Engel: Umsatz geht um 6 % zurück
Spritzgießmaschinenbauer Engel hat im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von rund 1,6 Mrd. EUR erzielt; dies entspricht einem Minus von 6 %.
Trotz des leichten Umsatzrückgangs gegenüber dem Geschäftsjahr 2022/23 ist Engel zufrieden mit dem Ergebnis: „Das Volumen im Spritzgießmaschinenmarkt ist verschiedenen Verbandszahlen zufolge um bis zu 40 % zurückgegangen. Engel ist es gelungen, in einem schrumpfenden Markt Anteile zu gewinnen – eine Entwicklung, die wir auch in den vorigen Krisen beobachten konnten“, sagt CEO Stefan Engleder.
Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung leisteten die Bereiche Medical und Packaging. Vor allem im amerikanischen Raum ist die Nachfrage für die Herstellung von Produkten zur Diabetestherapie unvermindert groß. Die Verpackungsindustrie erlebt vor allem in Europa aufgrund neuer Regularien einen Aufschwung. Positiv entwickelte sich auch der Umsatz im After Sales Geschäft mit einem Anstieg von knapp 15 % im Vergleich zum Vorjahr.
Verhaltene Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr
Die Aussichten für das beginnende Geschäftsjahr sind allerdings verhalten. „Die hohen Auftragsstände haben uns bisher mit einem blauen Auge davonkommen lassen. Diese sind nun nahezu abgearbeitet. Trotz der ein oder anderen besseren Woche im Auftragseingang sehen wir derzeit noch keine nachhaltige wirtschaftliche Erholung – erhoffen uns aber erste Wachstumsimpulse von den Frühjahres-Fachmessen Chinaplas in Shanghai und NPE in Orlando“, so Stefan Engleder.
Engel will globales Netzwerk weiter ausbauen
Engel hält an seiner Wachstumsstrategie fest und sieht für das neue Geschäftsjahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für den Ausbau des globalen Netzwerkes vor. In den Regionen Europa, Americas und Asien setzt das Unternehmen auf weitgehend eigenständige Hub-Strukturen, die sich jeweils aus Vertrieb, Auftragsbearbeitung, Produktion und After Sales bilden. Wo erforderlich und sinnvoll, werden in Zusammenarbeit mit dem Headquarter in Österreich globale Standards aufgesetzt. So formt das Unternehmen zwei etablierte Standbeine weiter aus: man entwickelt und produziert „in der Region für die Region“ und passt sich damit an die lokalen Gegebenheiten in den Kundenmärkten an. „Unsere jahrelange Erfahrung erlaubt uns mittlerweile, lokale Lösungen auch mit lokalem Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen umsetzen. Das ist ein großer Mehrwert. Gleichzeitig garantieren wir globale Standards zu lokalen Kosten“, betont Engleder.
Große Nachfrage nach kundenspezifischen Automationslösungen
Die nachteiligen Entwicklungen wie Fachkräftemangel und hohe Produktionskosten bergen laut Engel große Chancen für kundenspezifische Automationslösungen – einem Segment, dem sich der österreichische Maschinenbauer neben der Herstellung von Spritzgießmaschinen schon lange Jahre verschrieben hat. Kunden tendieren vermehrt dazu, möglichst viele Prozessschritte – zum Beispiel Qualitätskontrollen oder Verpackungen – direkt vollautomatisiert an die Maschine anzugliedern. Während das Standardsegment stockt, verzeichnen individuelle Automationslösungen einen deutlichen Aufschwung.
400 Lehrlinge weltweit bei Engel
Wichtiger Fokus ist und bleibt die Nachwuchsarbeit, im Besonderen die international ausgeprägte Lehrlingsausbildung. 240 Lehrlinge befinden sich derzeit allein an den österreichischen Standorten in Ausbildung, weltweit sind es über 400. China und Tschechien sind neben Österreich die größten Ausbildungsstätten im globalen Netzwerk von Engel. sk