in Europa zu halten, müssen Bundesregierung und EU-Behörden aufpassen, dass Agilität und Investitionsbereitschaft von Unternehmen nicht durch ein Zuviel an Regulierung abgewürgt werden“, wie Lisa Kraft-Scheiderer betonte. mg

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