Studie sieht Kreislaufwirtschaft mit PET auf gutem Weg
2022 ist die PET-Sammelquote auf 60 % gestiegen und die europäische Extrusionskapazität für rPET-Granulat hat sich auf 1,4 Mio t. verdoppelt.
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Für die PET- und rPET-Wertschöpfungsketten war 2022 ein beispielloses Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Studie „State of Play 2024“ der Marktforscher von Independent Commodity Intelligence Services – ICIS. Trotz extremer Unsicherheiten zeigen die Zahlen der Marktforscher einen Fortschritt auf dem Markt. Allerdings müssen in Europa noch die Unterschiede bei der Sammlung, der Sortierung und dem Recycling von PET beseitigt werden, um die EU-Recyclingziele mittel- und langfristig zu erreichen.
Sammeln und Recyceln von PET haben weiter zugenommen
Das Sammeln und Recyceln von PET hat sich im Jahr 2022 beschleunigt, bevor die neuen Ziele der EU-Richtlinie über Einwegkunststoffe erreicht werden. Die Sammelquote für PET lag im Jahr 2022 bei 60 % und damit höher als die im Jahr 2020 erreichten 45 %. Darüber hinaus wurde die Recyclingquote allein für PET-Getränkeflaschen auf 75 % geschätzt, verglichen mit 61 % im Jahr 2020. Der durchschnittliche Anteil an recycelten PET in Getränkeflaschen lag in der EU 2022 bei 24 %, es ist also noch Arbeit nötig, um die EU-Ziele für 2025 zu erreichen
ICIS wird erwartet, dass die Sammelquote für PET-Getränkeflaschen in den kommenden Jahren weiter steigen wird, da die Pfandsysteme in ganz Europa weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2022 werden 12 Länder in der EU 27+3 diese Rücknahmemethode in Betrieb haben, neun weitere Länder haben die politische Entscheidung getroffen, Pfandsysteme in naher Zukunft zu installieren.
Was die Sammlung betrifft, so wurden fast 2,7 Mio. t PET-Abfälle für das Recycling sortiert. Darüber hinaus betrug die installierte Gesamtrecyclingkapazität rund 3 Mio. t, von denen 1,4 Mio. t für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt bestimmt waren.
Verpackungen wichtigste Endanwendung für rPET
Im Jahr 2022 waren Verpackungen die wichtigste Endanwendung für rPET, wobei 48 % in Flaschen verwendet wurden. Hier gibt es einen sehr positiven Anstieg des Bottle-to-Bottle-Recyclings in Europa zu vermelden. 25 % des rPET wurden in Folien (Schalen) verwendet, der Rest in anderen Anwendungen als Verpackungen, darunter Polyesterfasern (15 %), Umreifungsbänder (6 %) und andere (6 %). Wie ICIS berichtet, hart die Wertschöpfungskette bereits Schritte in Richtung Schalenrecycling und chemisches Recycling unternommen.
Um den Trend zu echter Kreislaufwirtschaft fortzusetzen, müssen nach Überzeugung des Recyclingverbands Plastics Recyclers Europe – PRE – allerdings die Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf Sammlung, Recycling und Akzeptanz angegangen werden. Denn einige Länder werden die Ziele für 2025 wahrscheinlich nicht erreichen, wenn keine weiteren Investitionen getätigt werden. Daher müssen für jeden Mitgliedstaat spezifische Maßnahmen ergriffen werden, um die Infrastruktur für die Abfallsammlung und das Recycling zu verbessern und Schritte zur Erreichung der Ziele zu unternehmen, so PRE.
Wie Plastics Recyclers Europe weiter erklärt, werden die Umsetzung der Single-Use-Plastics Directive – SUPD, eine Richtlinie der Europäischen Union zur Bekämpfung von Einwegplastik, und weitere Investitionen in die Abfallbewirtschaftung und den Recyclingsektor für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie von entscheidender Bedeutung sein.
Die umfassende Studie "State of Play 2024" von ICIS zum europäischen PET-Markte im Jahr 2022 enthält Daten für die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, die Schweiz und das Vereinigte Königreich und deckt verschiedene Aspekte des PET-Marktes ab, darunter die PET-Produktion und -Nachfrage, die Abfallbewirtschaftung, die Recycling-Infrastruktur, die Entwicklungen in der Gesetzgebung und die Rolle der wichtigsten Akteure bei der Förderung der Nachhaltigkeit.
PET-Sammelquote in der EU jetzt bei 60 %
Zu den wichtigsten Highlights der Studie State of Play 2024 gehören die im Jahr 2022 auf 60 % gestiegene PET-Sammelquote, ausgehend von den insgesamt 5 Mio. t PET, die in der Region verwendet werden. Weiteres Highlight ist die europäische Extrusionskapazität für die Herstellung von rPET-Granulat, die sich im Jahr 2022 auf 1,4 Mio t. verdoppelt hat.
Die bestehenden europäischen Recyclingkapazitäten reichen nach Überzeugung von ICIS aus, um die kurzfristigen Ziele zu erreichen, wobei etwa 800.000 t rPET erforderlich sind, um die SUPD-Vorgaben für den Recyclinganteil bis 2025 zu erfüllen.
Die gemeinsamen Bemühungen der am PET-Recycling Beteiligten haben im Jahr 2022 zu einem verbesserten Recyclingprozess und einer verstärkten Nutzung von rPET geführt. Strategien wie Design for Recycle (DfR), Pfand-Rücknahmesysteme (DRS) und die Entwicklung von Sortiertechnologien haben dazu beigetragen, dass PET-Verpackungen effektiv dem Recyclingstrom zugeführt werden können.
Umfassende Analyse des europäischen PET-Marktes
„Wir freuen uns, mit der Studie „State of Play 2024“ eine umfassende Analyse des europäischen PET-Marktes vorlegen zu können. In Zusammenarbeit mit Branchenführern und Organisationen haben wir wertvolle Erkenntnisse zusammengetragen, die die Herausforderungen und Chancen innerhalb der PET-Lieferkette beleuchten. Diese Studie unterstreicht die Bedeutung kontinuierlicher Anstrengungen zur Verbesserung der Recycling-Infrastruktur und zur Förderung der Nachhaltigkeit in der gesamten Region“, sagte Helen McGeough, Senior Analyst, Plastics Recycling bei ICIS.
ICIS führte die Studie in Zusammenarbeit mit Partnern durch, darunter Plastics Recyclers Europe, Natural Mineral Waters Europe, Petcore Europe und Unesda Soft Drinks Europe. Die Studie stützt sich auf die besten verfügbaren Datenquellen, einschließlich ICIS-PET-Produktions-, Verbrauchs- und Handelsdaten, Interviews in der europäischen rPET-Lieferkette und die Ergebnisse der jährlichen PET-Recycler-Umfrage von Plastics Recyclers Europe.
Die komplette Studie „State of Play 2024“ können sich Interessenten kostenlos als PDF-Datei herunterladen.
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