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News 15. April 2024

Europas Wirtschaft braucht eine Wachstumsagenda

Im Vorfeld der Europawahl fordert der GKV eine europäische Agenda für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit – insbesondere eine Reduzierung der ausufernden Bürokratie.

Nach Überzeugung von Dr. Helen Fürst, Präsidentin des GKV, hat Europas Industrie in den letzten Jahren international erheblich an Wettbewerbsfähigkeit verloren: „Deshalb bedarf die Agenda des Green Deal einer Kurskorrektur und einer Ergänzung um eine wirtschaftliche Wachstumsagenda“, so Fü
Nach Überzeugung von Dr. Helen Fürst, Präsidentin des GKV, hat Europas Industrie in den letzten Jahren international erheblich an Wettbewerbsfähigkeit verloren: „Deshalb bedarf die Agenda des Green Deal einer Kurskorrektur und einer Ergänzung um eine wirtschaftliche Wachstumsagenda“, so Fürst.

Aus Anlass der Wahl zum Europäischen Parlament am 09. Juni 2024 hat der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) seine am Aschermittwoch vorgestellte Wachstumsagenda für Deutschland erweitert und jetzt seine europäische Agenda für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt.

In seinem neuesten Positionspapier verlangt der GKV vom künftigen Europäischen Parlament und der künftigen Europäischen Kommission, die Funktionsfähigkeit des europäischen Binnenmarktes zu fördern, eine konsequente Entlastung der Unternehmen von Bürokratie voranzutreiben sowie für Technologieoffenheit und Diskriminierungsfreiheit unterschiedlicher Werkstoffe und eine risikobasierte Chemikalienregulierung einzutreten.

Wirtschaftliche Wachstumsagenda als Ergänzung

Dr. Helen Fürst, Präsidentin des GKV erklärte dazu: „Die Transformation der Wirtschaft Europas mit dem Ziel, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Zirkularität voranzubringen, begrüßen wir. Europas Industrie hat allerdings in den letzten Jahren international erheblich an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Deshalb bedarf die Agenda des Green Deal einer Kurskorrektur und einer Ergänzung um eine wirtschaftliche Wachstumsagenda. Darauf müssen Europaparlament und Kommission baldmöglichst einen Schwerpunkt ihrer Arbeit setzen. Die kommenden Wochen bis zum Wahltermin bieten eine gute Gelegenheit, mit Europaabgeordneten und Kandidaten der Parteien ins Gespräch zu kommen. Diese Chance werden viele Unternehmen unserer Branche nutzen.“

Bürokratie reduzieren

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Bei der Bestandsaufnahme der strukturellen wirtschaftlichen Probleme und der Fehlentwicklungen der Politik kritisiert der GKV vor allem die ausufernde Bürokratie. So entstehen zwar neue Arbeitsplätze in der Industrie, aber nicht für die Herstellung international wettbewerbsfähiger Produkte, sondern als Folge des beträchtlichen zusätzlichen Erfüllungsaufwands neuer Rechtsvorschriften, so der GKV. Ein Teufelskreis, denn dies verteuert Produkte und Dienstleistungen und schwächt die Position europäischer Unternehmen am Weltmarkt weiter.

Für die Kunststoffindustrie kommen zusätzliche behindernde Regulierungen und viele Detailvorschriften hinzu, die Innovationen in neue Produkte behindern, statt sie zu fördern. Deshalb verlangt der GKV „ein Ende der Materialdiskriminierung und deutlich mehr Technologieoffenheit, sodass sich die besten und nachhaltigsten Produkte in einem fairen marktwirtschaftlichen Wettbewerb durchsetzen können.“

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Mittelstand

In seinem Positionspapier zur Europawahl 2024 fordert der GKV deshalb einen „Industrial Deal“ als Agenda für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Binnenmarktes mit einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Mittelstand. Dazu eine Förderung der Funktionsfähigkeit des europäischen Binnenmarkts mit Verzicht auf nationale Sonderwege und eine konsequente Senkung der Bürokratiebelastung. Weiterhin verlangt der GKV von der EU eine Rückkehr zum Grundsatz der Technologieoffenheit und Diskriminierungsfreiheit unterschiedlicher Werkstoffe sowie eine risikobasierte Chemikalienregulierung und einen Verzicht auf pauschale Verbote.

Das komplette Positionspapier zur Europawahl 2024 hat der GKV als PDF zum Download zur Verfügung gestellt.

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