Direkt zum Inhalt
Märkte 24. Oktober 2023

Verpackungen: Nachhaltigkeit verkauft sich (noch)

62 % der Verbraucher in Deutschland sind bereit, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, so eine aktuelle Studie; allerdings sinkt die Zahl.

Greiner Packaging treibt den Wandel zur Kreislaufwirtschaft voran: Das Unternehmen entwickelt und produziert mittlerweile eine Vielzahl nachhaltiger Verpackungen.
Greiner Packaging treibt den Wandel zur Kreislaufwirtschaft voran: Das Unternehmen entwickelt und produziert mittlerweile eine Vielzahl nachhaltiger Verpackungen.

Die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen ist nach der Studie „Sustainable Product Packaging“ der Strategieberatung Simon-Kucher weiterhin hoch: Bis zu 7 % darf ein Produkt mehr kosten, wenn es nachhaltig verpackt ist. Die Entwicklung ist allerdings rückläufig. „Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Verbraucher, die bereit sind, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, gesunken“, erklärt Dr. Daniel Bornemann, Partner und Experte für die Papier- und Verpackungsindustrie bei Simon-Kucher. „Das könnte daran liegen, dass nachhaltige Verpackungen immer mehr zum Standard werden und von den Verbrauchern erwartet werden. Unternehmen sollten daher schnell handeln und ihre Produkte den Erwartungen der Kunden anpassen.“

Für 61 % der Befragten gelten Verpackungen als nachhaltig, wenn sie aus recycelbaren und biologisch abbaubaren Materialien hergestellt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Relevanz des CO2-Fußabdrucks zugenommen. Bereits für 33 % gehen nachhaltige Verpackungen mit einer guten CO2-Bilanz einher. Für die repräsentative Studie wurden 2.086 Konsumenten in Deutschland befragt.

Mehr Informationen nötig über Nachhaltigkeit der Verpackung

Die Gründe, die gegen den Kauf nachhaltig verpackter Produkte sprechen, sind vielfältig. So geben 25 % der Befragten an, dass ihnen nachhaltig verpackte Produkte zu teuer sind. Ein weiterer Grund ist Skepsis: 25 % glauben den Angaben hinsichtlich Nachhaltigkeit auf den Verpackungen nicht. 22 % halten die Informationen auf den Verpackungen für unzureichend. „Beim Thema Nachhaltigkeit wird viel Greenwashing betrieben. Das fällt Kunden negativ auf und weckt Misstrauen“, sagt Stephanie Sparber, Senior Director bei Simon-Kucher. „Verpackungsunternehmen sollten daher darauf achten, dass die Angaben zur Nachhaltigkeit schlüssig und vollständig kommuniziert werden können. So wird der Mehrwert für Verbraucher auf den ersten Blick deutlich.“

Ad

Inflation hat wenig Einfluss auf die Kaufentscheidung

Für 38 % der Befragten haben aktuelle wirtschaftliche Ereignisse wie Inflation oder Energiekrise keinen Einfluss auf ihr Kaufverhalten. Sie legen weiterhin Wert auf nachhaltige Verpackungen. 27 % gaben sogar an, noch stärker auf nachhaltige Verpackungen zu achten. Bornemann: „Unabhängig von externen Einflüssen, die sich auch auf die eigene finanzielle Situation auswirken können, legen die Konsumenten großen Wert auf nachhaltige Verpackungen. Das sollten Unternehmen für sich nutzen und den Fokus auf nachhaltige Verpackungen legen.“ sk

Passend zu diesem Artikel