Vom Werkstattbetrieb zum Weltmarktführer in wichtigen Feldern der Befestigungstechnik – so lässt sich die Entwicklung des Familienunternehmens seit seiner Gründung 1948 bis zum heutigen Jubiläum zusammenfassen. Besonders in den vergangenen 40 Jahren entwickelte sich der bis dahin noch stark auf Deutschland und auf Kunststoffdübel fokussierte Mittelständler zur global agierenden Unternehmensgruppe, die 2022 mit rund 5.600 Beschäftigten 1,14 Mrd. EUR Umsatz erzielte – und damit erstmals die Marke von 1 Mrd. EUR knackte.
Seit seiner Übernahme der Gesamtgeschäftsführung vor 43 Jahren hat Inhaber und Geschäftsführer Professor Klaus Fischer die Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten stetig aus. Damals lag der Umsatz bei umgerechnet rund 50 Mio. EUR, erwirtschaftet von etwa 1000 Mitarbeitern. Etwa 80 % des Umsatzes erwirtschaftet Fischer heute außerhalb Deutschlands. Das Unternehmen ist mit 51 Gesellschaften in 39 Ländern vertreten und exportiert in über 120 Länder.
Viele Innovationen zum Jubiläum
Das Hauptgeschäftsfeld von Fischer ist weiterhin die Befestigungstechnik: Ausgehend vom patentierten Spreizdübel aus Kunststoff 1958, bietet das Unternehmen heute Systemlösungen sowie Serviceleistungen in den Bereichen Planen, Bauen und Betreiben entlang der Wertschöpfungskette des Bauwerks an. Diese gehen inzwischen weit über die eigentliche Befestigungstechnik hinaus. So sorgt mittlerweile der Roboter Baubot für das Erstellen der Bohrlöcher und Installieren der Befestigungslösungen in Böden, Decken und Wänden. Und die Sensorik-Lösung Construction Monitoring überwacht die Vorspannkräfte in verbauten Befestigungen.
Fischer Automotive ist der zweitgrößte Bereich der Unternehmensgruppe. Das 2001 gegründete Tochterunternehmen legte 1982 mit der Einführung der CBOX, einem Aufbewahrungssystem für Musikkassetten in Autos, den Grundstein für den Einstieg als Partner für die Automobilindustrie. Heute produziert Fischer Automotive am Hauptsitz in Horb sowie an seinen Standorten Ivanovice/Tschechien, Jagodina/Serbien, Taicang/China und Auburn Hills/USA. Das Produktspektrum umfasst Luftausströmer, Cupholder, Ablagefächer und Multifunktionskomponenten, die für Ordnung und Komfort im Fahrzeug sorgen.
Fischertechnik made in Germany
Fischertechnik, Hersteller von Bildungsspielzeug „Made in Germany“, ist der dritte Bereich des Unternehmens. Die Baukästen sind seit 1965 auf dem Markt und finden weltweit in Kinderzimmern ebenso Anklang wie in Schulen und Bildungseinrichtungen. Hinzu kommen Fischer Consulting, die seit 2004 Firmen bei der Optimierung ihrer Prozesse basierend auf einem eigenen Prozesssystem begleitet, und Fischer Electronic Solutions. Letztere entwickelt und fertigt Elektroniklösungen wie Sensorik sowie Produkt- und Systementwicklungen. Außerdem übernimmt Fischer Electronic Solutions kundenspezifische Fertigungsaufträge zur Bearbeitung in den eigenen Produktionsstätten.
Werkzeugbau auch für externe Kunden
Das 1954 gegründete Unternehmen Fischer Werkzeugbau bietet maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Anwendungen und setzt dabei auf moderne Simulationsmöglichkeiten. Zum Portfolio des Unternehmens zählen seriennahe Pilotwerkzeuge, hochkavitätige Präzisionswerkzeuge sowie Etagen- und Mehrkomponentenwerkzeuge für das Spritzgießen. Im vergangenen Jahr wurde Fischer Werkzeugbau zum zweiten Mal Finalist beim Werkzeugbauwettbewerb „EIP Excellence in Production“ des Fraunhofer IPT und des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen.
Der Schwerpunkt von Fischer Sondermaschinenbau schließlich liegt im Bereich der Automation von komplexen Montagelösungen bis hin zur Verpackung. Verschiedene Arbeitsschritte wie Fügen, Schrauben, Schweißen oder Lasern, komplexe Montageschritte oder aufwendige Bauteilprüfungen werden individuell konzipiert.
Zum Jubiläum veranstalte das Unternehmen aus Waldachtal bereits im Sommer ein Forum mit seinem Markenbotschafter Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool. Zum Ende des Jubiläumsjahres steht nun noch ein Weihnachtsdorf nur für die Mitarbeiter auf der Agenda. sk