Kunststoffindustrie setzt Brandmauer gegen Rechtsextremismus
Die deutsche Kunststoffindustrie positioniert sich gegen rechtsextreme Tendenzen. Sie gibt ein eindeutiges Statement für den Erhalt demokratischer Werte ab.
In einem bemerkenswerten Schulterschluss gegen rechtsextreme Tendenzen in Deutschland haben führende Persönlichkeiten aus der deutschen Kunststoffindustrie klare Positionen bezogen. Christian Kullmann, CEO von Evonik, machte als einer der ersten deutlich, dass das Schweigen vieler Wirtschaftsakteure inakzeptabel sei. Er bezeichnete die AfD als eine „Partei, die die Grundfesten unserer Demokratie gefährdet“.
Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, schloss sich dieser Ansicht an und erklärte: „Ich empfinde die AfD als Bedrohung für Deutschland.“ Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer des Kunststofferzeugerverbands Plastics Europe Deutschland, äußerte kürzlich sein Entsetzen über „die Umsturzfantasien“ politisch rechtsextremer Kreise und betonte: „Wer mit den Feinden der Demokratie paktiert, hat in unserer Mitte nichts verloren!“
Klaren Haltung gegenüber rechtsextremen Tendenzen
Diese klaren Stellungnahmen erstrecken sich nicht nur auf Konzernlenker und Verbandsvorsitzende, sondern sind auch seitens der Gesellschafter und Geschäftsführer in zahlreichen mittelständischen Unternehmen der deutschen Kunststoffindustrie zu vernehmen. Die Forderung nach einer klaren Haltung gegenüber rechtsextremen Tendenzen gilt ihnen als zentral für die Sicherung Deutschlands als zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort.
Unter den Unternehmen, die diesen Appell unterstützen, befindet sich auch das familiengeführte Unternehmen Barlog Plastics. In diesem Zusammenhang setzt Barlog Plastics auf Diversität, ein herzliches Miteinander und Toleranz innerhalb des Unternehmens. Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter bei Barlog Plastics, erklärt besorgt, dass Teile der Bevölkerung sich von rechtsextremen Ideologien ködern lassen, und betont: „Demokratie ist ein Standortfaktor, und wir lehnen jede Form von Extremismus, ob von rechts, links oder aus religiöser Motivation, ab.“
Demokratie, Transformation und Nachhaltigkeit
Nicht nur in politischer, gesellschaftlicher und moralischer Hinsicht ist das Zeigen von Haltung gegenüber Rechtsextremismus und der AfD aktuell wichtiger denn je. So rufen führende Ökonomen die Wirtschaft insgesamt auf, sich zu positionieren. Denn viele der Dax-40-Konzerne verhalten sich immer noch bedeckt: „Die Vorstände müssen jetzt Farbe bekennen gegen rechts und ihren Beschäftigten vor Augen halten: Eure Jobs sind in Gefahr, wenn die AfD sich durchsetzt. In einigen Unternehmen herrscht leider die Attitüde, die Politik müsste das allein richten. Das ist falsch, das müssen wir alle gemeinsam“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der Deutschen Presse-Agentur.
Auch der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, warnte vor dem weiteren Erstarken des Rechtsextremismus und negativen Folgen für die Unternehmen: „Demokratie und Marktwirtschaft entsprangen historisch denselben Wurzeln am Beginn der europäischen Moderne vor über 200 Jahren, auf Dauer können sie auch nur gemeinsam gedeihen. Wir brauchen Offenheit statt Abschottung – auch ökonomisch“, so Hüther. mg
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