Polyolefin-Kunststoff für hohe Temperaturen
Eine Kombination der Polyolefine COC und PP schließt die Lücke zu Hochtemperaturkunststoffen. Kondensatorfolien sind die erste Anwendung des neuen Polymers.
Borealis bringt einen neuen Polyolefin-Kunststoff aus COC und PP für Anwendungen auf den Markt, für die derzeit Hochtemperaturpolymere eingesetzt werden. Die Kombination aus Cycloolefin-Copolymeren (COC) mit Polypropylen (PP) ergibt eine neue Werkstoffklasse namens Ethylen-Propylen-Norbornen (EPN), die die Leistungslücke zwischen Polyolefinen und Hochtemperaturkunststoffen schließt. Die Lösung bietet eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Hochtemperaturpolymeren und erfüllt die hohen Temperaturanforderungen einer neuen Generation energiesparender Halbleiter für Wechselrichter.
Hitzebeständiger Polyolefin-Kunststoffs
Borealis vertreibt den neuen Polyolefin-Kunststoff unter dem Namen Stelora. Das EPN als neue Klasse technischer Polymere zeichnet sich neben einer verbesserten Hitzebeständigkeit zudem durch hohe Festigkeit und Langlebigkeit aus. Stelora wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
Der Fortschritt in der Hitzebeständigkeit eines Polyolefin-Kunststoffs unterstützt den Umstieg auf erneuerbare Energien und E-Mobilität. Die erste kommerzielle Anwendung von Stelora ist eine hoch hitzebeständige Kondensatorfolie.
Stelora wurde vom Polyolefin-Erzeuger Borealis in Zusammenarbeit mit Topas Advanced Polymers, einem Hersteller von Cycloolefin-Copolymeren (COC), entwickelt. „Wir glauben, das Stelora bestehende technische Hochtemperaturpolymere in einer Vielzahl von Anwendungen ersetzen wird. Der neue Polyolefin-Kunststoff kann unseren Kunden eine kosteneffiziente, leistungsstarke Alternative bieten“, sagt Ilkka Pentillä, CEO der Tervakoski Films Group, ein Kunde von Borealis im Bereich Kondensatorfolien.
Kondensatorfolie als erste Anwendung
Tervakoski Films produziert mit Stelora eine dielektrische Kondensatorfolie, die alle Vorteile einer PP-Folie als Dielektrikum bietet und gleichzeitig hitzebeständig ist. Hochwärmebeständige Kondensatoren haben eine längere Lebensdauer, zudem wird weniger Platz für die Kühlung benötigt, was die Größe und die Baukosten zum Beispiel von Wechselrichtern reduziert. Folien auf Stelora-Basis sind zudem kompatibel mit bestehenden Verarbeitungsanlagen, so dass sie von den Kondensatorherstellern direkt verarbeitet werden können.
Bart Verheule, Global Marketing Director Energy bei Borealis, kommentiert: „Der Markt für Kondensatorfolien wird als erster von den Vorteilen eines hochtemperaturbeständigen Polyolefin-Kunststoffs profitieren, aber wir untersuchen auch, wie die Vorteile von Stelora in anderen Bereichen zur Geltung kommen können.“ mg
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