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21. Oktober 2022

PCR erfolgreich blasformen

Die Verarbeitung von PCR-Sekundärrohstoffen zeigt Kautex, Anbieter innovativer Blasformtechnologien, anhand von zwei Beispielprojekten auf der K 2022.

Aus Fischernetzen werden Kindergießkannen. Das Giveaway von Kautex ist eines der Beispiele wie PCR-Sekundärrohstoffe erfolgreich eingesetzt werden können.
Aus Fischernetzen werden Kindergießkannen. Das Giveaway von Kautex ist eines der Beispiele wie PCR-Sekundärrohstoffe erfolgreich eingesetzt werden können.

Anhand der Beispiele wird gezeigt, dass Upcycling von Post Consumer Abfällen (PCR) mit geeigneten Maßnahmen zu immer besseren Ergebnissen führt und die verwendeten Compounds erfolgreich zu Monolayer-Blasformprodukten verarbeitet werden können

Im ersten beispielhaften Projekt arbeitet Kautex mit Braskem zusammen, einem Polyolefin-Hersteller in Nord- und Südamerika. Das brasilianische Unternehmen produziert unter anderem in Kooperation mit einem Sortierer und einem Compoundierer von PCR (Post Consumer Abfällen) ein sekundär-PE-Compound aus eingesammelten Fischernetzen.

Kindergießkanne aus PCR

Das Projektteam identifizierte eine Kinder-Gartengießkanne als Beispielanwendung, die von Kautex im Extrusionblasprozess erzeugt wird. Hier kann im Sinne eines „Storytelling“ der Werdegang vom Fischernetz zum neuen Produkt sinnvoll kommuniziert werden. Die dunkelgrüne Gießkanne, die unmittelbar nach der Blasformfertigung noch einen leichten „Geruch nach Meer“ aufweist, erzählt, dass Kunststoffabfälle durchaus einen Mehrwert haben. „Der Geruch verfliegt aber sehr schnell“, wie Zhao Huafeng, Product Manager Recycling Solutions von Kautex Maschinenbau bekräftigt, „und ebenso wie einige wenige Black Spots sind derartige Effekte bei einer Anwendung wie einer Gartengießkanne sicher auch akzeptabel. So bleibt der gesamte Wiederverwertungsprozess am Ende auch wirtschaftlich“. Generell bieten sich derartige „Ocean Plastic“-Recyklate für Anwendungen im Gartenbereich bis hin zu Spielgeräten, Gartenmöbeln oder Gerätehäusern an.

In einem kontinuierlichen Blasformprozess produziert

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Die Qualität des Fischernetz-PCR ist so gut, beispielsweise mit Blick auf eine gleichbleibende Viskosität, dass die Kannen ohne Akkukopfeinsatz in einem kontinuierlichen Blasformprozess hergestellt werden können.

Die Gießkanne, die auf der K 2022 als Giveaway herausgegeben wird, soll auf diese Weise auch helfen, dem angekratzten Image von Kunststoffen mit Blick auf die Abfallproblematik und die Kunststoffe im Meer, entgegenzuwirken.

Die Shampoo Flasche wird mit demselben Balsformwerkzeug hergestellt, das auch für die Kindergießkanne verwendet wird.
Die Shampoo Flasche wird mit demselben Balsformwerkzeug hergestellt, das auch für die Kindergießkanne verwendet wird.

Upcycling von HDPE

Das Blasformwerkzeug für die Kindergießkanne kommt auch im zweiten Beispielprojekt zum Einsatz. Hier wird HDPE-PCR aus Milchverpackungen und Shampoo Flaschen in einem anspruchsvollen Prozess des Upcyclings aufgewertet.

Das PCR-Material kommt von dem international tätigen Umweltdienstleister Pre Zero, der im Abfall- und Recyclingmanagement aktiv ist. Pre Zero ist die Umweltsparte der Schwarz Gruppe aus Neckarsulm, zu der auch die Handelsunternehmen Kaufland und Lidl gehören.

Der österreichische Recyclingmaschinenbauer Erema hat sich in diesem Gemeinschaftsprojekt einer weiteren Aufbereitung des Sekundärmaterials angenommen, wobei unter anderem spezielle Entgasungsschritte und der Einsatz von Additiven die Materialqualität weiter verbessern.

In Zusammenarbeit mit Kautex wurde die Verarbeitbarkeit im Extrusionsblasprozess untersucht. Dabei war es wichtig, dass die Compounds eine entsprechend hohe und gleichbleibende Viskosität aufweisen.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Aufwertung im Sinne eines Upcyclings von PCR mit geeigneten Maßnahmen immer besser wird und die Compounds erfolgreich zu Monolayer-Blasformprodukten verarbeitet werden können. ml

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